Frankreichs Staatslimousine ist jetzt elektrisch

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine rein elektrisch angetriebene neue Staatslimousine erhalten. Bei seinem neuen Dienstwagen greift Macron auf ein französisches Produkt zurück – wenn auch mit einigen (optischen) Modifikationen.

Bild: DS Automobiles

Gegenüber dem Serienmodell (in Deutschland ab 57.700 Euro bestellbar) fährt der „DS N°8 Présidentiel“ des Élysée-Palastes mit speziellen Merkmalen vor, darunter der speziell entwickelten Karosseriefarbe Saphir-Blau und einem beleuchteten Kühlergrill, der in den französischen Nationalfarben Blau, Weiß und Rot erstrahlt, wie Stellantis mitteilt. Weitere markante Details sind trikolorenfarbige Embleme an Front und Heck sowie Halterungen für die Präsidentenstandarten.

Man könnte von außen natürlich meinen: Ohne Pathos geht es bei den Franzosen nicht. Andererseits: Hätte sich der Élysée-Palast für jene Lackierung entschieden, mit der die Stellantis-Marke den DS N°8 (sprich: „DS Nummer Acht“) im vergangenen Dezember vorgestellt wurde, würde der französische Präsident künftig in einer gold-schwarzen Staatslimousine unterwegs sein. Dagegen erscheint das dunkle Blau mit den Akzenten in den Nationalfarben schon wieder fast zurückhaltend.

In der Mitteilung geht DS näher auf die ganzen Design-Extras ein, die „in enger Zusammenarbeit zwischen den Designerinnen und Designern sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren von DS Automobiles und einigen der renommiertesten französischen Handwerksbetriebe entwickelt“ wurden. Änderungen an der Technik sind nicht bekannt, auf die Details der verbauten Panzerung des französischen Spezialisten Centigon geht DS ohnehin nicht näher ein. DC-Markenchef Xavier Peugeot erwähnt die Reichweite von bis zu 750 Kilometern des „DS N°8 Présidentielle“ – also jene Reichweite, die auch für das Serienmodell mit dem 97-kWh-Akku genannt wird.

Der 4,82 Meter lange DS N°8 basiert auf der STLA Medium und ist somit ein reines 400-Volt-Elektroauto. Es gibt einen 74 kWh großen Standard-Akku mit einem 170 kW starken Frontantrieb sowie die 97 kWh große Long-Range-Batterie. Ob die Staatslimousine den 180 kW starken Frontantrieb oder den 257 kW starken Allrad erhalten hat, wird nicht erwähnt – die 750 Kilometer Reichweite gibt es aber nur mit dem Frontantrieb, denn der Allradler schafft maximal 686 Kilometer nach WLTP.

Auch an anderer Stelle wird nochmals der französische Pathos betont: Die Batterie für die präsidiale E-Limousine kommt aus dem Norden Frankreichs. Sie wird von der Automotive Cells Company (ACC) in Billy-Berclau gefertigt. Was Stellantis in der Mitteilung nicht erwähnt: Das Auto selbst wird (mit dem Akku aus Frankreich) im italienischen Werk Melfi gebaut.

stellantis.com

10 Kommentare

zu „Frankreichs Staatslimousine ist jetzt elektrisch“
Gregor
11.05.2025 um 09:44
Klingt wie eine nationale Spinnerei, aber ich finde es toll. Staatsfarben im Kühlergrill, geil. Akku aus heimischer Produktion, geil.So geht Fortschritt und das Vorleben der neuen Gesetzmäßigkeiten im Straßenverkehr.
Norbert Riedel
11.05.2025 um 18:56
Da könnten sich unsere deutschen Spitzenpolitiker mal ein Beispiel nehmen.
Gonzales
12.05.2025 um 09:17
Ich stelle mir gerade Merz in einem Elektroauto vor...nein, kann ich mir doch nicht vorstellen...
AR
12.05.2025 um 08:17
Den 7er ("i7") gibt's als BEV auch gepanzert = wäre kein Problem.
Sam
12.05.2025 um 07:17
tun sie doch ... Blau-weisses Flackerlicht an jedem Polizeiauto in Bayern. :-)
Harald Speet
12.05.2025 um 08:05
Hauptmodifikation wird wohl in den Sicherheitsmerkmalen liegen, vor allem in der Panzerung. Panzerung/Sicherheitsglas/.. dürften zu *weit* über 1000 kg Mehrgewicht führen und entsprechenden Einflüssen auf Reichweite.
Walter Towe
12.05.2025 um 08:16
Langstreckentauglichkeit wird weniger ein Kriterium sein. Da fliegt der Präsident / wird geflogen und steigt erst vor Ort in die Präsidentenlimousine um.
Ralf Thurper
12.05.2025 um 14:02
Definitiv. Auf der Ebene lässt man sich nicht stundenlang mit der Limousine herumkutschieren, sondern Helikopter/Flugzeug übernehmen die Mittel- und Langstrecke.
Egon Kohler
12.05.2025 um 18:14
Ist das ein geöffnetes Stoffdach da auf dem Bild? Wenn ja, wie verträgt sich das mit der Panzerung? Oder seh ich das falsch? Danke fürs Teilen, falls da jemand eine Erklärung hat. Im übrigen: Vive la France, geiles Teil! So demonstriert man Selbstbewusstsein und suggeriert nebenbei Hochwertigkeit von Marke und Auto.
Albert Fless
12.05.2025 um 19:37
Nun ja. Schon Adenauer, Kennedy und andere wurden mit offenem Verdeck kutschiert. Bis es nachher ab 1960ern ff. als zu risikoreich angesehen wurde.

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