MAN nimmt ab Ende Oktober Bestellungen für den eTruck an

MAN hat den Verkaufsstart seines Elektro-Lkw MAN eTruck für den 30. Oktober 2023 angekündigt. Erste Exemplare sollen 2024 zu ausgewählten Kunden rollen. Die Vorbereitungen für den Anlauf der Großserienfertigung laufen an mehreren Standorten – auch für eine wichtige Komponente.

Bild: MAN

Ende Oktober soll der Verkaufsstart in „ersten Märkten“ erfolgen, wie die Traton-Marke mitteilt. Um welche Länder es sich dabei genau handelt, gibt MAN aber nicht an. Es gilt aber als sicher, dass Deutschland darunter sein wird. Preise für den elektrischen Fernverkehrs-Lkw werden ebenfalls nicht genannt. Zu den Erstkunden werden DB Schenker und Duvenbeck gehören.

Für die Produktion des MAN eTruck hat das Unternehmen parallel zum Datum des Verkaufsstarts einen wichtigen Meilenstein verkündet: Für die anstehende Großserien-Produktion der Batterien ist nun der Spatenstich erfolgt, konkret für das Batterie-Gebäude M50. Am Standort Nürnberg sollen ab 2025 in Großserie bis zu 100.000 Hochvolt-Akkus gebaut werden, insbesondere für den MAN eTruck, aber auch für den Antrieb von Stadt- und künftig auch Reisebussen.

In kleinem Maßstab läuft die Produktion bereits, für 2024 werden es mit den Auslieferungen an „ausgewählte Kunden“ jedoch eher kleine Volumina sein. Die ersten Vorserien-Exemplare des E-Lkw hat MAN selbst in der eigenen Werkslogistik im Einsatz – gleich dazu mehr. Die manuelle Kleinserie der Batterie-Produktion wird dann künftig durch eine 16.000 Quadratmeter große Anlage abgelöst, in der 350 Arbeitsplätze entstehen.

Vom Beschluss bis zum Spatenstich für die Batterie-Volumenproduktion in Nürnberg hat es rund zwei Jahre gedauert. Insgesamt investiert MAN rund 100 Millionen Euro in das Werk – für den Neubau, die nötige Logistik, Infrastruktur, Gebäude und Fertigungsanlagen.

Dass die Batterie-Großserienproduktion erst nach dem Verkaufsstart des MAN eTruck in Betrieb gehen soll, ist laut MAN kein Problem. Mit größeren Stückzahlen des in München gebauten E-Lkw rechnet der Hersteller ohnehin erst ab 2025. Denn dann soll auch voraussichtlich der Megawatt-Ladestandard MCS finalisiert sein, für den der MAN eTruck bereits vorbereitet ist. Mit den Schnellladevorgängen während der Fahrpausen sollen Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometer möglich sein, „perspektivisch sogar bis 1.000 Kilometer“, so MAN. Dafür muss die Dichte an MCS-Ladestationen stimmen, damit man mit möglichst leerer Batterie an der Ladesäule ankommt und die Reichweite voll nutzen kann. Andere, typische Transportaufgaben kann der MAN eTruck aber auch schon 2024 mit CCS-Ladestandard durchführen.

Damit Elektro-Lkw möglichst rasch heutige Dieselfahrzeuge ersetzen können, will MAN selbst die nötigen Erfahrungen sammeln und hatte daher im Dezember 2022 mit der LoadFox Transport Solutions GmbH ein eigenes Transportunternehmen gegründet. LoadFox setzt den eTruck seit Anfang Oktober zwischen den deutschen Standorten München, Dachau, Nürnberg und Salzgitter ein, später sollen auch Strecken an die polnischen Werke Krakau und Starachowice hinzukommen. „Durch das gezielte Sammeln von Daten und Erfahrungen im Praxiseinsatz können wir Entwicklung und Qualitätschecks von Hard- und Software zukünftiger Produkte und Services mit LoadFox deutlich beschleunigen“, erklärt Florian Hagemann, Geschäftsführer der LoadFox GmbH.

mantruckandbus.com

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