Zwölf MAN eTGX neu in der Dachser-Flotte
Lowliner-Zugmaschinen mit einer niedrigen Sattelhöhe – im Falle des MAN sind es 950 Millimeter – können Anhänger mit bis zu drei Metern Innenhöhe ziehen. Diese Megatrailer kommen auf ein höheres Transportvolumen und werden zum Beispiel in der Logistik für den Automotive-Sektor häufig eingesetzt. Beim Transport von Zuliefer-Teilen ans Fahrzeugwerk ist oft das Volumen der begrenzende Faktor und nicht das zulässige Gesamtgewicht.
Bei Dachser werden die elektrischen MAN eTGX Ultra-Lowliner nicht speziell im Automotive-Sektor eingesetzt, sondern allgemein im Stückgut-Transport. Konkret erfolgt der Einsatz der zwölf Fahrzeuge durch die TIP Group, einem der führenden herstellerunabhängigen Nutzfahrzeug-Vermieter und Dienstleister für die Transport- und Logistikindustrie. „Durch die Bereitstellung des MAN eTrucks ermöglicht TIP Unternehmen wie Dachser, flexibel und schnell auf die wachsenden Anforderungen einer Null-Emissions-Logistik zu reagieren“, teilt Dachser mit.
„Wir setzen in unserem europäischen Stückgutnetzwerk bereits seit 2021 komplett auf Trailer mit mehr Innenhöhe, da sie auf Langstrecken wirtschaftlicher und ressourcenschonender sind als Standardauflieger“, erklärt Stefan Hohm, Chief Development Officer von Dachser. „Dass die Einheiten mit den MAN eTGX Ultra-Lowlinern nun auch vollelektrisch gezogen werden können, bringt uns voran auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Logistik.“



Die Megatrailer bieten eine um 20 Zentimeter größere Innenhöhe, da die Ladefläche nur knapp einen Meter über der Straße liegt. Dennoch bleiben die Anhänger unter der in Deutschland zulässigen Fahrzeughöhe von vier Metern und bieten bei gleicher Länge und Breite acht Kubikmeter mehr Ladevolumen. MAN rechnet vor, dass ein Megatrailer so bei Doppelstockverladung bis zu 67 Europaletten transportieren kann.
Werden die Trailer dann mit einem der zwölf eTGX aus der Dachser-Flotte gezogen, können die Megatrailer bis zu 500 Kilometer ohne Ladepause bewegt werden. Das ist die Maximal-Reichweite mit der größtmöglichen Konfiguration von sechs Batteriepaketen, auf Wunsch können Kunden auch nur vier oder fünf Batterien ordern, wenn das für ihren Einsatz ausreicht. Es wird zwar in der Mitteilung nicht genau erwähnt, aber da vom Einsatz im emissionsfreien Fernverkehr die Rede ist, dürfte sich Dachser für die größte Batterie-Variante entschieden haben.
„Die Tatsache, dass große Logistiker wie Dachser ihre Flotten sukzessive mit Elektro-Lkw ausstatten, zeigt, dass die Wende zu emissionsfreien Antrieben in der Logistik Realität wird. Der MAN eTruck ist mit seinem modularen Batteriekonzept und seiner Anpassungsfähigkeit an alle gängigen Transportanwendungen dafür konzipiert, dass unsere Kunden keine Abstriche gegenüber einem konventionell angetriebenen Lkw machen müssen“, sagt Frederik Zohm, Vorstand Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus, im Rahmen der Übergabe. „Als Ultra-Lowliner-Sattelzugmaschine für Volumentransporte bietet er deshalb bei kürzestem Radstand dennoch das maximale Batterievolumen für rund 500 Kilometer Reichweite.“
Die zwölf Fahrzeuge hat Dachser im Februar direkt bei MAN in München abgeholt und auf eigener Achse an die jeweiligen Standorte gefahren. Damit sind sie die ersten eTGX in der deutschen Dachser-Flotte, aber nicht insgesamt: Zusätzlich ist seit Dezember 2024 ein eTGX in den Niederlanden für Müller Fresh Food Logistics im Einsatz. Der Lebensmittellogistiker gehört seit 2023 zu Dachser.
Seit der ersten Kundenübergabe an die Spedition Elflein im Oktober 2024 (für den Transport von Batteriepacks vom Zulieferer Dräxlmaier an das Leipziger Porsche-Werk) hat MAN weitere Exemplare seines eTrucks ausgeliefert – etwa an die Spedition Duvenbeck oder auch zehn Exemplare an DB Schenker.
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