Nächster Dacia Sandero erhält Elektro-Version

Der Dacia Sandero der nächsten Generation wird auch einen rein elektrischen Ableger erhalten. Dieses seit dem vergangenen Jahr kursierende Gerücht bestätigte Markenchef Denis Le Vot jetzt gegenüber „Automotive News Europe“.

Bild: Dacia

Die Quelle für die Gerüchte aus dem Sommer 2023 war zwar ebenfalls Le Vot, der bereits damals die Premiere 2027 oder 2028 bestätigte, beim Antrieb aber noch etwas unklar in seinen Aussagen blieb. Das ist jetzt anders: „Der Sandero der nächsten Generation wird einen Verbrennungsmotor haben, es wird aber auch eine Elektroversion geben“, wird der Dacia-Chef von der „Automotive News Europe“ zitiert. Die neue Generation des meistverkauften Modells von Dacia werde 2027 oder 2028 starten und soll bis zum Jahr 2035 angeboten werden, wenn das Verbrenner-Verbot für Neuwagen in der EU greift.

Der Sandero ist der Bestseller der rumänischen Marke und war 2023 hinter dem Tesla Model Y das zweitmeistverkaufte Auto Europas – mit 235.839 verkauften Einheiten. Die aktuelle Sandero-Generation ist seit 2020 auf dem Markt, eine Ablösung 2027 oder 2028 würde also dem üblichen Modellzyklus entsprechen. Das Modell basiert auf der CMF-Plattform von Renault wie der Clio und Captur.

Auf welcher Plattform der kommende Sandero basieren wird, gab Le Vot in dem Gespräch nicht an. Denkbar ist weiterhin die CMF-B von Renault, also der „Common Modular Family“ für das B-Segment. Denn die AmpR Small (früher als CMF-BEV bezeichnet) des jüngst vorgestellten Renault 5 und des kommenden Renault 4 ist eine für Elektroantriebe optimierte Version der CMF-B. Somit können Fahrzeuge der beiden Plattformen auf einer Linie produziert werden – und Dacia könnte mit einer Sandero-Karosserie sowohl Verbrenner als auch E-Antriebe anbieten.

Zu welchem Preis ein elektrischer Sandero angeboten werden könnte, äußerte sich Le Vot ebenfalls nicht. Bisher hatte die Marke den Fokus, möglichst bezahlbare Autos anzubieten und hat hierfür oft etwas ältere Renault-Technik genutzt. Mit der AmpR Small würde Dacia aber die aktuellste Technologie des Konzerns nutzen und hat es unter Umständen schwerer, Kostenvorteile zu erzielen. Möglich, aber nicht bestätigt, wäre ein Wechsel der Zellchemie. Sogar der Renault 5 für 25.000 Euro nutzt eine NMC-Batterie. Mit LFP-Zellen oder gar Natrium-Ionen-Batterien könnte Dacia im Einkauf sparen und das Modell günstiger anbieten.

Nicht nur die Batterie-Technologie des kommenden Sandero ist noch offen, sondern auch die Zukunft von Dacia im elektrischen Kleinstwagen-Segment. Laut Le Vot laufe noch der Entscheidungsprozess, ob Dacia nach dem Auslaufen des überarbeiteten Spring noch ein Modell in dem Segment anbieten werde. Renault hat zwar mit dem Twingo ein in Europa gebautes Modell für weniger als 20.000 Euro angekündigt, von dem Dacia laut Le Vor auch profitieren könnte. „Es geht nicht wirklich um das A- oder B-Segment, sondern darum, erschwingliche Elektromobilität auf den Markt zu bringen“, so Le Vot. Auch hier geht es also um den möglichen Einstiegspreis des Fahrzeugs. Zudem gab es auch Gerüchte, wonach Dacia die von der AmpR Small abgeleitete, günstigere Twingo-Plattform für den Sandero nutzen könnte. Dieser wäre zwar größer, könnte aber von der technisch etwas simpleren Plattform profitieren, um den Preis zu senken.

Eine ähnliche Entscheidung steht auch für die nächste Generation des SUV Duster an, der 2032 auf den Markt kommen dürfte: In Europa rückt das Verbrennerverbot dann immer näher, Dacia und Renault sind aber auch in anderen Märkten aktiv, wo weiter Verbrenner angeboten werden. Für den Duster könnte der Renault 4 die Technik spenden. Aber auch hier stellt sich die Frage: Welchen Einstiegspreis kann Dacia realisieren, wenn die Technik vom parallel angebotenen Renault stammt?

autonews.com

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