VW ID.3 und ID.4 bekommen 2026 neuen Look
Für den ID.3 und den größeren ID.4 steht kommendes Jahr ihr zweites großes Update seit der Markteinführung an. Den Anfang macht der kleinere Stromer im zweiten Quartal, der überarbeitete ID.4 soll bis Jahresende 2026 folgen. Bereits bekannt ist, dass das Duo technisch auf die verbesserte Basis MEB+ umgestellt wird. Nun fügt Kai Grünitz, Chef der technischen Entwicklung bei VW, gegenüber Autocar hinzu, dass der ID.3 dabei die neue Designsprache übernehmen wird, die erstmals 2023 mit dem ID.2all Concept vorgestellt wurde. Und: Grünitz deutet an, dass der ID.4 eine ähnliche Designüberarbeitung erfahren wird. Zudem berichtet Autocar, dass die überarbeiteten Stromer auch von Effizienz- und Leistungssteigerungen profitieren sollen.
Welche Schritte Volkswagen bis 2028 konkret mit seinem E-Modellportfolio machen will, haben wir jüngst in einem ausführlichen Hintergrundbericht skizziert. Klar ist demanch: VW strebt an, im Juni des kommenden Jahres die Produktion des ID.3 auf Basis des MEB+ zu starten. Bei den Traktionsbatterien wird es in diesem Zuge erstmals eine Basisversion mit LFP-Zellen geben – analog zum kommenden ID.2. Und: Der Elektromotor APP310 bekommt einen Nachfolger, der wie der APP550 sparsamer sein wird. Das wiederum ist gut für die Reichweite. Auch der komplett neue ID.4 debütiert 2026 mit nochmals mehr Energieinhalt in der Traktionsbatterie.
Optische Änderungen sind unterdessen nicht nur außen an der Front bestätigt, sondern auch innen. So soll es wieder mehr haptische Bedienelemente geben. Gegenüber Autocar sagte Kai Grünitz, dass beide Stromer unter anderem ein neues Armaturenbrett und eine neue Benutzeroberfläche erhalten. Zu den Änderungen gehört dabei die Abkehr von einigen digitalen Display-Funktionen und den umstrittenen Slidern. Dafür kehren mehrere physische Knöpfe und Regler zurück, etwa zur Lautstärkeregelung.
Dass der MEB+ als verbesserter Elektro-Baukasten bei Volkswagen auch wirklich kommt, hat VW-Markenchef Thomas Schäfer Mitte Mai noch einmal bekräftigt. So soll dessen Einführung planmäßig 2026 in Anschluss an den Launch des VW ID.2 (der selbst auf dem MEB Entry basiert) beginnen.
Zur Einordnung: Der sogenannte MEB+ soll die elektrische Modellpalette von VW bis zum – ohnehin verspäteten – Start der Plattform SSP frisch halten. Es handelt sich bei der Plattform konkret um eine milliardenschwere Erweiterung des aktuellen MEB-Baukastens. Im September 2024 meldete jedoch das „Manager Magazin“ unter Verweis auf eigene Recherchen, dass Volkswagen erwägt, die Investitionen in der nächsten Mittelfristplanung um rund 20 Milliarden Euro zu kürzen. Und zu den Projekten, die zur Kurskorrektur offenbar hinterfragt wurden, gehörte dem damaligen Bericht zufolge die Auffrischung des Elektro-Baukastens MEB, die ab 2026 ihre Wirkung entfalten sollte. Wie das „Manager Magazin“ seinerzeit weiter schrieb, präferierte wohl vor allem Finanzchef Arno Antlitz mit Blick auf die Zahlen, dass „irgendwann ab 2028“ direkt die ersten Fahrzeuge der SSP auf die Fahrzeuge des MEB folgen.
Dazu kommt es nun aber nicht. Der MEB+ ist für 2026 eingeplant und auch die Verwendung von LFP-Zellen für den auf der MEB Entry (oder MEB Small) basierenden ID.2. Hintergrund ist, dass LFP-Zellen in der Branche als essenziell gelten, um die Kosten der Elektroautos im preissensiblen Segment zu senken. Und Volkswagen hat vor, beim kommenden ID.2 und den weiteren Ablegern der Schwestermarken mit einer 25.000-Euro-Basisversion aufzutrumpfen. Die Kleinwagenfamilie markiert zugleich indirekt den Start des MEB+. Denn der MEB Entry ist gewissermaßen die Kurzversion des MEB+ mit Frontantrieb, während es für ID.3, ID.4 und ID.7 beim Heckantrieb bleibt.
autocar.co.uk
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