Schifffahrt: PowerCell meldet Erstkunden für BZ-System MS-500
PowerCell ist ein Brennstoffzellen-Hersteller mit Hauptsitz im schwedischen Göteborg. Seine Systeme vermarktet das Unternehmen unter anderem in der Baubrache, in der Luftfahrt und in der Schifffahrtsbranche. In letzterem Bereich meldet PowerCell nun einen neuen Kunden. Ein namentlich nicht genannter Abnehmer aus Italien greift beim MS-500-System zu, dessen Marktstart für 2028 vorgesehen ist. „Der Auftrag ist die erste kommerzielle Verpflichtung für die Stack-Plattform der nächsten Generation von PowerCell, die für die Anforderungen großer maritimer und industrieller Anwendungen entwickelt wurde“, teilt PowerCell mit und spricht von einem Auftragswert in Höhe von 44 Millionen Schwedischen Kronen. Das sind umgerechnet die eingangs genannten knapp vier Millionen Euro.
Das neue MS-500-System kann laut Hersteller einzeln rund 500 kW sowie über zwei integrierte Einheiten eine Nettoleistung von bis zu einem Megawatt erbringen. Es baut auf der sogenannten Hochleistungs-Stack-Plattform (HDS) von PowerCell auf, die für die Bereiche Schifffahrt und Luftfahrt sowie für die stationäre Stromversorgung entwickelt wurde. Das System wird dabei in der Regel in Container integriert und dürfte laut PowerCell in aktuellen Anwendungen zunächst als Hilfsenergie an Bord dienen, wohingegen es in zukünftigen Anwendungen auch zum Hauptantrieb ausgebaut werden könne.
Die Typgenehmigung für das MS-500-System strebt PowerCell für 2028 an. Im Vergleich zu früheren Plattformen soll es dann eine deutlich höhere Leistung bei gleichem Platzbedarf bieten. Mit dem Erstkunden aus Italien soll nun eng bei der Integration des Systems kooperiert werden, um das entsprechende Know-how aufzubauen.
„Bei dieser Vereinbarung geht es um Größe, Präzision und kontinuierlichen Fortschritt“, kommentiert Richard Berkling, CEO der PowerCell Group, den neuen Auftrag. „Der Markt für Schiffsbrennstoffzellen hat sich bereits über technische Pilotprojekte hinaus entwickelt – wir haben diese Entwicklung im letzten Jahr mit der kommerziellen Einführung unseres Marine System 225 begonnen. Was wir jetzt sehen, ist eine Beschleunigung.“ Der Auftrag bestätige, dass führende OEMs nicht nur emissionsfreie Lösungen einführen, sondern auch für die nächste Generation mit höherer Leistung, niedrigeren Kosten und geringerem Platzbedarf planen, so Berkling. Und weiter: „Diese neue Plattform ergänzt unsere aktuelle Produktpalette und stärkt unsere Fähigkeit, Kunden zu unterstützen, wenn Brennstoffzellen zu einem Kernbestandteil der Schiffsarchitektur werden.“
Erst kürzlich hatten die Schweden auch eine vertiefte Zusammenarbeit mit Bosch angekündigt, um die Entwicklung von Brennstoffzellensystemen speziell für E-Fahrzeuge zu beschleunigen. Als Abnehmer im Auge haben die Partner dabei vor allem chinesische Kunden. Mit Bosch verbindet PowerCell schon eine lange Partnerschaft. So übernahm Bosch für die Schweden 2023 beispielsweise die Produktion des Brennstoffzellenstacks S3 und liefert dieses seitdem zu. Die Mitte Juni 2025 nochmals enger geflochtene Kooperation soll die Technologie nochmals „verbreitern“, um sie einem größeren Kundenkreis zugänglich zu machen, „insbesondere in aufstrebenden, wachstumsstarken Märkten wie China und im globalen Stromerzeugungssektor“, wie es vor zwei Wochen hieß.
powercellgroup.com
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