VW-Tochter Elli stellt überarbeitete Batterie-Schnellladesäule vor

Die auf Ladelösungen spezialisierte Volkswagen-Tochter Elli präsentiert diese Woche auf der Power2Drive die „Flexpole Plus“, die nächste Generation einer Batterie-gepufferten Schnellladestation. Neu ist zudem eine Kooperation mit dem Tankstellenverband Uniti.

Bild: Elli

Unter dem Namen „Flexpole“ vermarktet Elli seit längerem Schnellladesäulen mit bis zu 150 kW Leistung, die dank des integrierten Batteriesystems direkt an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden. Üblicherweise werden Schnelllader dieser Leistungsklasse aber über eine Trafo-Station an die Mittelspannung angeschlossen – was zusätzliche Baukosten und Genehmigungen von den jeweiligen Netzbetreibern nötig macht. Dadurch soll der Ladenetzausbau deutlich beschleunigt werden. Eine solche Flexpole-Ladesäule wurde zum Beispiel 2023 an einer Shell-Tankstelle in Göttingen in Betrieb genommen.

Nun also zeigt Elli auf der Power2Drive in München diese Woche die neue Generation der Schnellladelösung namens Flexpole Plus. Die Ladestation „bleibt ihrer bewährten DNA treu“ und bietet „DC-Schnellladen bis zu 150 kW ohne Netzaufrüstung oder kostspielige Bauarbeiten, dank integrierter Batterie-Pufferung“, wie es von Elli heißt. Die wichtigsten Neuerungen laut Elli sind:

  • Modulares Payment Terminal: Das neue Bezahlsystem erlaubt erstmals die flexible Integration der Terminals der verschiedenen Payment Service Provider (PSPs). Betreiber können selbst entscheiden, mit welchem Anbieter sie zusammenarbeiten möchten. Kontaktloses Bezahlen, EC-/Kreditkarte, Mobile Payment sind standardmäßig verfügbar.
  • Intelligentes Last- und Energiemanagement: Über eine weiterentwickelte ModBus-Schnittstelle kann die Flexpole nun noch besser mit AC-Ladepunkten oder Energiemanagementsystemen vor Ort kommunizieren. So werden Lastspitzen geglättet – besonders relevant für Standorte mit begrenzter Anschlussleistung.
  • Optimiertes Thermomanagement: Neue Kühlkreisläufe und ein intelligentes Wärmesteuerungssystem sorgen für weniger Stromverbrauch und höhere Effizienz.
  • Anpassbare HMI & Benutzerführung: Die neue Benutzeroberfläche der Flexpole ist vollständig anpassbar – Betreiber können Farben, Sprache, Logos oder Ladeanimationen individuell gestalten. Auch für Werbeeinblendungen (z. B. Sonderaktionen) steht ein dedizierter Bereich zur Verfügung.

„Die Elli Flexpole ist ein echter Gamechanger, denn sie ermöglich den Ausbau von Ladeinfrastrukturen an Orten, die bisher als ungeeignet galten. Mit dem neuen Paymentterminal ist sie zudem kompatibel mit nahezu allen Zahlungsinfrastrukturen – und damit fit für öffentliche, halböffentliche und unternehmenseigene Standorte zugleich“, sagt Mark Möller, CTO von Elli.

Wie groß der Batteriespeicher der Flexpole Plus ist, verrät Elli bislang noch nicht. Das Vorgängermodell verfügt über einen Speicher von 193,5 kWh (160 kWh netto). Ein weiteres wichtiges Detail, das zum neuen Modell noch nicht vorliegt: Die erste Generation der Flexpole verfügt über zwei CCS-Ladeanschlüsse und eine maximale Leistung von 250 kW, wobei pro Anschluss maximal 150 kW möglich sind. Wenn zwei Autos gleichzeitig laden, sind aber rechnerisch maximal 125 kW pro Fahrzeug möglich.

Elli ist nicht der einzige Anbieter Batterie-gestützter Ladestationen, z.B. hat ADS-TEC Energy aus Nürtingen nahe Stuttgart bereits 2022 ein solches System mit dem Namen ChargePost vorgestellt und hat gerade rund 44 Millionen Euro von Investoren zugesagt bekommen. Kreisel Electric aus Österreich bietet ebenfalls Ladestationen mit Batteriespeicher namens Chimero an. Und auch das Startup ELMI Power will auf der Power2Drive neue Batterie-gestützte Schnellladestationen vorstellen.

Partnerschaft mit Uniti

Neben der Vorstellung der neuen Ladesäule bringt Elli noch eine weitere Neuigkeit zur Power2Drive mit: Elli startet eine Kooperation mit dem Uniti Bundesverband EnergieMittelstand e. V., um so die Elektromobilität direkt an die Zapfsäule zu bringen. Denn durch die Partnerschaft soll er Ausbau von Ladeinfrastruktur an rund 8.600 Tankstellen der Uniti-Mitgliedsunternehmen in Deutschland entscheidend vorangetrieben werden.

Uniti-Mitglieder soll durch die Kooperation Zugang zu einem modularen Elli Produkt- und Servicepaket erhalten: von der Standortanalyse und Planung über die Installation bis zur Inbetriebnahme der Batterie-gepufferten Schnellladestation Flexpole oder anderer DC-Schnelllader – inklusive Service, Software und Hardware aus einer Hand.

Im Rahmen der Zusammenarbeit können Uniti-Standorte können in das „Selected Partner Network“ von Elli aufgenommen werden. Das bedeutet, dass ihre Ladepunkte künftig in der Ladeplanung der Navigationssysteme der Elektroautos des Volkswagen-Konzerns angezeigt werden. Das soll die Sichtbarkeit stärken. Giovanni Palazzo, CEO von Elli, erklärt: „Unser Ziel ist es, das Laden so einfach und zugänglich wie möglich zu machen. Gemeinsam mit Uniti bringen wir die passende Ladeinfrastruktur direkt an die Tankstellen – an Orte, die Millionen Menschen täglich nutzen. Die Flexpole ist dabei die perfekte Lösung: robust, schnell, einfach integrierbar und ideal für bestehende Tankstellen mit beschränkter Stromversorgung.“

Auch Elmar Kühn, Hauptgeschäftsführer von Uniti, sieht in der Partnerschaft großes Potenzial: „Unsere Mitgliedsunternehmen erhalten durch Elli nicht nur Zugang zu einem technologisch starken Ladeprodukt, sondern gleichzeitig eine exzellente Sichtbarkeit in den Systemen eines der größten Fahrzeughersteller Europas. So wird die Tankstelle der Zukunft Realität – flexibel, wirtschaftlich und kundenorientiert.“

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