EU und Norwegen schließen Batterie-Rohstoff-Partnerschaft

Die EU und Norwegen haben sich auf eine strategische Partnerschaft für Rohstoff- und Batterie-Wertschöpfungsketten verständigt. Die Absichtserklärung sieht Kooperationen in fünf Bereichen vor, unter anderem gemeinsame Investitionsprojekte zur Integration von Wertschöpfungsketten für Rohstoffe und Batterien und Kooperationen bei der Forschung.

Bild: Echion Technologies

Seitens der EU wurde die Absichtserklärung von Maros Sefcovic, dem für den Green Deal zuständigen EU-Kommissar unterzeichnet, für Norwegen hat Handels- und Industrieminister Jan Christian Vestre unterschrieben. Die neue Partnerschaft biete einen „umfassenden Rahmen für eine zukunftsorientierte und langfristige Zusammenarbeit zwischen der EU und Norwegen im Bereich von zwei strategisch wichtigen Wertschöpfungsketten“, so die EU-Kommission in der Mitteilung. Erklärtes Ziel ist es, die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften zu steigern, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und vor allem das Risiko von Handelsunterbrechungen zu verringern.

Konkret umfasst das Memorandum of Understanding fünf Bereiche. Als Kern der Partnerschaft sollen die Wertschöpfungsketten von Rohstoffen und Batterien integriert werden, etwa durch Investitionsprojekte, Joint Ventures, Konsortien oder andere Formen der industriellen Zusammenarbeit. Wichtig ist, dass die Zusammenarbeit bei den Rohstoffen auf „land-based raw materials“ beschränkt ist. Materialien, die etwa vor der Küste Norwegens vom Meeresgrund gewonnen werden sollen, sind hiervon ausgenommen.

Weitere Bereiche betreffen Forschungskooperationen wie etwa Horizon Europe, wo Norwegen bereits aktiv beteiligt ist. Zudem soll die hohen Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards und -Praktiken durch Konsultationen angeglichen und so deren Anwendung erleichtert werden. Außerdem ist die Mobilisierung von Finanz- und Investitionsinstrumenten zur Unterstützung von Investitionsprojekten geplant als auch die Entwicklung der erforderlichen Kompetenzen für hochwertige Arbeitsplätze in der Rohstoff- und Batteriebranche.

Im nächsten Schritt nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung wollen die EU und Norwegen „gemeinsam mit den Beteiligten an der Umsetzung des Fahrplans für die Partnerschaft arbeiten“, wie es aus Brüssel heißt. Erste, gemeinsamen Aktivitäten soll es im April auf der Hannover Messe Industrie geben, dort ist ein „business match-making event“ geplant.

Die Absichtserklärung geht auf den EU-Norwegen Green Deal zurück, der im April 2022 geschlossen wurde. Norwegen ist ein mineralienreiches Land, in dem seltene Erden, Magnesium, Titan, Vanadium, Phosphatgestein und andere Ressourcen vorkommen. Zudem verfügt es über eine große Verarbeitungskapazität für viele Rohstoffe. Auch aufgrund des starken EV-Sektors ist die dortige Batterieindustrie gewachsen. Und die EU ist – nicht nur wegen des Verbrenner-Aus ab 2035 – ein großer Abnahmemarkt für solche Rohstoffe.

„Wir heben die Zusammenarbeit zwischen der EU und Norwegen auf eine neue Ebene, denn die heutige Unterzeichnung ist von strategischer Bedeutung“, sagt Sefcovic. „Sie wird auf beiden Seiten eine breite Palette von Geschäfts- und Forschungsmöglichkeiten schaffen und sowohl unsere industrielle Basis als auch unsere politischen Bindungen stärken.“

europa.eu

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