Rhein-Main: RMV will ab 2026 autonome E-Shuttles von Holon testen

Holon und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) streben eine Integration autonomer E-Shuttles im Tarifgebiet des RMV an. Ab 2026 sollen mehrere Holon-Shuttles im Testbetrieb zur Verfügung stehen – vorbehaltlich von Förderung und Vergabe.

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Bild: Benteler

Vertreter beider Seiten haben dazu kürzlich eine Absichtserklärung unterzeichnet. Darin halten der RMV und Holon fest, in den Vordergrund der künftigen Zusammenarbeit den regelmäßige Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen zu stellen, „um die Herausforderungen der autonomen Fahrzeugnutzung gemeinsam zu meistern“. Ziel beider Seiten ist die Ergänzung des bestehenden Verkehrsangebots durch autonome Fahrzeuge. In diesem Zuge sollen neue Standards und Technologien für die Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen erarbeitet sowie Lösungen für den Zugang und die Zahlung von Mobilitätsdienstleistungen vorangetrieben werden.

Für Holon ist dies nicht die erste Kooperation mit einem großen deutschen ÖPNV-Verbund. Das Unternehmen hatte bereits im Herbst 2023 bekanntgegeben, einen Testbetrieb im Norden Deutschlands aufzunehmen – in Kooperation mit der Hamburger Hochbahn.

Holon-CEO Dr. Henning von Watzdorf betont, das gemeinsame Ziel mit dem RMV sei es, die Potenziale autonomer Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr voll auszuschöpfen. „Das liegt sowohl uns als Fahrzeughersteller als auch dem RMV, einem der größten Verkehrsverbünde in Deutschland, am Herzen. Im Ergebnis möchten wir beide eine effiziente, sichere und nachhaltige autonome Verkehrslösung für die Fahrgäste anbieten. Daher werden wir zukünftig Schnittstellen zwischen unseren Organisationen identifizieren und nutzen.“

Laut RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat testet sein Verbund schon seit 2019 in verschiedenen Projekten autonome Mobilität im öffentlichen Nahverkehr. „Zusammen mit HOLON streben wir den nächsten Meilenstein an: Die Integration autonomer Fahrzeuge im Regelbetrieb. Mit der Ergänzung des Verkehrsmix um autonome Mobilität werden Fahrtenangebote in Zeiten des anhaltenden Fachkräftemangels nicht nur planungssicherer und unabhängiger vom fehlenden Personal, sondern wir können unseren Fahrgästen perspektivisch so auch noch flexiblere und häufigere Fahrten anbieten.“

Holon ist eine Tochter der Benteler Gruppe. Anfang Februar gab die Muttergesellschaft bekannt, kurz davor zu stehen, eine Millionenfinanzierung zum Ausbau seines Geschäfts mit autonomen E-Shuttles zu erhalten. Tasaru Mobility Investments beabsichtige, für einen dreistelligen Millionenbetrag eine Minderheitsbeteiligung an der Benteler-Tochter Holon zu erwerben, hieß es. Ein neuer Stand dazu liegt nicht vor.

Benteler hatte die Marke Holon für seine autonomen E-Shuttles im November 2022 gegründet, Anfang 2023 wurde auf der CES das erste Holon-Shuttle vorgestellt. An autonomen E-Shuttles arbeitet der Zulieferer aus Paderborn bereits deutlich länger. Zunächst war es nur ein internes Projekt, 2021 wurde dann die Sparte Benteler EV Systems ausgegründet – und dann später in Holon umbenannt.

Laut Henning von Watzdorf, seit August 2023 CEO von Holon, stehen in diesem Jahr die Prototypenentwicklung sowie erste Testfahrten im Fokus. „2025, so unser Ziel, sollen die ersten Fahrzeuge im Rahmen von Pilotprojekten im Einsatz sein“, so der Manager. „Das Kundeninteresse ist immens: Unser Fahrzeug macht eine sichere, inklusive, emissionsfreie und nachhaltige Personenbeförderung möglich – und ist damit die Antwort auf Verkehrsprobleme in den Städten, den Klimawandel und den demografischen Wandel.“

benteler.com

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