Aral erweitert Schnelllade-Netz um neue Standorte
Bei den Ladesäulen setzt Aral auf den Hypercharger HYC300 vom Südtiroler Hersteller Alpitronic. Diese bieten bis zu 300 kW Ladeleistung, wenn nur ein Fahrzeug an der Säule lädt. Sind beide Ladepunkte einer Säule belegt, wird die verfügbare Leistung bei diesem Modell in 75-kW-Schritten aufgeteilt. „Je nach Fahrzeugtechnik, insbesondere im Hinblick auf Typ, Alter und Zustand der Batterie, können Elektrofahrzeuge dort innerhalb von 10 Minuten bis zu 300 Kilometer Reichweite laden und die Fahrt schneller fortsetzen“, so Aral.
In Pforzheim befinden sich die beiden neuen Schnellladesäulen mit insgesamt vier CCS-Ladepunkten an der Tankstelle in der Karlsruher Straße 26a, ist über die Anschlussstelle Pforzheim-West also auch schnell von der A8 zu erreichen und damit auch für Fernreisende interessant. An der Aral-Tankstelle in der Siemensstraße 58 in Gera sind sogar drei Säulen mit sechs Ladepunkten unter dem Label Aral Pulse in Betrieb gegangen – über die Ausfahrt Gera Langenberg sind diese Ladepunkte von der A4 aus ohne großen Umweg zu erreichen. Und an der Aral-Tankstelle am Castroper Hellweg 111 in Bochum wurde die bestehende Infrastruktur um zwei weitere Säulen auf nun vier Hypercharger erweitert. Diese Tankstelle liegt direkt an der A43 und auch die A40 ist nicht weit entfernt.
„Wir betreiben inzwischen rund 3.400 Ladepunkte an fast 500 Standorten und gehören damit zu den größten Schnellladeanbietern Deutschlands. Weiterer Ausbau ist geplant“, sagt Alexander Junge, Aral-Vorstand für Elektromobilität. „Wir wollen erste Wahl für unsere Kundinnen und Kunden sein. Unser ultraschnelles Ladeangebot wird sehr gut angenommen. Seit dem August letzten Jahres sind wir offizieller e-Charge-Partner des ADAC.“
Was Junge in den drei Mitteilungen zu den neuen Ladesäulen nicht erwähnt ist die Angabe, wie lange Aral Pulse benötigt hat, um alle Genehmigungen zu erhalten, die Infrastruktur zu bauen und die Ladepunkte tatsächlich in Betrieb zu nehmen. Denn der Bau von Ladesäulen ist in Deutschland zwar Baugenehmigungs-frei, jener der nötigen Trafostationen aber nicht – und auch bei den Netzanschlüssen gibt es immer wieder Verzögerungen. Aral hatte daher Ende 2024 ein „Umsetzungsbarometer“ erarbeitet, um zu zeigen, wo aus Betreiber-Sicht dringend nachgebessert werden muss.
Im Gespräch mit electrive hatte Junge damals mehrere Beispiele geliefert – auch von einer Stadt im Ruhrgebiet, wo eine bestehende Tankstelle an einer Autobahnabfahrt um Ladesäulen erweitert werden solle. Erst nach drei Jahren hatte Aral die Baugenehmigung für den Trafo erhalten, für 20 Quadratmeter auf einer ohnehin zugebauten Tankstelle. „Wir haben in Deutschland kein Erkenntnisproblem bei handelnden Personen, wie zum Beispiel Politikern, sondern wir haben ein Umsetzungsproblem“, so Junge. Damit war auch die Idee zum „Umsetzungsbarometer“ geboren, das Sie hier nachlesen können.
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