Hamburg bereitet sich auf Start autonomer Shuttles vor

Im Projekt ALIKE wollen die Hamburger Hochbahn, Holon, die VW-Tochter Moia und weitere Partner rund 20 autonome E-Shuttles in der Hansestadt erproben. Innerhalb der nächsten Monate soll nun ein Betriebshof für die Fahrzeuge gebaut werden.

Bild: Hamburger Hochbahn

Wir erinnern uns: In dem vom Bund mit 26 Millionen Euro bezuschussten Projekt ALIKE soll die Grundlage für eine künftige kommerzielle Bereitstellung und Skalierung von Ridepooling-Diensten mit autonomen Fahrzeugen geschaffen werden. Dafür sollen noch in diesem Jahr in einem Betriebsgebiet vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek die ersten Shuttle-Fahrzeuge auf die Straße gebracht werden. Zum Einsatz kommen werden dabei zwei Fahrzeugmodelle: Der Holon Urban (bis vor kurzem Holon Mover genannt) und der VW ID.Buzz AD

Nun hat die Hamburger Hochbahn bekanntgegeben, dass sie in Kürze mit dem Bau eines 2.000 Quadratmeter großen Betriebshofs speziell für die autonom fahrenden Shuttles beginnen will. Die Bauarbeiten sollen Mitte Mai starten. Bereits in der 2. Jahreshälfte sollen die ersten Fahrzeuge von diesem Standort aus in den Testbetrieb auf Hamburgs Straßen gehen.

Der Standort bietet Platz für bis zu zehn Fahrzeuge und liegt zentral im 37 Quadratkilometer umfassenden Betriebsgebiet, was einen effizienten Betrieb ermöglichen soll. Der Betriebshof bietet Stellplätze samt der notwendigen Ladeinfrastruktur für die autonomen Shuttles des Herstellers Holon, die von der Hamburger Hochbahn betrieben werden. Beim Bau des Betriebshofs legt die Hamburger Hochbahn viel Wert auf Nachhaltigkeit: Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung und eine modulare Bauweise des Verwaltungsgebäudes sollen einen flexiblen und ressourcenschonenden Bau ermöglichen.

Ab Mitte 2025 will die Hochbahn dann erste Testfahrten mit dem Holon Urban durchführen, allerdings zunächst noch ohne Fahrgäste an Bord, dafür aber mit einem Sicherheitsfahrer. Ab 2026 soll dann eine geschlossene Nutzergruppe die autonomen Shuttles über die Apps hvv switch und Moia buchen können. Die barrierefreien Fahrzeuge verfügen über eine Kapazität von bis zu 15 Personen und können bis zu 60 km/h schnell fahren.

Der Holon Urban soll aber – wie bereits oben erwähnt – nicht das einzige Fahrzeug im ALIKE-Projekt sein. Hinzu kommt der autonome ID. Buzz AD von Volkswagen Nutzfahrzeuge, der bald auch in den USA in einem Robotaxi-Service von VW und Uber zum Einsatz kommen soll. Bei der Projektvorstellung von ALIKE im vergangenen Herbst hieß es, dass der Einsatz des ID. Buzz AD ebenfalls Mitte 2025 starten soll. Ein Update gab es dazu bislang nicht. Betreiber dieser Fahrzeuge ist aber nicht die Hamburger Hochbahn, sondern VWs Ridesharing-Dienst Moia, der für die Fahrzeuge eine eigenen Betriebshof nutzen dürfte.

Sowohl der Holon Urban als auch der ID. Buzz sind mit einem Self-Driving-System des Technologieunternehmens Mobileye ausgestattet und können sich ohne menschlichen Fahrer bewegen, und zwar auf Level 4, das heißt in einem begrenzten Gebiet. Die Fahrzeuge nutzen Kameras, Radare und Lidare für eine 360-Grad-Umfelderkennung sowie Hochleistungsrechner für die Umsetzung der Daten in Fahrbefehle.

Wichtig zum Verständnis: Das ALIKE-Projekt ist nicht als Robotaxi-Dienst gedacht, bei dem jeder Fahrgast sein eigenes Fahrzeug bestellen kann, sondern als Ridepooling-Dienst. Dabei bündelt ein IT-System die Anfragen von Fahrgästen, die in eine ähnliche Richtung wollen. Jeder Fahrgast wird individuell von seinem persönlichen Startort abgeholt und zu seinem Zielort gebracht, wobei andere Fahrgäste im Fahrzeug sein können. Dieses „Pooling“ soll die Fahrten für den einzelnen Fahrgast günstiger als eine reguläre Taxifahrt machen und zugleich mehr Individualität bieten als der Linienverkehr im ÖPNV.

hochbahn.de

1 Kommentar

zu „Hamburg bereitet sich auf Start autonomer Shuttles vor“
Didi
08.05.2025 um 15:32
Ich freue mich darauf und werde es testen, sobald das möglich ist. Die MOIA App für Hamburg habe ich und nutze es gern, wenn auch nur gelegentlich.

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