Neue Lkw mit Brennstoffzelle: Hylane flottet Iveco-Trio ein

Hylane hat ab sofort drei neue BZ-Sattelzugmaschinen des Typs Iveco S-eWay Fuel Cell im Fuhrpark. Die drei 44-Tonner aus einer Kleinserie von Iveco gesellen sich zur bestehenden H2-Mietflotte von Hylane, die inzwischen rund 100 Fahrzeuge zählt.

Bild: Iveco

Der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco übergab Ende Februar erstmals zwei Brennstoffzellen-Lkw an einen Kunden – und zwar an die BMW Group. Nun folgt mit der Hylane GmbH ein weiterer Abnehmer. Das junge Unternehmen trat 2021 an, um die Wasserstoff-Mobilität im Güterverkehr mit einem „Pay-per-Use“-Modell anzuschieben. Inzwischen zählt der Fuhrpark des Lkw-Vermieters rund 100 Brennstoffzellenfahrzeuge – darunter nun auch das Trio von Iveco.

Zu dem Modell selbst: Der Iveco S-eWay Fuel Cell hat auf dem Papier eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, lässt sich in weniger als  20 Minuten nachtanken und kann 70 Kilogramm komprimierten Wasserstoff bei 700 bar Druck aufnehmen. Die Brennstoffzelle an Bord leistet 200 kW. Die E-Achse des S-eWay Fuel Cell wird sowohl aus dem Brennstoffzellensystem als auch aus zwei zentral verbauten Batteriepaketen gespeist; die Systemleistung liegt bei 400 kW, das zulässige Gesamtgewicht bei 44 Tonnen. Das Modell basiert dabei auf dem Batterie-elektrischen S-eWay, der seit Sommer 2024 ausgeliefert wird, eine Dauerleistung von 480 kW bietet und mit neun Batteriepaketen à 82 kWh auf einen Gesamt-Energiegehalt von 738 kWh kommt. Zum Vergleich: Die Reichweite der Batterie-Version liegt bei bis zu 500 Kilometern.

Wissen muss man dabei, dass die Wurzeln des Brennstoffzellen-Lkw genau genommen bis ins Jahr 2019 zurückreichen. Für seinen Europa-Start hatte sich das mittlerweile insolvente E-Lkw-Startup Nikola Motor aus den USA seinerzeit nämlich mit Iveco verbündet. Doch im Mai 2023 verkündete Iveco, Partner Nikola alle Anteile an einem zwischenzeitlich gegründeten Joint Venture in Ulm abzukaufen. Aus dem noch zusammen entwickelten Nikola Tre BEV wurde der Iveco Heavy Duty BEV und schließlich das Serienmodell S-eWay.

Der BZ-Lkw wird nun beim italienischen Nutzfahrzeughersteller in Kleinserie hergestellt und erste Exemplare werden im Rahmen des europäischen H2Haul-Projekts demonstriert – so auch das nun von Hylane abgenommene Trio. Das H2Haul-Projekt wird von der Clean Hydrogen Partnership kofinanziert und zielt konkret darauf ab, die Zuverlässigkeit von wasserstoffbetriebenen Lkw als praktikable und lokal emissionsfreie Lösung für den europäischen Transportbedarf zu demonstrieren.

Bei Hylane geht die Kooperation mit Iveco auch vor diesem Hintergrund über den Bezug der Lkw hinaus. So kooperieren beide Seiten auch beim Service: „Hylane-Kunden können an einigen ausgewählten und zertifizierten Werkstätten des IVECO Servicenetzwerks Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen lassen“, heißt es dazu in einer begleitenden Mitteilung.

