Mitsubishi investiert nicht weiter in Ampere

Mitsubishi Motors hat beschlossen, seine Investitionsvereinbarung mit Renaults Elektroauto-Tochtergesellschaft Ampere zu beenden. Dennoch wollen die Japaner weiter mit Ampere zusammenarbeiten, um Elektroautos für den europäischen Markt zu entwickeln und zu bauen.

Bild: Mitsubishi

Mitsubishi hatte im Herbst 2023 eine Investition von bis zu 200 Millionen Euro in Ampere angekündigt. Wie viel Geld der japanische Autobauer bereits in die Renault-Tochter investiert hat und welcher Anteil der bis zu 200 Millionen Euro noch aussteht, geht aus der äußerst kurzen Mitteilung von Mitsubishi nicht hervor – die Mitteilung besteht gerade einmal aus zwei Sätzen.

Trotz der nun verkündeten Planänderung will Mitsubishi weiterhin neue E-Autos auf Basis von Renault-Modellen entwickeln. „Das Unternehmen ist weiterhin bestrebt, mögliche Wege für eine fortgesetzte Zusammenarbeit zu erkunden, einschließlich der potenziellen OEM-Fahrzeuge von Renault und Ampere“, erklärt Mitsubishi in einer kurzen Stellungnahme. Ein Manager von Mitsubishi kommt nicht zu Wort, die Hintergründe der Entscheidung werden nicht erläutert.

Erst in der vergangenen Woche hatte Mitsubishi die Premiere des E-SUV Eclipse Cross für diesen September angekündigt. Das Modell basiert auf der Ampere-Plattform AmpR Medium und soll von der Renault-Tochter im französischen Elektroauto-Werk Douai gebaut werden. Der dann rein elektrische Eclipse Cross (der zwischen 2018 und 2024 angebotene Vorgänger war als Verbrenner und Plug-in-Hybrid erhältlich) könnte bei der Antriebstechnik an den ähnlich großen Kompakt-Crossover Renault Scenic E-Tech Electric angelehnt werden – also über zwei Optionen verfügen: einerseits einer 60-kWh-Batterie und 125-kW-Motor sowie andererseits einer 87 kWh großen Batterie, die mit einem 160 kW starken Elektromotor kombiniert wird. Bestätigt ist das aber noch nicht.

Welche Auswirkung die Entscheidung von Mitsubishi, nicht länger in Ampere zu investieren, auf die Finanzierung der Franzosen hat, ist noch nicht bekannt – Renault hat sich noch nicht zu dem Vorgang geäußert. Allerdings stand bereits ohnehin fest, dass die Finanzierungspläne überarbeitet werden müssen: Ende März hatte Renault bereits seinen anderen Allianzpartner Nissan von dessen Verpflichtung entbunden, in Ampere zu investieren.

Die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz zeigt zumindest auf der wirtschaftlichen Seite seit längerem gewisse Auflösungserscheinungen, wie nun auch der aktuelle Vorgang zeigt. Nissan hat nach den gescheiterten Fusionsgesprächen mit Honda ein radikales Sparprogramm angekündigt. Und Mitsubishi arbeitet in Übersee bei der E-Auto-Entwicklung lieber mit dem Auftragsfertiger Foxconn als mit einem seiner Allianz-Partner zusammen.

Bei den Europa-Produkten wollen die drei Hersteller aber weiter eng zusammenarbeiten. Denn erst im März hatte Nissan bekräftigt, den elektrischen Micra auf Basis der Renault-Plattform AmpR Small im Ampere-Werk in Douai bauen lassen zu wollen. Auch der Renault R5 basiert auf der AmpR Small, so dass der Nissan Micra eine Art Schwestermodell des R5 werden dürfte.

mitsubishi-motors.com

1 Kommentar

zu „Mitsubishi investiert nicht weiter in Ampere“
Michael Hug
20.05.2025 um 15:53
Warum sollte man so einen Klon kaufen? Völlig uninteressant.

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