Stellantis stellt Lösung für die Umrüstung von Transportern auf E-Antrieb vor

Stellantis treibt den Wandel zur Elektromobilität weiter voran: In Zusammenarbeit mit dem französischen Retrofit-Spezialisten Qinomic führt der Autokonzern eine Lösung ein, mit der leichte Nutzfahrzeuge (LCV) mit Verbrennungsmotor in vollelektrische Fahrzeuge umgewandelt werden können.

Bild: Stellantis

Federführend für das Angebot ist die auf Geschäftskunden spezialisierte Einheit Stellantis Pro One. Bereits seit 2022 feilen Stellantis und Qinomic an einer solchen Umrüstmöglichkeit – nun ist sie marktreif. Die neue Technologie wird zunächst in Frankreich für mittelgroße Transportermodelle wie den Fiat Scudo, Opel Vivaro, Peugeot Expert und Citroën Jumpy angeboten.

Das Projekt wurde gemeinsam mit SUSTAINera entwickelt, einer auf Kreislaufwirtschaft spezialisierten Einheit von Stellantis. Die Umrüstmöglichkeit soll eine kosteneffiziente sowie nachhaltige Alternative zum Neukauf darstellen. Fahrzeugbesitzer können so ihre bestehenden Modelle auf den neuesten Stand der Technik bringen, die Umwelt schonen und gleichzeitig die Lebensdauer ihrer Fahrzeuge verlängern.

Die Umrüstung basiert auf einem umfassenden Austausch von über 200 Originalkomponenten. Die ausgebauten Teile – etwa Motor, Getriebe und Abgasanlage – werden von dem auf Nutzfahrzeuge spezialisierten Karosseriebauer Gruau ausgebaut. Anschließend gelangen sie zurück an Stellantis und werden im SUSTAINera Circular Economy Hub in Mirafiori bei Turin, geprüft, aufbereitet und wiederverwendet.

Die neuen Teile wie Batterie und Elektromotor, die aus einem Diesel-Transporter einen E-Transporter machen bezieht Qinomic direkt von Stellantis. Dabei gewährt der Automobilkonzern laut einem Bericht des französischen Automagazins „L’Argus“ eine Garantie von acht Jahren bzw. 160.000 Kilometern.

Demnach können alle ab 2016 gebauten Fahrzeuge der vier oben genannten Fahrzeugtypen umgerüstet werden. Der Motor ist 100 kW stark. Zur Auswahl stehen eine Batterie mit 50 kWh oder mit 75 kWh für 230 bzw. 330 Kilometer Reichweite. Mit einer DC-Ladeleistung von 100 kW laden die umgerüsteten Fahrzeuge an Schnellladestationen mit der 50-kWh-Batterie in einer halben Stunde und mit der 75-kWh-Batterie in 45 Minuten auf 80 Prozent auf.

Stellantis spricht von einer „Win-win“-Lösung für Umwelt und Wirtschaft. Sie verbinde hohe technische Standards mit dem Ziel der CO2-Reduktion und unterstütze zugleich die Stellantis-Strategie zur Dekarbonisierung und Förderung der Kreislaufwirtschaft.

Doch all das hat natürlich seinen stolzen Preis. Dieser liegt zwar unter der Anschaffung eines neuen E-Transporters, doch er hat es in sich: Der Umbau eines Diesel-Jumpy zum Elektro-Jumpy durch Qinomic kostet in Frankreich mit der großen 75-kWh-Batterie 33.000 Euro zzgl. MwSt. und mit der kleinen 50-kWh-Batterie 25.000 Euro zzgl. MwSt. In Frankreich können für die Umrüstung aber gleich mehrere Fördermittel kombiniert werden, so dass die Umrüstung unterm Strich im Idealfall nur 10.000 Euro (50 kWh-Batterie) bzw. 18.000 Euro (75 kWh-Batterie) kostet. Das ist dann doch deutlich weniger als der Kauf eines neuen ë-Jumpy XL mit 75-kWh-Batterie für 41.400 Euro zzgl. MwSt. (Preis in Frankreich).

stellantis.com, largus.fr (Französisch)

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