Christian Sulser, Vorstandsvorsitzender der Iveco Magirus AG, kommentierte die Übergabe des Trios mit folgenden Worten: „Getreu unseres Multi-Antriebs-Ansatzes zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs setzen wir auf alle verfügbaren Technologien und Kraftstoffe, um unseren Kunden den für sie am besten geeigneten Antrieb zu bieten. Mit der Übergabe von drei Brennstoffzellen-elektrischen IVECO S-eWay Sattelzugmaschinen an hylane zeigen wir deutlich unser Engagement, die Zukunft der lokal emissionsfreien Logistik in Europa weiter voranzutreiben.“

Sara Schiffer, Geschäftsführerin von hylane, betont: „Mit der Aufnahme der IVECO S-eWay Fuel Cell Sattelzugmaschinen in unsere Flotte bauen wir die Variantenvielfalt unseres Fahrzeugangebots gezielt weiter aus.“ Die Aufnahme der Sattelzugmaschinen sei ein wichtiger Schritt, um dem starken Bedarf der Kunden nach emissionsfreien Fahrzeuglösungen im Fernverkehr gerecht zu werden. „Als einer der führenden Anbieter emissionsfreier Lkw in Deutschland freuen wir uns, bereits heute Fahrzeuge aus der Serie übernehmen zu dürfen. Diese frühe Belieferung sehen wir als Ausdruck des Vertrauens in unsere Arbeit und als Chance, den Markthochlauf emissionsfreier Nutzfahrzeuge aktiv mitzugestalten.“

Wie das „Pay-per-Use“-Modell den Markt aktivieren soll, hatte uns Sara Schiffer vor einiger Zeit im Interview erläutert. Dabei sprachen wir mit der Hylane-Geschäftsführerin auch über den Status Quo, die Ziele, die Kundenakquise und die Position Deutschlands im Ländervergleich. Interessant dabei: Hatte Hylane im Mai 2024 noch rund 40 Fahrzeuge in der Flotte sind es nun rund 100 Stück. Als Ziel gab Schiffer vor einem Jahr eine vierstellige Anzahl aus – ohne jedoch einen konkreten Zeithorizont zu nennen. Sie bezeichnete dieses Ziel aber „als nächsten Schritt“.

