FAW-Volkswagen will ab 2027 zwei E-Autos auf CMP-Basis in Tianjin bauen

Das Joint Venture FAW-Volkswagen will 2027 in seinem Werk in Tianjin die Produktion von zwei neuen Elektroautos starten, die auf der von Volkswagen eigens für China konzipierten Compact Main Platform (CMP) basieren. Bekanntermaßen will VW mit seinen verschiedenen Partnern in China eine große Modelloffensive starten.

Bild: FAW-Volkswagen

Welche Modelle FAW-Volkswagen im Werk in Tianjin genau bauen will, ist bislang nicht bekannt. Laut CarNewsChina sollen aber bei Modelle sowohl als vollelektrische Version als auch als Plug-in-Hybrid erhältlich sein. Zu den neuen Fahrzeugen könnte die Serienversion der Konzeptstudie ID. AURA gehören, die VW im April auf der Automesse in Shanghai vorgestellt hat. Das Modell soll den Startschuss für die neue Strategie von FAW-Volkswagen geben, wie es auf der Messe hieß.

Einerseits soll sich der ID. AURA als elektrische Stufenheck-Limousine „besonders an Kunden im preissensiblen A-Segment“ richten. Andererseits soll an zukunftsweisenden Technologien nicht gespart werden: Die Rede ist von einem Smartphone-ähnlichen UI/UX-Konzept. „Der KI-basierte humanoide Assistent ermöglicht die nahtlose Steuerung von Fahrzeugfunktionen und Infotainment“, so Volkswagen damals.

Das Geschäft von VW in China, lange Zeit der wichtigste Absatzmarkt des Konzerns, ist seit einiger Zeit ins Stocken geraten: In China boomen heute die New Energy Vehicles (NEVs) aus einheimischer Produktion, also Elektroautos, Plug-in-Hybride und Fahrzeuge mit Range Extender. Der chinesische Anbieter BYD hat VW mittlerweile als absatzstärkster Autohersteller in China abgelöst.

Nun bläst VW zur Aufholjagd und hat im Rahmen der Automesse in Shanghai im April angekündigt, bis 2027 in China 30 neue Fahrzeuge auf den Markt bringen zu wollen. Neben dem bereits erwähnten ID. AURA, der gemeinsam mit FAW präsentiert wurde, zeigte der Konzern auch den ID. ERA von SAIC-Volkswagen und den ID. EVO von Volkswagen Anhui, dem ehemaligen JAC-Volkswagen. Diese drei Konzeptfahrzeuge sollen laut VW „stellvertretend für eine neue Generation smarter Elektrofahrzeuge“ stehen. Außerdem zeigte VW-Tochter Audi dort den AUDI E5 Sportback, das erste Fahrzeug einer neuen Submarke, die die typischen vier Ringe von Audi nicht als Logo verwendet.

Das nun erfolgte Announcement von FAW-Volkswagen ist eines der vielen Details, die zu dem Masterplan noch ausstehen. Leider ist das Joint Venture äußerst spärlich mit Informationen: In der Pressemitteilung heißt es lediglich, dass gemäß einer Kooperationsvereinbarung zwei New Energy Vehicles auf Basis der neuen CMP-Plattform der Volkswagen-Gruppe im Jahr 2027 im FAW-Volkswagen-Werk in Tianjin in Produktion gehen soll. „Nach der vollständigen Inbetriebnahme wird dies die Wettbewerbsfähigkeit von FAW-Volkswagen auf dem Markt für New Energy Vehicles stärken und gleichzeitig die Entwicklung der Industrie für neue Energien und intelligente vernetzte Fahrzeuge in Tianjin auf eine neue Stufe der Entwicklung heben“, heißt es von dem Joint Venture.

Das 2018 eröffnete Werk in Tianjin hat eine Kapazität von 300.000 Fahrzeugen pro Jahr. Doch bei zwei neuen Modellen aus Tianjin soll es nicht bleiben: Im April hatte FAW-Volkswagen bekanntgegeben, ab 2026 insgesamt elf neue Modelle auf den Markt bringen zu wollen, davon zehn New Energy Vehicles und ein herkömmlicher Verbrenner. Die Differenz zu den zwei neuen Modellen in Tianjin dürfte sich daraus erklären, dass FAW-Volkswagen über weitere Werke in Changchun im Nordosten Chinas, Chengdu im Südwesten Chinas, Foshan in Südchina und Qingdao in Ostchina verfügt, die ebenfalls bei der Vergabe der neuen Modelle bedacht werden dürften.

faw-vw.com, carnewschina.com

1 Kommentar

zu „FAW-Volkswagen will ab 2027 zwei E-Autos auf CMP-Basis in Tianjin bauen“
Paul L
05.06.2025 um 21:40
VW bewegt was in China und gibt nicht auf, mal sehen wie der Markt das annimmt. Hatte Herr Brandstätter nicht die CMP für 2027 versprochen?Der Vorteil für VW ist, VW hält sich aus den aktuellen Kapitalvernichten heraus. (Wie lange will der Staat in China hierfür noch Kredite bereitstellen?) Dann könnte VW genau passend auf den Markt kommen.

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