Freyr meldet halbautomatische Produktion seiner Einheitszelle

Freyr hat in seiner Kundenqualifizierungsanlage im norwegischen Rana mit der halbautomatischen Produktion der ersten Einheits-Batteriezellen begonnen. Außerdem liefert der angehende Zellhersteller Updates zur Finanzierung seiner beiden geplanten großen Batteriezellen-Fabriken.

Die Neuigkeiten machte Freyr am Vortag seines ersten Kapitalmarkttags bekannt. Die wichtigste News: Freyr sieht sich im Zeitplan, um die Prozessautomatisierung, Produktion und Prüfung seiner Zellen im zweiten Halbjahr 2023 und darüber hinaus voranzutreiben. Die halbautomatische Montage der ersten Zellen sei die erste wichtige Errungenschaft nach der Eröffnung der Kundenqualifizierungsanlage, teilen die Skandinavier mit. Dies ebne den Weg für das Betriebs- und Technologiepersonal, um Kunden in der zweiten Jahreshälfte mit Mustern beliefern zu können.

Das Unternehmen äußert sich auch zur Finanzierung seiner geplanten großen Batteriezellen-Fabriken Giga Arctic in Norwegen und Giga America im US-Bundesstaat Georgia sowie zu einer Kooperation mit dem Batterieunternehmen Sunwoda. Zur Giga Arctic heißt es, dass sich andeute, „dass die norwegische Regierung im Laufe dieser Woche ein Unterstützungspaket für die Batterieindustrie vorstellt“. Vertreter der norwegischen Regierung hätten öffentlich erklärt, dass sie die Rahmenbedingungen und finanziellen Anreize für die Batterieindustrie in Übereinstimmung mit einem aktualisierten Plan bekannt geben werden. Freyr erwägt für die norwegische Fabrik nach eigenen Angaben inzwischen eine sogenannte 2+6-Linien-Werkskonfiguration ähnlich dem Entwicklungsplan für die Giga America. Den angepeilten Betriebsstart bestätigt Freyr für 2025.

Zur Giga America liefert Freyr das Update, dass man „einen wettbewerbsfähigen Abschluss der Finanzierung im dritten Quartal 2023“ anstrebe. Dazu will das Unternehmen Partner mittels eines sogenannten Farm-Down-Prozesses einbinden. „Mehr als 10 strategische und industrielle Partner evaluieren derzeit die Möglichkeiten (…) und mehr als fünf Unternehmen haben erste Anzeichen für eine Beteiligung an der Kapitalerhöhung auf Projektebene gegeben“, teilt der angehende Zellhersteller mit. Die ersten beiden Produktionslinien sollen im Sommer 2025 anlaufen – vorausgesetzt die Finanzierung klappt.

In einer früheren Mitteilung hatten die Norweger bereits angegeben, die US-Expansion nun schnell voranzutreiben, da die Förderbedingungen vor Ort immer besser werden. So erhält Freyr sowohl Zuschüsse vom Bundesstaat Georgia und dem Coweta County als auch angekündigte Steuergutschriften für die Produktion im Zusammenhang mit dem „Inflation Reduction Act“. Darüber hinaus strebt Freyr an, beim US-Energieministerium Förderanträge zu stellen, „die möglicherweise einen Zuschuss und/oder ein Direktdarlehen zur Unterstützung der Entwicklung und zur möglichen Beschleunigung des Projekts beinhalten könnten“.

Als weitere News meldet Freyr den Abschluss einer „Heads of Terms“-Vereinbarung mit dem chinesischen Zellhersteller Sunwoda Mobility Energy Technology. Mit der Partnerschaft ist die Absicht verbunden, „das Geschäft in der westlichen Hemisphäre auf der Grundlage der konventionellen Technologie von Sunwoda zu erweitern“, teilt das Unternehmen mit. Die Zellen in den beiden großen Werken sollen bekanntlich auf Basis der Semi-Solid-Technologie von 24M Technologies hergestellt werden. Dazu hatte Freyr Anfang 2021 eine Lizenzvereinbarung mit 24M geschlossen.

Last but not least gibt Freyr an, dass ein nicht namentlich genannter großer Pkw-OEM erwägt, der Koalition von Freyr, Glencore, Caterpillar, Siemens und Nidec beizutreten, um den Einsatz von nachhaltigen Batterielösungen in Europa und Nordamerika vorantreiben. „Es wird erwartet, dass die Partnerschaft zwischen Freyr und dem OEM eine strategische Allianz umfasst – mit dem Ziel, gemeinsam zweckmäßige Batterien für Elektrofahrzeuge zu produzieren“, kündigen die Norweger an.

Freyr führt nach eigenen Angaben derzeit Gespräche mit über 70 potenziellen Kunden in den Bereichen E-Mobilität und stationärer Energiespeicherung, die einen voraussichtlichen Bedarf von insgesamt mehr als 600 GWh bis 2030 geäußert haben sollen. Das an der Wallstreet gelistete Unternehmen beabsichtigt, bis 2025 eine jährliche Batteriezellenkapazität von 50 GWh, bis 2028 von 100 GWh und bis 2030 von 200 GWh zu installieren.

„Ich freue mich über die Fortschritte, die unser Unternehmen in den letzten Monaten gemacht und wichtige Meilensteine erreicht hat“, äußert Tom Einar Jensen, Mitbegründer und Chief Executive Officer von Freyr. (…) „In Verbindung mit einem angedeuteten Unterstützungspaket der norwegischen Regierung für Giga Arctic, weiteren Fortschritten bei unseren Finanzierungsinitiativen für Giga America und einem wachsenden Universum strategischer Partnerschaften über eine zunehmend robuste Pipeline von Kundenmöglichkeiten und Anwendungsfällen für unsere Produkte, hält der Rest des Jahres 2023 und darüber hinaus ein enormes Versprechen für Freyr und unsere geschätzten Interessengruppen bereit.“
freyrbattery.com

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