Quelle: Infos per E-Mail

29 Kommentare

zu „Neue Lkw mit Brennstoffzelle: Hylane flottet Iveco-Trio ein“
Schnaufi
26.05.2025 um 16:39
Die H2 Trucks sollten weitestgehend baugleich sein zu den Nikola Lkw, die gerade in den USA auf Grund des laufenden Insolvenzverfahrens versteigert werden.
Fun Fact zur H2-Blase
26.05.2025 um 17:01
70 kg Wasserstoff bei 700 bar entsprechen energetisch etwa 2 Tonnen TNT – hauptsächlich durch chemische Energie, nicht durch Druck.
Andrea
27.05.2025 um 13:33
dasselbe gilt für 234 Liter Diesel ...
Fun Fact zur H2-Blase
27.05.2025 um 15:52
Wasserstoff zündet bei 0,02 mJ, ein Funke reicht. Diesel braucht über 10 mJ und bleibt bei 20 °C träge. Wasserstoff ist zwischen 4–75 Vol.-% explosiv, Diesel nur als feiner Nebel und in engem Bereich. Wasserstoff reagiert sofort; Diesel nur, wenn man ihn dazu zwingt. FCEVs sind rollende Wasserstoffminen: sicher, solange alles funktioniert.
Matthias
31.05.2025 um 14:39
Brennstoffzellen-Busse und -Züge gibt es seit vielen Jahren. Wenn da ein Nutzfahrzeug abgebrannt wäre, hätten Sie es bereits erwähnt. Chemische Energie steckt ebenfalls in den Batterien. Es brennen öfter spontan Batterien von Elektrofahrzeugen. Ursache siind Kurzschlüsse in der Batterie. Solch ein Brand endet i.d.R. mit Totalverlust des betreffenden Fahrzeuges.
Schwabe Ferdinand
26.05.2025 um 17:13
Zweimal g'klopft, zweimal abblitzt. I bin Logistiker aus’m Schwobaländle, und bei mir brummt’s vollelektrisch – BEV-LKWs, laufend wie’s Ländle-Uhrwerk, sauber, leise und vor allem: rentabel. Da kam Hylane, ganz höflich, mit'm Wasserstoff-Laster unterm Arm. I hab freundlich erklärt, dass i mit PV-Strom viel günstiger und nachhaltiger fahr – da war’s Gespräch auf einmal so dünn wie a Maultasche ohne Füllung. Halbes Jahr später: Wieder dasselbe Spiel. Klopfen wieder an, als wär nix g’wesen. Muss wohl hoffen, dass i zwischenzeitlich die Stromrechnung mit’m Taschenrechner vom Aldi gemacht hab. Liebe Hylane-Leut: Zwei Mal probiert, zwei Mal nix passiert – spart euch den dritten Versuch, i hab scho Ladeinfrastruktur, aber halt für's Richtige.
Manni
31.05.2025 um 13:26
Ist dann wohl eher Kurzstrecke-Logistik, richtig?
Schwabe Ferdinand
31.05.2025 um 14:52
Nein, wir fahren mit unseren eLKWs durch ganz Europa. Ohne Probleme.
Andreas V.
27.05.2025 um 10:26
Super! Gut zu hören! Ihr macht alles richtig!!Die Wasserstoff'ler sind echt nur lästig!!
Matthias
31.05.2025 um 13:59
Vermutlich lästig, weil konkurrenzlos: mit den Brennstoffzellen Iveco Sattelzug kommt man vollbeladen doppelt so weit, wie mit einem renem Batterie-LkW.
Schwabe Ferdinand
31.05.2025 um 15:08
Was bringt mr die doppelte Reichweite, wenn mr se wegen der Lenkzeita gar nit braucht, vor allem, wenn die Kilometerkosten bei ons über dreimal so hoch send? Die Fahrer fahrn doch genau die gleiche Strecka wie vorher mitm Diesel, kein Zeitverlusch, kein Einschränkunge. Viele Logistiker, die i kenn, send richtig baff, wieviel teuer ihre Wasserstoff-LKW im Einsatz wirklich send.
Matthias
03.06.2025 um 07:36
Derzeit sind die Preise für Wasserstoff erhöht, weil das Angebot an Wasserstoff dem Bedarf noch hinterherhinkt und auch die Investitionskosten für die Einrichtung der Infrastruktur einfliessen. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis die Preise für Wasserstoff fallen, wenn dieser in zunehmenden Maße produziert & importiert werden wird.
Arndt Schäffler
03.06.2025 um 14:01
Manni, Matthias, bleibe doch bitte bei einen Namen. Ihre Aussage das Preise für Wasserstoff fallen mögen ist haltlos. Investoren in Elektrolyseure und Infrastruktur erwarten hohe Renditen, was bedeutet, dass Wasserstoff bei steigender Nachfrage definitiv teurer wird.
Matthias
03.06.2025 um 17:18
Arndt Schäffler, wo bekomme ich seriös erklärt, dass die Preise bei bei einer Ausweitung des Angebotes steigen würden? Glauben Sie etwa, dass Wasserstoff für Deutschland auch in fünf Jahrzn nur in Deutschland produziert wird? Deutschland wird ihn importieren, auf demselben Wegen wie jetzt Gas.
