Nach Adler-Insolvenz: ace Group plant mit zwei Geschäftsbereichen
Die Adler Smart Solutions GmbH (ASS), ein Spezialist für erneuerbare Energien und Elektromobilität, musste Ende September beim Amtsgericht Hamburg Insolvenzantrag stellen. ASS ist eines der drei Gründungsmitglieder der ace Group (advanced clean energy Group), einem „Full-Service-Partner von langfristig orientierten B2B-Kunden für Lösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien“. Als die ace Group als Zusammenschluss der drei Firmen an den Start ging, wurde noch als Ziel ausgerufen, der größte deutsche Anbieter in diesem Bereich werden zu wollen.
Doch mit der Insolvenz von Adler Smart Solutions hat das Trio nicht einmal ein Jahr nach der Gründung bereits einen Dämpfer erhalten. Bereits kurz nach der Insolvenz von ASS hatte Adrian Zierer, Co-Founder von Charge Construct, gegenüber electrive angegeben, dass Charge Construct sowie HMB von der Insolvenz unberührt und finanziell stabil seien. Diese Darstellung untermauert die ace Group nun in einer weiteren Mitteilung, die electrive vorliegt. Beide Unternehmen verzeichnen demnach im laufenden Geschäftsjahr ein profitables Wachstum und konnten bereits neue Kunden für das kommende Geschäftsjahr gewinnen.
„Charge Construct bleibt von der Insolvenz unberührt. Im Gegenteil, wir können die strategische Zusammenarbeit mit unseren Kunden noch vertiefen und das Geschäftsmodell von Charge Construct weiter optimieren, um den zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland zu ermöglichen. Dazu erfreuen wir uns bereits einer hervorragenden Auftragslage“, sagt Tim Schwenk, CEO und mit Zierer zusammen Co-Gründer von Charge Construct.
Hermann Müller, Gründer der HMB GmbH, ergänzt: „Innerhalb der ace Group kann HMB weiterhin das gesamte Leistungsspektrum abdecken und bietet darüber hinaus fundiertes Know-how in den Bereichen Batteriespeicher und Freiflächen, so dass wir für das Wachstum im Segment Erneuerbare Energien auch in Zukunft sehr gut aufgestellt sind.“
Adler war in dem Trio unter anderem für den Bereich „Photovoltaik auf Gebäuden“ verantwortlich, in erster Linie in Form von PV-Großprojekten, etwa auf großen Fabrikdächern. Dieses Geschäftsmodell hat aber nicht mehr gut funktioniert, wie die ace Group einräumt: „Die von ASS eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen reichten leider nicht aus, um die aufgrund von Marktveränderungen, wie etwa Anpassungen der EEG-Förderungen und des Zinsniveaus, wiederholt verschobenen Projekte im Geschäftsbereich Photovoltaik zu kompensieren. Hinzu kamen beispielsweise auch Verzögerungen bei der Fertigstellung von HPC-Ladeinfrastrukturprojekten, die ASS aufgrund des starken Wachstums in diesem Bereich vor große Herausforderungen stellten.“
„Wir sind zuversichtlich, dass wir in enger Zusammenarbeit mit der vorläufigen Insolvenzverwalterin Jennifer Best die bestmöglichen Lösungen für alle Stakeholder von Adler Smart Solutions finden werden“, sagt Kamal Nand Kumar, CFO der ace Group. Ein Statement, das noch viele Optionen offen lässt.
Dennoch bringt sich die Dachgesellschaft schon in Stellung, auch nur mit zwei Töchtern weiterzumachen. „Mit HMB und Charge Construct haben wir innerhalb der ace Group weiterhin zwei exzellente Unternehmen in ihren jeweiligen Segmenten“, erläutert Kumar weiter. „Sie werden die ace Group langfristig auf Erfolgskurs halten und bilden die Plattform, um unsere Kunden auch weiterhin optimal zu bedienen.“
Der Wachstumsinvestor EMERAM, der im Februar 2023 bei Adler Smart Solutions eingestiegen ist, bleibt laut der aktuellen Mitteilung bei der ace Group engagiert. „Mit der Gründung der ace Group haben wir eine starke Gruppe im Bereich der erneuerbaren Energien geschaffen, die in einem stetig wachsenden Markt einen signifikanten Wertbeitrag leistet. Auch wenn die Insolvenz von Adler Smart Solutions kurzfristig einen Rückschlag bedeutet, sind wir überzeugt, dass die Gruppe weiterhin hervorragend aufgestellt ist. HMB und Charge Construct sind die Eckpfeiler für ein solides organisches und anorganisches Wachstum, das wir als EMERAM tatkräftig unterstützen werden“, heißt es aus dem Unternehmen.
Quelle: Info per E-Mail
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