BMW rüstet Werk Steyr für E-Antriebs-Produktion der Neuen Klasse

BMW hat die neuen Hallen für die künftige Produktion von E-Antrieben der Neuen Klasse im österreichischen Werk Steyr fertiggestellt und beginnt jetzt mit dem Anlagenaufbau. Im Juli soll dort die Vorserienproduktion anlaufen.

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Bild: BMW

Rund 300 Maschinen und Produktionsanlagen müssen in den kommenden Monaten aufgebaut werden, damit die Vorserienproduktion planmäßig im Juli dieses Jahres starten kann, wie BMW mitteilt. Insgesamt investiert die BMW Group am Standort Steyr bis 2030 rund eine Milliarde Euro in den Bereich der E-Antriebe. Künftig wird das Werk Steyr pro Jahr über 600.000 E-Antriebe produzieren – parallel zu den Diesel- und Benzinmotoren.

Dass die dann sechste Generation der BMW-Elektroantriebe aus Steyr kommen soll, hatte die Konzernspitze bereits im Juni 2022 entschieden. Im Dezember 2022 wurden dann die konkreten Vorbereitungen angestoßen, um die Motorenwerke für die Elektroantriebe zu rüsten. Dafür wurden in Steyr sowohl bestehende Produktionsflächen umgebaut als auch neue Flächen geschaffen.

Die zwei Neubauten – eine zweigeschossige Produktionshalle und eine Logistikhalle – wurden nun fertiggestellt. In der Produktionshalle werden zwei Montagelinien für die E-Antriebe eingerichtet, inklusive der Getriebekomponenten und Leistungselektronik.

Für die sechste Generation der E-Antriebe bündelt BMW die meisten Antriebskomponenten an einem Standort. In Steyr werden neben dem Gehäuse auch der Rotor, Stator, das Getriebe und der Inverter hergestellt. Diese Antriebe werden in den Fahrzeugen der Neuen Klasse verbaut, die ab 2025 in Debrecen und ab 2026 in München gebaut werden – mehr Details zu der Modellplanung gibt es in diesem Artikel. Für die fünfte Generation der E-Antriebe, die in den aktuellen E-Modellen verbaut wird, liefert das Werk Steyr die Gehäuse zu. Die Montage findet in der eigenen E-Antriebs-Produktion in Dingolfing statt. Da die aktuellen Baureihen noch einige Jahre parallel zur Neuen Klasse gebaut werden, wird Steyr auch weiterhin die Gehäuse für Dingolfing bauen. In Bayern kann BMW über 500.000 E-Antriebe pro Jahr fertigen, aus Steyr kommen weitere 600.000 Einheiten dazu.

„Wir sind völlig im Zeitplan mit dem Aufbau der Produktionsstätte für die E-Antriebe der Neuen Klasse. Jetzt ist es Zeit für den nächsten wichtigen Abschnitt. Und dieser ist nicht minder ambitioniert als der Bau der Hallen selbst“, sagt Helmut Hochsteiner, Leiter des Bereichs Elektrische Antriebsmaschinen am BMW Group Standort Steyr.

Unter den 300 Produktionsmaschinen sind laut BMW auch zahlreiche Sonderanfertigungen – bei denen gibt es also wenig Erfahrung beim Aufbau, während das bei anderen Produktionsrobotern eher standardisierte Prozesse sind. „Hinter der Zahl 300 verbergen sich unterschiedlichste Größenordnungen, von der einzelnen kleinen Maschine bis hin zur über 30 Meter langen Getriebe-Hochzeitsstation, in der vier Roboter und andere Anlagen zusammen das Getriebe in den Hauptmotor einbauen“, erklärt Hochsteiner.

Eine Anlage steht bereits seit Ende Januar in der neuen Produktionshalle. Bei diesem „ersten Bewohner“ handelt es sich um einen Geschossheber, der künftig die Leistungselektronik-Bauteile vom ersten Stock hinunter in das Erdgeschoss heben wird. Das ist notwendig, da im Sauberraum im ersten Stock die Inverter montiert werden. Nachdem der Geschossheber die Inverter in das Erdgeschoss – in die Endmontage – transportiert, findet dort die Hochzeit mit der elektrischen Antriebsmaschine statt.

E-Antriebe aus Steyr und Dingolfing

Das Werk Steyr wird von Klaus von Moltke geleitet, der – wie sein Vorgänger Alexander Susanek – auch die weltweite Motorenproduktion der BMW AG leitet. „Die Investitionen für die Maschinen und Anlagen für die E-Antriebsproduktion belaufen sich auf über 500 Millionen Euro. Das zeigt einmal mehr das Commitment der BMW Group für den Standort“, so von Moltke. „Der Beginn der Serienproduktion für die Antriebe der Neuen Klasse ist für Herbst 2025 geplant.“

Im Zuge der Neuplanung der Antriebsproduktion für die elektrische Zukunft hatte BMW bekanntlich die Verbrennungsmotorenfertigung im Stammwerk München beendet. In Steyr und dem britischen Hams Hall baut BMW noch Verbrenner, in Steyr und Dingolfing seine E-Maschinen.

bmwgroup.com

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