Arndt Schäffler
03.06.2025 um 21:46
Welche Angebots-Ausweitung? Investoren springen reihenweise von H2-Projekten ab, weil Wasserstoff keine Zukunft im Landverkehr hat und ein deutsches Wasserstoffnetz nicht rentabel zu betreiben ist. Wenn Sie nicht imstande sind, den Zusammenhang zwischen „Investoren in Elektrolyseure und Infrastruktur erwarten hohe Renditen“ und der daraus zwangsläufig resultierenden Preissteigerung zu erkennen und zugleich den überdimensionierten, bereits heute ins Stocken geratenen H2-Angebotsausbau ignorieren, kann Ihnen nicht geholfen werden. Ein Blick auf den Fahrstrommarkt: dort führt der vorauseilende Infrastrukturausbau, getrieben von fundierten Renditeerwartungen, bei leichter Nachfragesteigerung zu steigenden Preisen. Sollte meine Ausführung für Sie keinen Erkenntnisgewinn bereithalten, empfehle ich Ihnen, sich an einschlägige wissenschaftlich unabhängige! Institutionen zu wenden, etwa das ITAS am KIT, das IQIB in Ahrweiler oder andere unabhängige Einrichtungen, die sich mit Technikfolgenabschätzung und Preisbildungsprozessen im europäischen Energiemarkt befassen. Für den Rest lesen Sie meinen Kommentar unten.
Matthias
04.06.2025 um 20:18
Unsinn: das deutsche Wasserstoff-Kernnetz wird derzeit schrittweise in Betrieb genommen und wird bis 2032 fertiggestellt. Dies ist ein Fakt wie auch, dass z.B. Saudi Arabien in kürzester Zeit einer der grössten Wasserstoff-Produzenten werden wird. Ziel ist der Absatz nach Europa.
Nils
05.06.2025 um 15:50
Es ist unrealistisch zu glauben, dass das deutsche Wasserstoff-Kernnetz fristgerecht und innerhalb des geplanten Kostenrahmens umgesetzt wird. Voraussichtlich werden nur Teilabschnitte realisiert. In der Folge werden die Netzentgelte, die auf die Abnehmer umgelegt werden, langfristig steigen, und damit auch der Preis für Wasserstoff.
Peter Saar
26.05.2025 um 23:35
Hylane ist so vergleichbar mit einem Seniorenheim mit eigener Paliativversorgung. Danach gehen die Fahrzeuge in die Schrottpresse oder ins Museum.
Peter Kass
27.05.2025 um 12:53
Wie soll man damit jemals Geld verdienen können ? Ich möchte wirklich wissen, was in den Köpfen dieser "Meister"-Strategen vorgeht, um sowohl Kosten- als auch Infrastrukturprobleme in ein funktionierendes Geschäftsmodell abbilden zu können ? Manchmal hat man das Gefühl, die denken sich: "der Taschenrechner wird oft überbewertet" ... Aber ich lass mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen ...
BotU
27.05.2025 um 16:08
inzwischen gibt es die Akkuwechseltechnik nicht nur für Busse sondern auch für LKW; NUR nicht bei uns. Warten wir es ab - dann ist dieser Zug auch weg.
Manni
31.05.2025 um 15:03
Dss geht zu Lasten der Rentabilität. Ihre Fahrer müssen bauartbedingt länger und öfter Pause machen, als mit einem Diesel-LkW oder einem Brennstoffzellen-Sattelzug mit 800km Reichweite.
Schwabe Ferdinand
31.05.2025 um 19:21
Mei, Sie henn sich scho ganz wie die Hylane-Vertriebsmenscha oghört, die mir weiß mache wolle, mei Leut müssed öfter Pause mache. Des müssed sie aber gar net! Des Argument isch einfach net haltbar. Im normale Alltag langt die Lenk- und Ruhezeit locker, um an so ener 400er Säul' den Akku wieder voll zukriege. Über Nacht isch der dann sowieso wieder bei 100 Prozent. So, ond jetz kommad unser Energiekoschte: für 800 Kilometer zahled mir so um die 250 Euro netto für Strom – Mischung aus eigenem und zukauftem. Mit Hylane rabattierte 10 Euro pro Kilo Wasserstoff (netto!) wäret des 700 Euro für die gleiche Strecke. Und jetz rechna Sie mir bitte aus, wie lang mei Leut Ladepause mache müssed, dass mir überhaupt auf die 700 Euro für 800 Kilometer kumme. Schad, dass mer hier kei Facepalm-Meme neihaue kann.
Manni
02.06.2025 um 00:10
Die Preise für Wasserstoff werden doch nicht für alle Zeit auf diesem Niveau liegen. Wir sind gerade mal in der Anlaufphase der Wasserstoffwirtschaft und diese Iveco sind deutschlandweit eine der ersten mit dieser Kapazität und Leistung. Was macht Sie und die anderen Batterieprediger so sicher, dass Ihre Prophezeiungen eintreten? Und wozu dieser Eifer? Wenn Wasserstoff-LkW für Sie keine Zukunft haben, könnten Sie doch ganz gelassen bleiben. In der Schweiz fahren Hybdai Xcient seut vielen Jahren und Hylane's Flotte liegt bei 120 H2-LkWs. Offfensichtlich ist der Bedarf da, nur nicht bei Ihnen.
