BMW baut keine Verbrennungsmotoren mehr in Deutschland

BMW hat die Produktion von Verbrennungsmotoren in seinem Stammwerk München beendet. Der lange angekündigte Schritt wurde vollzogen, um in München Platz für die Produktion von Elektroautos zu schaffen.

Bild: BMW

Die Fertigung der Verbrennungsmotoren hat der Hersteller vollständig nach Steyr in Österreich und Hams Hall in Großbritannien verlagert. BMW hatte diesen Schritt im November 2020 angekündigt, im November 2023 wurde nun der letzte Achtzylinder in dem Werk montiert. Nach 60 Jahren der Motorenfertigung in München ist das eine Zäsur für die Bayerischen Motorenwerke.

Hintergrund ist der Umbau des Münchner Werks für die Fertigung von E-Autos. Der rein elektrische BMW i4 wird bereits seit Oktober 2021 in München gebaut. Ab 2026 sollen im Stammwerk wie berichtet auch Elektroautos der „Neuen Klasse“ vom Band laufen. In die Umrüstung der bisherigen Motoren-Montage für den Fahrzeugbau investiert BMW rund 400 Millionen Euro.

Die 1.200 Mitarbeitenden, die bisher im Motorenbau beschäftigt waren, werden nun umgeschult und künftig in anderen Bereichen eingesetzt – entweder im Werk München oder an anderen BMW-Standorten. Der Betriebsrat hatte die Entscheidung und Millionen-Investition im Jahr 2020 ausdrücklich begrüßt und von einem „Vorbild für eine gelungen gestaltete Transformation in der deutschen Industrie“ gesprochen.

Mit dem Umbau des Stammwerks München nimmt das bayerische Produktionsnetzwerk von BMW für Elektroautos weitere Formen an. In München wird bereits der i4 gebaut, in Dingolfing laufen der iX, i7 und i5 vom Band. In Regensburg werden die E-SUV iX1 und iX2 gebaut, zudem sind weitere Werke in die Komponentenfertigung eingebunden – die E-Antriebs-Produktion ist etwa in Dingolfing angesiedelt. Und im Werk Wackersdorf wird ein Batterie-Testzentrum errichtet.

Ende September hatten zudem die Einwohner der Gemeinde Straßkirchen in einem Bürgerentscheid beschlossen, dass BMW seine geplante Batterie-Montage in der Gemeinde bauen darf. An dem Standort wird BMW künftig die angelieferten Batteriezellen zentral zu einbaufertigen Batteriepacks montieren und dann an die umliegenden Fahrzeugwerke verteilen.

br.de

6 Kommentare

zu „BMW baut keine Verbrennungsmotoren mehr in Deutschland“
H.Dorsch
14.11.2023 um 11:08
Ok - damit kommt BMW endlich der Realität näher, das die Kolbenmaschine sich in die Reihe der "historischen Antriebe" einordnen wird. Mir ist klar, das die "Petrolheads" jetzt lautstark dagegen argumentieren - wie es auch die Vertreter der Pferdekutschen und Dampfmaschinen getan haben, als deren Zeit zu Ende ging ... Was ich nicht verstehe, das niemand in Industrie und Regierung es rechtzeitig (also ab ca. 2015) geschafft haben über eine Wechselsystem zu reden, das es ermöglicht hätte, innerhalb 5 Minten weiterzufahren. Die Autos würden unter 2 Tonnen wiegen und wäre um einige Tausend Euro günstiger ... Oder wie beim i3 mit dem genialen REX, der nur läuft, wenn es nicht anders geht... Die Chinesen mit NIO haben das Wechselsystem geschafft ... Welch ein Armutszeugniss für die Vorstände von BMW, VW, Benz, ect. und Politiker sowieso ...
Georg Hofreib
14.11.2023 um 12:43
Gut, dass Deutschland solche Experten wie H. Dorsch hat!
Reiner Klambauer
14.11.2023 um 14:29
Mit dem Wechselsystem ist Renault schon vor 10 Jahren gescheitert. Und Nio wird auch scheitern. Davon ab, was bringt das niedrigere Leergewicht ohne Batterie, wenn man ohne Batterie nicht fahren kann?
Ralf Hilge
14.11.2023 um 15:46
Wechselsysteme sind aufwendig und mit teurer Vorhaltung verbunden , Investoren werden sich hier kaum finden. Ich denke dass die Möglichkeit der induktiven Landung während der Fahrt der Schlüssel zum Erfolg liegen kann. Hierzu bräuchte es aber Investition des Staates.
H.Ebel
15.11.2023 um 08:42
Der REX beim i3 war auch nichts anderes als ein "Miniverbrenner" mit Benzin und wurde zuletzt nur noch sporadisch auf Kundenwunsch eingebaut. Auch die Karosse bestand fast vollständig aus Karbon. Der Vergleich mit heutigen Wechselsystemen hinkt hier m.M. nach.
Thomas May
26.01.2024 um 17:51
Es ist Schade das man jetzt nur noch auf die E-Modelle setzt und den Verbrenner nicht weiter entwickelt, für mich kommt kein E-Auto in Betracht. Aus Umwelt gründen. Wann kann den neuen BMW 3 Feslift bestellen. Mit freundlichen Gruß Thomas May

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