VW verschiebt US-Premiere des ID.7

Volkswagen hat die Markteinführung seiner Elektro-Limousine ID.7 in den USA und Kanada auf unbestimmte Zeit verschoben. Volkswagen of America begründet die Entscheidung mit Blick auf das aktuelle Marktumfeld – und lässt offen, wann der ID.7 tatsächlich in die USA kommt.

Bild: Peter Schwierz

Dieser Schritt erfolge, „da sich die Marktdynamik weiter verändert“, wie der Hersteller in einer knapp gehaltenen Mitteilung schreibt. „Volkswagen ist bestrebt, marktorientierte Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig auf seine Kunden zu hören.“, heißt es in dem Schreiben. Ein neues Datum wird jedoch nicht genannt. Zuletzt war die Markteinführung für das dritte Quartal 2024 geplant.

Der ID.7 für Europa wird im deutschen Werk Emden gebaut, die China-Version von den Joint Ventures mit FAW und SAIC in Foshan und Anting. Eine Nordamerika-Produktion des ID.7 im US-Werk Chattanooga oder in Mexiko ist noch nicht angelaufen, weshalb das Fahrzeug für die USA und Kanada wohl zunächst aus Emden importiert worden wäre. Auch der ID.4 für den US-Markt wurde anfangs in Deutschland gebaut, bevor dessen Produktion in Chattanooga angelaufen ist. Unklar ist, ob ein in Deutschland gebauter ID.7 für die US-Förderung nach dem Inflation Reduction Act qualifiziert gewesen wäre.

Volkswagen of America hatte Ende März die Angebotsstruktur für den ID.7 veröffentlicht. In den USA sollte es zwei Ausstattungsvarianten geben, die jeweils mit Heck- oder Allradantrieb geordert werden können. Die Preise und offizielle EPA-Reichweite sind aber noch nicht bekannt, sie sollten „kurz vor der Markteinführung im dritten Quartal bekannt gegeben“ werden.

Die genaue Spezifikation unterscheidet sich leicht von dem Europa-Modell, denn in den USA werden die Varianten mit der 82-kWh-Batterie als ID.7 Pro S und Pro S Plus bezeichnet – in Europa hat der ID.7 Pro eine 82-kWh-Batterie (77 kWh netto) und das Pro-S-Modell eine 91-kWh-Batterie, von der 86 kWh nutzbar sind. Der ID.7 Pro S mit der größeren Batterie kann in Europa aber noch nicht bestellt werden. Aber auch im US-Modell kommt der neue Elektromotor APP550 zum Einsatz, der Hecktriebler leistet umgerechnet 208 kW und die Allrad-Version 246 kW – also jeweils minimal weniger als die 210 bzw. 250 kW der Europa-Modelle. Anders als hierzulande wird der Allradler in den USA aber nicht als GTX vermarktet.

Die Verzögerung beim ID.7 bedeutet aber keine grundsätzliche Abkehr von Volkswagen of America von E-Autos. In der kurzen Mitteilung heißt es: „ Wir bleiben der Elektromobilität treu – in diesem Jahr haben wir die Reichweite und Leistung unseres vollelektrischen SUV ID.4 2024 verbessert und freuen uns, den legendären Microbus mit der Einführung des ID. Buzz 2025 im vierten Quartal wieder in unserem Sortiment begrüßen zu dürfen.“

vw.com (Verschiebung), vw.com (US-Angebotsstruktur des ID.7)

2 Kommentare

zu „VW verschiebt US-Premiere des ID.7“
N3k0
28.05.2024 um 15:14
Leider klarer Fall, wie auch immer die VW-Erklärung lautet: völlig chancenlos im Vergleich zum Konkurrenten Tesla 3
Tacheles
02.06.2024 um 12:16
Das werden wir ja sehen. Da der ID.7 außer der Antriebsleistung wirklich alles besser macht als das M3, braucht es schon eine Menge Nationalstolz oder Markentreue um sich noch für einen Tesla zu entscheiden.

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