Arndt Schäffler
02.06.2025 um 15:23
Wasserstoffmissionare, sind maßgeblich beeinflusst von fossilen Brennstoffinteressen, und verfolgen ein klares Ziel: die Aufrechterhaltung hoher Preise. Der inhärente Effizienzverlust von etwa dem Faktor drei bestimmt dabei unweigerlich den Mindestpreis. Investoren in Elektrolyseure und Infrastruktur erwarten entsprechend hohe Renditen, was bedeutet, dass Wasserstoff bei steigender Nachfrage tendenziell teurer wird. (Nicht günstiger!). Der angebliche Wasserstoff-Hoffnungsträger ist in Wahrheit ein blendend verpackter Goldesel für die Heiligen Ritter der Brennstoffzelle. Für Klima und Verbraucher ein Griff ins Leere. Die Wasserstoff-Blase ist kein Klima-, sondern ein Kassenprojekt. Die grüne Tarnfarbe reine PR-Kosmetik. Auf dem Papier und in der Realität gewinnt der batterieelektrische Antrieb in jeder Disziplin: Effizienz, Infrastrukturbedarf, Wartung, Betriebskosten. Das kümmert aber H2-Fördergeld-Fetischisten nicht. Mit Dauerbeschallung der Politik streichen sich Wasserstoff'ler üppige Fördergelder ein; Steuergeld, das beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Fahrzeuge weitaus mehr bewirken könnte. Unsere Wirtschaftsweisen bringen es nüchtern auf den Punkt: „Der öffentlich geförderte Aufbau einer Infrastruktur für diese Alternativen ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der bestehenden Unsicherheiten wenig sinnvoll.“ Mit anderen Worten: Wer heute ernsthaft versucht, Wasserstoff im Landverkehr durchzusetzen, handelt nicht visionär, sondern sabotiert wissentlich den beschleunigten Ausbau der Elektromobilität! Die Folgen sind sichtbar: Deutschlands BEV-Zulassungen hinken seinen westlichen Nachbarn hinterher. Was bleibt, ist ein teurer Umweg mit Ankündigung: bezahlt von der Allgemeinheit, zum Nutzen weniger. Wasserstoff ist ein Placebo für politische Technikgläubige, ein Renditevehikel für Industrien, die längst die Zeichen der Zeit verschlafen haben.
Marcus
31.05.2025 um 17:26
Wer hat das Video vom E-Tracker und dem Brennstoffzellen-LKW gesehen hat, der sieht wo die Probleme der Brennstoffzelle sind, auch wenn er immer versucht hat es etwas besser darzustellen.
Manni
03.06.2025 um 07:24
Wo sind denn die Probleme? Elektrotrucker sagte richtigerweise zu Beginn, dass es in Zukunft eine Mischung aus beiden Antrieben sein wird: Batterie und Wasserstoff. Der neue Iveco 44t hat zudem eine Reichweite von 800 km .
Arndt Schäffler
03.06.2025 um 14:17
Es wird keine Zukunft für Wasserstoff im Landverkehr geben. Wasserstoff ist in jeder Disziplin dem batterieelektrischen Antrieb unterlegen: in Effizienz, Infrastrukturbedarf, Wartung und Betriebskosten. Wer wirklich dekarbonisieren will, setzt politisch und finanziell konsequent auf Batterien. Die Förderung von Wasserstoff-Infrastruktur ist nicht nachhaltig. Und wer 800 km am Stück fahren will, nimmt den 600er eTrailer von Trailer Dynamics und kommt damit auf bis zu 1100 km mit einer Batterieladung von Trailer und Zugmaschine.
Manni
03.06.2025 um 17:02
"Wasserstoff ist in jeder Disziplin dem batterieelektrischen Antrieb unterlegen: in Effizienz, Infrastrukturbedarf, Wartung und Betriebskosten."Wie speichern Sie überschüssigen Strom? So viel Pumpspeicherwerke gibt es gar nicht. Strom muss in dem Augenblick verbraucht werden, in dem er produziert wird. Strom ist also lagerfähig. Sie können Wasserstoff in rauen Mengen an klimatisch günstigen Standorten weltweit produzieren und diese Energie verflüssigt oder verdichtet über die Weltmeere transportieren, um sie in Deutschlad zu importieren und danach über das Gasnetz zu verteilen. Genau dies wird derzeit Schritt für Schritt umgesetzt. Energieverlust bei der Elektrolyse ist dabei offensichtlich nur bedingt relevant, wenn Sie den Strom in der Wüste oder an der Westküste Südamerika mit Windrädern produzieren. Die aufgewandte Energie beim Verflüssigen und beim Transport ebenso, da auch die dafür benötigte Energie perspektivisch klimaneutral erzeugt wird. .
