Indien: JSW soll Partner für Zellfabrik suchen – Gespräche mit LGES

Der indische Stahlkonzern JSW soll eine Zellenfabrik planen - und sich dafür in frühen Verhandlungen mit LG Energy Solution befinden. Eigentlich hatte JSW der E-Auto-Produktion 2019 eine Absage erteilt, will nun aber doch zu einem Hauptakteur im indischen Ökosystem für Elektrofahrzeuge werden. 

Bild: LG Energy Solution

Der indische Stahl- und Energiekonzern JSW soll auf Partnersuche sein, um den Aufbau einer Batterieproduktion in Indien zu stemmen und darauf aufbauend Elektrofahrzeugen vor Ort zu bauen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, verhandelt JSW hierzu mit dem koreanischen Batteriezellenhersteller LGES. JSW soll ein Werk mit zunächst 8 GWh Jahreskapazität planen, die in weiteren Phasen auf 20 GWh ausgebaut werden soll. Die beiden Unternehmen selbst wollen sich laut Reuters nicht zu diesem Thema äußern.

Hintergrund der Gespräche zwischen beiden Seiten soll sein, dass JSW seine Pläne zur Produktion von Elektroautos offenbar wiederbelebt. Nachdem JSW diesem Markt 2019 explizit eine Absage erteilt hatte, steht laut Reuters nun eine Kehrtwende an.

Um nun doch in die Produktion von E-Autos einzusteigen, habe JSW zunächst den Kauf einer Beteiligung am chinesischen Hersteller MG Motor erwogen. Diese Gespräche seien aber auf Eis gelegt worden, heißt es unter Berufung auf die Insider. Und: JSW soll stattdessen jetzt mit dem chinesischen Autobauer Leapmotor über die Lizenzierung von Technologie für den Bau von Elektroautos in Indien unter einer eigenen Marke verhandeln.

Um auch der Zell- und Batterieindustrie vor Ort auf die Füße zu helfen, soll JSW nicht nur mit LGES, sondern auch mit CATL, Panasonic, Toshiba und weiteren Unternehmen in ersten Gesprächen sein. JSW-Vorstandsvorsitzender Sajjan Jindal, äußerte vor einiger Zeit in der Tat öffentlich, Elektrofahrzeuge bauen zu wollen und Gespräche über den Kauf einer Beteiligung an MG Motor aus China zu führen – was ja aber schon wieder passé sein soll.

Laut Medienberichten soll sich auch Tata für die künftige Zellfertigung einen Partner gesucht haben – und zwar AESC. Der indische Markt für Elektroautos ist zwar noch sehr klein, verspricht aber schnellen Wachstum. Bisher dominiert das einheimische Unternehmen Tata Motors den Absatz. 2022 machten Elektromodelle in Indien weniger als 2 Prozent aller verkauften Autos aus. Die Regierung von Premierminister Narendra Modi will diesen Anteil jedoch bis 2030 auf 30 Prozent erhöhen. Um die Batterie-, Elektroauto-Industrie in Indien aufzubauen, bietet der Staat Unternehmen Anreize in Milliardenhöhe. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass Indien auch eine deutliche Senkung der Importsteuer für Elektroautos erwägt, deren Hersteller sich auf eine lokale Produktion festlegen.

reuters.com

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