Electreon vereinbart mit israelischem ÖPNV-Betreiber zweites Induktiv-Ladeprojekt
Dieses Busdepot befindet sich in Rosh HaAyin und wurde im November 2023 in Betrieb genommen. Basierend auf dem Erfolg dieses ersten Projekts will Electra Afikim die Technologie von Electreon nun am Ovnat-Terminal in Petah Tikva, einem großen Vorort von Tel Aviv und zugleich in der Nähe von Rosh HaAyin, einsetzen.
Die erneute Zusammenarbeit folgt auf eineinhalb Jahre intensiven täglichen Betriebs auf dem Betriebshof Rosh HaAyin, wo 23 mit der induktiven Ladetechnologie von Electreon ausgestattete E-Busse sowohl über Nacht als auch tagsüber während des Parkens aufgeladen werden. Da Electra Afikim von der Electreon-Lösung angetan ist, will es diese nun zu einem zweiten Standort bringen.
Oren Ezer, CEO von Electreon, sagte: „Ein wiederkehrender Kunde ist der beste Beweis für den unmittelbaren Wert der kabellosen Ladelösung von Electreon. Wir danken Electra Afikim für ihr anhaltendes Vertrauen, und ich bin überzeugt, dass die Vorteile der kabellosen Technologie – größere Reichweite, Kosteneinsparungen sowie einfaches und bequemes Aufladen – die weitere Expansion unserer Aktivitäten sowohl in Israel als auch international vorantreiben werden.“
Das Einsatzszenario des neuen Projekts weicht aber vom nächtlichen Depotladen ab. Vielmehr handelt es sich bei Ovnat um ein Busterminal mit mehreren Haltestellen. Das induktive Ladesystem von Electreon wird dort unterirdisch unter den Fahrgastbuchten eingebaut und ermöglicht so ein automatisches Aufladen, wenn die Busse Fahrgäste aufnehmen und absetzen. Somit handelt es sich hier um das Prinzip des „Opportunity Charging“, bei dem nur für eine recht kurze Zeit bei einem Zwischenstopp geladen wird, und das üblicherweise mit einer sehr hohen Leistung. Wie hoch die Ladeleistung am Ovnat-Busterminal ist, verrät Electreon allerdings nicht.
Das Prinzip des „Opportunity Charging“ realisieren andere Busbetreiber meist mit einem Pantographen, also einem Stromabnehmer am Fahrzeugdach. Dabei werden oft Endhaltestellen von Buslinien mit einem entsprechenden Ladesystem ausgestattet, über das der Elektro-Bus sich neuen Strom ziehen kann, ohne dass das der Fahrer überhaupt aussteigen muss. Anders als bei Pantographen von E-Bussen, die an die Stromabnehmer von Straßenbahnen erinnern, ist bei dem induktiven Ladesystem von Electreon aber keine Berührung erforderlich. Vielmehr muss sich das jeweilige Fahrzeug nur über der im Boden eingelassen Ladestation positionieren und der Ladevorgang kann umgehend beginnen.
Laut Electreon wird die tägliche Reichweite der E-Busse durch das „Opportunity Charging“ vergrößert und die langfristige Gesundheit der Batterie wird gefördert. Durch die Maximierung der Fahrzeugbetriebszeit und die Minimierung des Bedarfs an längeren Ladevorgängen und „überdimensionierten Batterien“, wie Electreon schreibt, bietet das System einen Wettbewerbsvorteil. Zudem arbeitet das System autonom, ohne dass der Fahrer oder das Personal eingreifen müssen, und liefert nahtlos und rund um die Uhr Energie.
Das Ovnat-Terminal befindet sich nur elf Kilometer vom Betriebshof Rosh HaAyin entfernt und liegt direkt gegenüber einem Einkaufszentrum und neben einer Bahnhaltestelle, was es zu einem wichtigen Knotenpunkt im städtischen Verkehrsnetz macht.
Das Projekt wird zunächst die bestehende Flotte von 23 Elektrobussen von Electra Afikim unterstützen, die bereits mit der Electreon-Technologie aus dem Rosh HaAyin-Depot-Projekt ausgestattet sind. Darüber hinaus plant Electra Afikim, seine Flotte um weitere Elektrobusse zu erweitern. Das auf Skalierbarkeit ausgelegte System von Electreon kann in Zukunft entlang der Buslinien erweitert werden, um ein dynamisches Aufladen während der Fahrt zu ermöglichen und so die Reichweite zu erhöhen, Ausfallzeiten zu minimieren und die Abhängigkeit von großen, kostspieligen Batterien zu verringern.
Electreon bietet nicht nur induktive Ladestationen an, über denen das jeweilige Fahrzeug halten muss, sondern auch dynamisches Laden während der Fahrt. Dafür müssen die entsprechenden Straßen mit Induktionsspulen präpariert werden, die in die Fahrbahn eingelassen werden. In Haifa soll das Busnetz bald mit einer Kombination beider Ladelösungen ausgestattet werden. In der Nähe von Paris wiederum ist gerade ein Autobahnabschnitt von 1,5 Kilometern mit der dynamischen Ladetechnologie ausgerüstet worden.
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