Arndt Schäffler
03.06.2025 um 22:15
Was bezwecken Sie mit diesem ständigen Namenswechsel? Und warum weichen Sie so deutlich vom eigentlichen Thema ab? Höflich formuliert lässt sich festhalten: Ihre Argumentation zu H2-Importen ist bemerkenswert kurzsichtig und ignoriert weitgehend globale Wechselwirkungen, die für eine fundierte energiepolitische Debatte unerlässlich sind. Im Bereich stationärer Stromspeicherung gelten nach aktuellem wissenschaftlichen Stand Redox-Flow-Systeme als prädestiniert für die Langfristspeicherung, während Batteriespeicher kurz- bis mittelfristige Bedarfe effizient und kostengünstig abdecken. Wasserstoff als Speichermethode wird von der Wissenschaft als suboptimal und ineffizent abgelehnt. Ein Blick in die aktuelle Forschung zu Großspeichern könnte Ihre Perspektive deutlich erweitern – denn die von Ihnen vertretene Sicht ist schlicht nicht mehr auf dem heutigen Stand unabhängiger Wissenschaft. Zudem wäre es hilfreich, wenn Sie sich bei den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern über das aktuelle Antragsvolumen zum Aufbau von Batteriegroßspeichern informieren würden; Investoren überrennen diese derzeit geradezu, was auf eine hohe Marktdynamik und Relevanz hindeutet. Zum Thema Wasserstoff: Ja, Sie können theoretisch H2 in großen Mengen an klimatisch bevorzugten Standorten produzieren und anschließend in verdichteter oder verflüssigter Form über die Weltmeere transportieren. Diese Idee stinkt nach der billigen Wasserstoff-Verheißung à la "billig, sauber, überall verfügbar" und birgt massive geopolitische Risiken. Ihnen ist bewusst, dass sich mit dem Import von Wasserstoff neue, strategisch hochproblematische Abhängigkeiten ergeben würden; genau jene Abhängigkeiten, die die Europäische Kommission und ihre Mitgliedsländer aus Gründen vermeiden will? Und wenn Sie mit „perspektivisch“ einen Zeithorizont ab etwa 2045 meinen; dann sprechen Sie von einer Zukunft, in der Ihr Tankschiff hoffentlich selbst mit Wasserstoff schippert, und die Strompreise der Produzenten weit unter einem Drittel der Strompreise auf dem deutschen Strommarkt (2045) liegen. Das Alles ist jedoch kein realistisches Szenario, sondern ein geopolitisch und wirtschaftlich hochspekulativer Traum. Zudem widerspricht Ihre Argumentation dem wissenschaftlich belegten Potenzial Europas, den eigenen Primärenergiebedarf aus Erneuerbaren langfristig selbst zu decken. Ihre Vorschläge zur Wasserstoffgewinnung in Südamerika oder Afrika erinnern an eine neokoloniale Energieaußenpolitik: Wohlklingend, jedoch politisch hochvolatil in der Praxis. Warum sollten diese Länder, mit wachsendem Eigenbedarf und steigender innenpolitischer Sensibilität, dauerhaft in den Export von grünem Wasserstoff investieren? Es ist naiv zu glauben, dies sei ohne erhebliche politische Zugeständnisse und finanzielle Zusatzkosten realisierbar. Und gerade in Afrika, angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Klimakrise, ist eine stabile, großtechnische Wasserstoffproduktion absolut undenkbar. Vielleicht erkennen Sie selbst, wie viele konzeptionelle Brüche und strukturelle Schwächen dieses Importmodell hat. Ich werde Ihnen nicht alle aufzeigen; es scheint ohnehin, dass es Ihnen weniger um eine realistische Bewertung als vielmehr um die Verteidigung eines lobbyistischen Wunschbildes geht. Wenn Sie die Energieproduktion auf die halbe Welt auslagern, entstehen finanzielle Begehrlichkeiten in vielen Gliedern der Kette; günstig wird das mit Sicherheit nicht. Und während Sie technikblind von einer globalen Wasserstoffwirtschaft träumen, schreitet die Elektrifizierung des Straßenverkehrs mit batterieelektrischen Antrieben längst praktisch und flächendeckend voran.

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