Tibber launcht neues eMobility-Produkt in drei Märkten

Der norwegische Stromanbieter Tibber bringt ein neues Energieprodukt mit dem Namen Grid Rewards in den Niederlanden, Schweden und Norwegen auf den Markt. Grid Rewards soll es Kunden ermöglichen, durch den Anschluss ihrer Elektroautos Geld zu verdienen, wenn sie durch ihren steuerbaren Stromverbrauch die Netze entlasten.

Bild: BP Pulse

Erste Hochrechnungen würden zeigen, dass Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahreserlös von 100 Euro rechnen können, sollten sich die Marktbedingungen nicht verändern, so das Unternehmen. Tibber hat den neuen Service Grid Rewards in Schweden und Norwegen zum 24. April eingeführt. In den Niederlanden läuft bereits seit dem 7. März ein Pilotprojekt.

In Deutschland werden die Grid Rewards im Laufe dieses Jahres zuerst in abgeschwächter Form ohne Smart Meter eingeführt, weil hierzulande noch die notwendige Infrastruktur – also flächendeckend vorhandene Smart Meter – fehlt. Aber: Wer das Produkt in Deutschland in reduziertem Umfang nutzen will, muss bei Tibber nachweisen, dass man eine Smart-Meter-Installation bereits beauftragt hat. Denn ab 2025 sollen auch hierzulande Haushalte mit Smart Meter „ebenfalls vom vollen Umfang der Grid Rewards profitieren können“, so Tibber. Der reduzierte Umfang ist also zeitlich begrenzt und nur einer beschränkten Zielgruppe zugänglich. Die Aussage von Tibber, mit dem Angebot in abgeschwächter Form „Kund:innen dennoch einen Vorgeschmack auf das Produkterleben zu ermöglichen und damit verbunden Anreiz für eine Smart-Meter-Installation zu geben“, läuft somit ins Leere, wenn es nur jenen Kunden angeboten wird, die ohnehin schon ein Smart Meter bestellt haben.

Mit den Grid Rewards wollen die Norweger die flexiblen Speicherkapazitäten der E-Auto-Akkus in ihrem virtuellen Kraftwerk nutzen. Später in diesem Jahr können in Skandinavien und den Niederlanden auch andere wichtige Elektrogeräte wie Solarpanel-Wechselrichter, Wärmepumpen oder Heimbatterien zum Sammeln von Grid Rewards verwendet werden. Wer seine Speicher- oder Erzeugungskapazitäten zur Verfügung stellt und dabei dem Netz hilft, kann mit zusätzlichen Einkünften rechnen.

„Wir sind alle schon an einer Windkraftanlage vorbeigefahren und haben uns gefragt, warum sie stillsteht, obwohl gerade Wind weht. Die Antwort lautet oft: Das Energiesystem ist überlastet. Jetzt kann jeder dabei helfen, dass Energie effizienter genutzt wird: Der Kunde oder die Kundin muss lediglich das Elektroauto an die Ladebox anschließen, wir kümmern uns um den Rest“, sagt Daniel Lindén, Co-Founder und Chief Product Officer von Tibber.

Das Produkt Grid Rewards wird zusätzlich zum automatisierten „Smart Charging“ angeboten, bei dem das Laden der E-Auto-Batterie kostenoptimiert gesteuert wird. Abhängig vom dynamischen Tibber-Stromtarif wird der Ladevorgang gestartet oder unterbrochen – je nach dem Schwellenwert, den die Kunden eingegeben haben.

tibber.com (PDF)

7 Kommentare

zu „Tibber launcht neues eMobility-Produkt in drei Märkten“
Markus Hirsch
25.04.2024 um 13:43
Ja das schaut gut aus, wenn die Wärmepumpe installiert ist sollte ein Heimspeicher noch kommen. Denn PV und eAuto ist vorhanden. Wann kommt der Heimspeicher von Tibber auf den deutschen Markt?
Maik
01.05.2024 um 15:02
Ich bin aus den unklaren Gründen des Marktstarts zu Sax Power gewechselt. Der ist auch ohne hybridwechselrichter zu betreiben und den kannst du auch mit etwas Finesse zum Netzladen bewegen.
Andreas
25.04.2024 um 17:48
Für 100 € im Jahr den Akku zusätzlich verschleissen? Finde bidirektionales Laden grundsätzlich eine spannende Idee, aber das llingt für mich leider nach einer Milchmädchenrechnung.
Stef
26.04.2024 um 09:19
Da geht’s aber nicht um bidirektional.
TR
26.04.2024 um 13:07
Problem bleibt aus meiner Sicht, dass die Verteilnetzbetreiber für ein Smartmeter so unverschämte Gebühren verlangen, dass auch interessierte und positiv gestimmte Anschlußinhaber schreiend reissaus nehmen.
Ulrich
03.05.2024 um 18:12
Welchen Netzbetreiber hast du? Die Smartmeter sind umsonst und ab nächstes Jahr Pflicht
Maik Lassgard
01.05.2024 um 15:04
Das tut mir leid zu hören. Bei mir war es kostenfrei. Ab 2025 hätte ich eh einen benötigt.

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