Stellantis-Werk Melfi erhält fünftes Elektro-Modell

Zunächst nach Melfi: Wie die Metallarbeitergewerkschaft UILM mitteilt, hat das Werk neben den bereits im vergangenen Jahr vermeldeten vier E-Modellen auch die Produktion des Jeep Compass zugesprochen bekommen, der sowohl eine rein elektrische Version als auch einen Hybrid-Ableger erhalten wird.

Die Produktion von Elektroautos auf Basis der im Juli vorgestellten Plattform STLA Medium soll in Melfi Anfang 2024 mit einem Modell der Marke DS beginnen, ehe 2025 ein weiteres DS-Modell sowie der Jeep Compass und 2026 E-Modelle von Opel und Lancia folgen.

Details zu den geplanten Modellen gibt es noch nicht, nur bei dem Jeep Compass ist klar, dass es sich um ein SUV handeln wird. Bereits 2022 wurde in einem Bericht spekuliert, dass es sich bei den DS-Modellen um einen Crossover namens DS 9 Crossback und ein SUV als Nachfolger des DS 7 Crossback. Das Lancia-Modell soll demnach den traditionellen Namen Aurelia tragen (in Anlehnung an eine Baureihe aus den 1950er Jahren), während es sich bei dem Opel um einen elektrischen Nachfolger des Insignia handeln soll – ob es sich bei dem E-Lancia und dem Opel aber um Limousinen oder SUV handeln wird, ist noch nicht bekannt.

Klar ist aber, dass es sich bei allen Modellen um 400-Volt-Stromer handeln wird. Die STLA Medium ist aus Kostengründen auf 400 Volt ausgelegt, eine 800-Volt-Version gibt es nur bei der STLA Large und der STLA Frame mit Leiterrahmen für US-Pickups und Lieferwagen. Die Akkus werden eine nutzbare Energie von bis zu 98 kWh bieten, die WLTP-Reichweite soll bei bis zu 700 Kilometern liegen. Es wird Front- und Allradantriebe mit einer Leistung zwischen 160 und 285 kW geben.

Derzeit werden in dem süditalienischen Werk der Fiat 500X, der Jeep Renegade sowie die aktuelle Generation des Jeep Compass gebaut. Deren Produktion soll laut der UILM zwischen 2024 und 2025 eingestellt werden. Von Stellantis ist weder die Produktion des elektrischen Jeep Compass noch das Produktionsende der aktuellen Baureihen bestätigt – der Autobauer hat auf eine Reuters-Anfrage mit Bitte um Stellungnahme nicht geantwortet.

Im Turiner Mirafiori-Werk unterbricht Stellantis aufgrund der schwachen Nachfrage teilweise die Produktion: Nach einer Produktionspause in der vergangenen Woche wird die Fertigung in Mirafiori vom 19. Oktober bis 3. November erneut pausieren, erklärte eine Stellantis-Sprecherin gegenüber Automotive News Europe. In dem Werk wird neben vier Maserati-Modellen auch der Batterie-elektrische Fiat 500 gebaut. Bei den Maserati-Modellen stand die Produktionslinie bereits im ersten Halbjahr mehrere Tage still, der Fiat 500 war erst im zweiten Halbjahr von der Fertigungspause betroffen.

Zuletzt gab es einen Medienbericht aus Spanien, wonach Stellantis die Produktion der E-Kleinwagen-Plattform STLA Small in den spanischen Werken Vigo und Saragossa ansiedeln will. Die STLA Small soll die aktuelle e-CMP ersetzen und Fahrzeuge bis bis zu 500 Kilometern Reichweite in den Segmenten A, B und C ermöglichen.

reuters.com, uilmnazionale.it (auf Italienisch), automobilwoche.de (Mirafiori)