Seat: E-Auto-Produktion in Spanien nimmt Gestalt an
Die Bauteile sind für zwei Elektromodelle bestimmt, die ab 2026 in Martorell vom Band laufen sollen – zunächst für den Cupra Raval, gefolgt vom VW ID.2. Die ersten Vorserien-Batteriesysteme haben das Montagewerk bereits verlassen, wie die spanische VW-Tochter mitteilt. Die 2023 angekündigte Batteriemontage schließt sich direkt an die Fertigungshalle 10 an, in der der Cupra Raval und der VW ID.2 gebaut werden sollen. Seat liegt damit voll im Zeitplan: Als die Pläne für die 300 Millionen Euro teure Batteriemontage in Martorell vorgestellt wurden, hatten die Spanier 2025 als Datum für die Fertigstellung genannt.
In der Vorserienproduktion will Set Anlagen, Prozesse und Produkte noch vor dem Serienstart unter realen Bedingungen erproben können. Und das, während die letzten Maschinen für die Serienproduktion noch installiert werden, wie es heißt. „In der aktuellen Phase der Vorserienmontage kommen bereits automatisierte Stationen in Kombination mit manuellen Arbeitsschritten zum Einsatz. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Werk über vollständig automatisierte Prozesse verfügen und rund 500 Mitarbeitende beschäftigen“, teilt Seat mit. Die Anlagen sind auf 300.000 Batteriepacks pro Jahr ausgelegt, womit ausschließlich der Bedarf der in Martorell gebauten E-Autos gedeckt werden soll. Für das Werk Pamplona, wo die beiden SUV Skoda Epiq und der VW ID.2X gebaut werden sollen, wird VW Batteriepacks anderer Herkunft nutzen.
Parallel zu der Vorserienproduktion in der neuen Batteriemontage laufen noch die Arbeiten an einer rund 600 Meter langen Brücke, welche mit einem Fördersystem die Batteriepacks automatisiert direkt in die Fahrzeugmontage transportieren soll. Damit will Seat „eine kontinuierliche, taktgenaue Versorgung im Einklang mit dem Produktionsrhythmus“ sicherstellen.
Anfang des Jahres hatte Seat im Werk Martorell nahe Barcelona die Fertigung der Verbrenner-Kleinwagen Ibiza und Arona auf die Linie 3 verlagert, damit die Linie 1 für das „Electric Urban Car“ vorbereitet werden kann. In diesem Zuge hatte die spanische VW-Marke auch angekündigt, dass die Vorserienproduktion noch in diesem Jahr starten soll, bevor zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt im Jahr 2026 auf die Serienproduktion umgestellt wird.
Dazu passt auch, dass nicht nur die Batteriesysteme schon im Vorserien-Stadium gefertigt werden, sondern auch die ersten Anlagen der Karosseriefertigung anlaufen. Die neue PXL-Presse soll den gesamten Fertigungsprozess verbessern, „indem sie große Bauteile mit hoher Effizienz produziert“, so Seat. Sie soll 15 Presshübe pro Minute erreichen und so bis zu vier Millionen Teile pro Jahr herstellen können.
In dieser für Seat wichtigen Phase kann sich Produktionsvorstand Markus Haupt allerdings nicht komplett auf den Start der Vorserienproduktion konzentrieren: Der langjährige Seat-CEO Wayne Griffiths, der auch die Marke Cupra entscheidend mit aufgebaut hat, hatte Seat auf eigenen Wunsche Ende März verlassen. Seit April führt Haupt als Interims-CEO beide Marken weiter, parallel zu seinen Aufgaben im Produktionsressort.
„Die Montage der ersten Batteriesysteme in unserem neuen Werk und die Produktion von Karosserieteilen auf der neuen PXL-Presse für die künftigen Elektromodelle aus Martorell sind wichtige Meilensteine in unserem Elektrifizierungsprozess“, betont Haupt. „Dies ist ein entscheidendes Jahr, da wir uns weiter auf den Start der Serienproduktion der Electric Urban Car Family der Brand Group Core im Jahr 2026 vorbereiten, beginnend mit dem Cupra Raval – und getrieben von der Vision, die Elektromobilität auf der Iberischen Halbinsel anzuführen.“
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