Mexiko streicht wohl Fabrik-Förderung für chinesische Hersteller

Die Regierung Mexikos wird offenbar die Anreize für chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen einstellen, wenn diese eine Fabrik in dem Land bauen wollen – laut einem Agenturbericht auf Druck der USA. Ein von dieser neuen Politik betroffener Hersteller soll dabei BYD sein.

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Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll es dabei etwa um kostengünstige öffentliche Grundstücke oder Steuererleichterungen für Investitionen in die Produktion von E-Fahrzeugen im Land gehen. Tesla dürfte derartige Förderungen für seine Giga Mexico im Bundesstaat Nuevo Leon erhalten, aber auch Ansiedlungen von Audi (San José Chiappas) und BMW (San Luis Potosí) in den 2010er Jahren dürften nicht ganz ohne Fördergelder vonstatten gegangen sein.

Von den chinesischen Herstellern erwägt BYD wie berichtet ein Werk in Mexiko. Laut Reuters soll das letzte Treffen zwischen mexikanischen Behörden und BYD im Januar stattgefunden haben. Dabei haben die Behörden Insidern zufolge deutlich gemacht, dass sie keine Anreize mehr bieten würden, wie sie Autoherstellern in der Vergangenheit gewährt wurden, und dass künftige Treffen mit chinesischen Autoherstellern auf Eis gelegt werden.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur zu den Insider-Aussagen lehnte das mexikanische Wirtschaftsministerium eine Stellungnahme ab. Das Büro des mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador reagierte nicht auf eine Bitte um eine Stellungnahme, ebenso BYD-Vertreter und die chinesische Botschaft in Mexiko. Nur aus dem Weißen Haus gab es eine Antwort: Ein Sprecher gab an, US-Präsident Biden werde es nicht zulassen, „dass chinesische Autohersteller den Markt mit Fahrzeugen überschwemmen, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen“.

Wie Reuters angibt, verkaufen derzeit rund 20 Autobauer aus China ihre Fahrzeuge auch in Mexiko, bisher aber reine Importware. Keines der Unternehmen betreibt ein Werk in Mexiko, obwohl chinesische Fahrzeuge dem Bericht zufolge bereits etwa ein Drittel des gesamten Markenangebots in Mexiko ausmachen sollen.

Ein Autowerk in Mexiko ist nicht nur wegen der bisher gewährten Subventionen attraktiv: Die Produktionskosten sind geringer als in den USA selbst. Da Mexiko aber gemeinsam mit den Vereinigten Staaten und Kanada den NAFTA-Raum bildet, sind über das Freihandelsabkommen zollfreie Fahrzeugimporte aus Mexiko in die USA möglich. Und aufgrund des Freihandelsabkommens sind in Mexiko gebaute E-Autos auch für die US-Förderung nach dem Inflation Reduction Act qualifiziert – im Falle der chinesischen E-Autos dürfte aber die Herkunft der Batteriematerialen weiter ein Problem sein.

reuters.com

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