Start von Ahoi-Projekt mit autonomen Shuttles verzögert sich bis 2026

In Hamburg sollen demnächst gleich zwei Projekte für autonomes Fahren starten: ALIKE von Hamburger Hochbahn, Moia, Holon und Volkswagen sowie Ahoi von VHH, IAV und eVersum. Bei einer Vertragsunterzeichnung zeigte sich nun: Bei Ahoi zieht sich der Start länger hin als bislang bekannt.

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Bild: VHH

Wie bereits 2023 bekanntgegeben, wollen die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) ihren On-Demand-Shuttle-Service HVV Hop (ehemals Ioki Hamburg) langfristig um 20 automatisierte Fahrzeuge. Ziel des Ahoi (Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV) genannten Projektes war es ursprünglich, bis Ende 2025 einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus automatisiert fahrenden und manuell gesteuerten Fahrzeugen im öffentlichen Straßenraum zu entwickeln und unter realen Bedingungen zu testen, wie es auch im November 2024 bei einem Projekt-Update hieß.

Am Rande einer Vertragsunterzeichnung zwischen VHH und dem Projektpartner IAV zeigte sich aber nun, dass der Zeitplan angepasst werden musste: Nun heißt es, dass zügig nach der Lieferung der ersten autonomen E-Shuttles des österreichischen Herstellers eVersum im kommenden Jahr zunächst der Testbetrieb mit Sicherheitsfahrer*in an Bord, aber ohne reguläre Passagiere starten soll. Ebenfalls noch 2026 soll dann auch der Testbetrieb mit einer geschlossene Nutzergruppe gestartet werden. Dabei ist das Betriebsgebiet zunächst sehr beschränkt: Es liegt im Süden von Hamburg im Bezirk Harburg Heißt: Die autonomen Shuttles müssen sich von Hotspots wie dem Jungfernstieg, der Schanze oder dem Hamburger Hafen fernhalten.

Warum es zu der Verzögerung kommt, teilten die Projektpartner nicht mit. Stattdessen heißt es von VHH und IAV, der nun unterzeichnete Vertrag für die zugrundeliegende Forschungs- und Entwicklungskooperation mache den Weg frei für einen zentralen Meilenstein in dem vom Bundesministerium für Verkehr geförderten Projekt. 

Dr. Lorenz Kasch, Geschäftsführer vhh.mobility: „Noch ist der Weg für vollkommen autonom fahrende Shuttles als Teil des ÖPNV in Deutschland ein weiter und echte Pionierarbeit. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit IAV und eVersum, um das innovative und zukunftsfähige Mobilitätsangebot für die Menschen in der Metropolregion Hamburg gemeinsam weiter voranzutreiben.“

E-Shuttle von eVersum mit Technologie von IAV

Die Basis für die autonomen Shuttles im Projekt Ahoi ist das E-Shuttle von eVersum. Auf einer Länge von 6,90 Metern werden die elektrisch getriebenen Fahrzeuge 9 Sitzplätze umfassen sowie zusätzlich Platz für einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen. Zunächst sollen fünf solcher Fahrzeuge geliefert werden, perspektivisch soll die Flotte auf 20 Fahrzeuge erweitert werden.

Die IAV wird das autonome Fahrsystem liefern, bestehend aus der Sensorik und Software. Die Sensorik umfasst hauptsächlich LiDAR-, Kamera- und Radarsysteme, die kontinuierlich die Fahrzeugumgebung erfassen. Die Software generiert mittels der Objekterkennung die Fahrmanöver und steuert das Fahrzeug sicher entlang der vorgegebenen Route. IAV ist ein wichtiger Entwicklungspartner der Autoindustrie, die Gesellschafter sind Volkswagen sowie mehrere Zulieferer.

Carsten Rinka, Chief Sales and Projects Officer bei IAV: „Mit unserer Expertise im Bereich autonomer Fahrtechnologien leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Mobilität der Zukunft. Das Projekt Ahoi gibt uns die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln und zu implementieren, die einen nachhaltigen und sicheren öffentlichen Nahverkehr ermöglichen.“

Auch IAV-Gesellschafter Volkswagen ist an einem Projekt zum autonomen Fahren in Hamburg beteiligt: Dieses nennt sich ALIKE und will bis zu 20 autonome E-Shuttles in der Hansestadt erproben. Für ALIKE kooperieren die Hamburger Hochbahn, Moia, Holon, Volkswagen Nutzfahrzeuge, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende. Im Projekt sollen ein autonomes E-Shuttle der Benteler-Tochter Holon sowie der autonome Volkswagen ID. Buzz AD zum Einsatz kommen.

vhh-mobility.de

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