JOLT Energy baut 50 Batterie-HPC in und um Stockholm
JOLT Energy mit Sitz in München ist ein auf Städte spezialisierter Anbieter für Schnelllade-Infrastruktur. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Batterie-gestützte Ladesäule, die dank des integrierten Batteriespeichers keinen entsprechend leistungsfähigen Netzanschluss an die Mittelspannung benötigt. Mit einem reinen Niederspannungsanschluss können die Batterie-gestützten Schnelllader einfacher und ohne aufwändige Bauarbeiten installiert werden – dank der Puffer-Batterie sind dennoch Ladeleistungen von bis zu 300 kW möglich.
50 dieser Batterie-HPC wird JOLT Energy nun in der schwedischen Hauptstadt aufbauen. Die Kooperation mit Smart City Stockholm sieht den Bau in stark frequentierten Stadtgebieten vor, unter anderem auf dem Gelände des königlichen Schlosses Djurgården. Dort können dann – bei entsprechendem Ladestand der Puffer-Batterie – Elektroautos mit hoher Ladeleistung in nur fünf Minuten Strom für 100 Kilometer Reichweite nachladen. Und das mit einem Netzanschluss, der einer üblichen AC-Ladesäule mit 2x 22 kW entspricht.
Da dank der hohen Ladeleistungen pro Tag mehr Autos an einer solchen Station geladen werden können als mit einer AC-Ladesäule, bezeichnet JOLT Energy sein Produkt als „äußerst flächeneffizient“. „Gerade in dicht besiedelten Städten, in denen Parkraum knapp ist, bietet diese Technologie erhebliche Vorteile. Durch die hohe Flächeneffizienz schaffen wir zusätzlichen Raum für Radwege, den öffentlichen Nahverkehr oder grüne Erholungsflächen, was die Lebensqualität in den Städten steigert“, erklärt Rauno Fuchs, Vice President Government Affairs bei JOLT.
Die höheren Anschaffungskosten einer solchen HPC-Säule mit Batteriespeicher im Vergleich zu den erwähnten AC-Ladern fallen nicht bei der Stadt Stockholm an: JOLT plant, finanziert und betreibt als Charge Point Operator (CPO) Schnelllade-Cluster in Ballungsräumen. In Deutschland und den Niederlanden setzt JOLT bereits auf eine nachhaltige strategische Expansion seines öffentlichen Ladenetzwerks auf Privatgrund in Großstädten wie u.a. München, Berlin, Hamburg sowie Den Haag oder Rotterdam. In Deutschland gibt es JOLT-Schnelllader etwa an Tankstellen von Esso.
In Stockholm hingegen handelt es sich nicht um private Grundstücke, sondern eine Kooperation mit der Stadt – die Ladesäulen werden auf öffentlichen Flächen entstehen. Von diesem Leuchtturmprojekt erhofft sich JOLT Energy positive Auswirkungen in anderen Märkten – das Projekt stelle „die Wirksamkeit seiner City-Cluster-Strategie auch auf öffentlichen Flächen unter Beweis“. „Wir laden alle deutschen Stadtverantwortlichen ein, sich über unsere Partnerschaft mit Stockholm und anderen innovativen europäischen Städten zu informieren und von diesen Erfahrungen zu profitieren. Gemeinsam können wir schnell Lösungen für einen schnellen und kosteneffizienten Ausbau von HPC-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum umsetzen – ohne die kommunalen Haushalte zusätzlich zu belasten“, sagt JOLT-CEO Maurice Neligan.
Nils Blom, zuständiger Projektmanager der Stadt Stockholm ergänzt: „Die Kooperation mit JOLT Energy ist für uns ein wichtiges Element, um unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Dies ist ein gutes Beispiel für eine Technologie, die in Gebieten mit begrenzter Netzkapazität ultraschnelles Laden ermöglicht.“
Mit Batterie-gestützten Schnellladern ist JOLT Energy auf dem Markt nicht alleine. Auch das Nürtinger Unternehmen ADS-TEC Energy entwickelt, baut und vertreibt solche Ladelösungen – JOLT Energy hat bei einigen Projekten auf die ChargeBox von ADS-TEC Energy gesetzt, und auch in der eigenen Säule MerlinOne mit großem Display kommt Technik von ADS-TEC zum Einsatz. Ein weiterer Anbieter, das Startup Numbat, musste im August Insolvenz anmelden. Numbat hatte ebenfalls auf die Technologie von ADS-TEC Energy gesetzt, jedoch in einem eigenen Gehäuse mit großem Display. So sollten per Werbeanzeigen weitere Erlöse neben dem Schnellladen erzielt werden.
Quelle: Info per E-Mail
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