Hamburger Unternehmen integriert Brennstoffzellen in zwei Containerschiffe von Samskip

Der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power Systems hat von der Hamburger Firma eCap Marine einen Großauftrag über 32 seiner FCwave-Brennstoffzellenmodule erhalten. Diese sollen in das Antriebssystem von zwei Containerschiffen von Samskip integriert werden.

Bild: Naval Dynamics

Jedes der 32 FCwave-Module hat eine Leistung von 200 kW, sodass der Auftrag insgesamt eine Leistung von 6,4 MW umfasst. Die Module werden im Antriebssystem von zwei neuen Containerschiffen von Samskip eingesetzt, einer 1990 in Island gegründeten Transportgruppe, die mittlerweile nach Rotterdam in den Niederlanden umgezogen ist.

Jedes der beiden 135 Meter langen Schiffe wird also von einer Wasserstoff-Brennstoffzelle mit einer Leistung von 3,2 MW angetrieben – als Backup sind auch Dieselgeneratoren an Bord. Die FCwave-Module werden von eCap Marine, einem Hamburger Ingenieurbüro, in umweltfreundliche Schiffsantriebssysteme integriert. Die Auslieferung der Module aus dem Auftrag ist für 2025 und 2026 geplant. Beide Schiffe sollen künftig auf Verbindungen zwischen den Niederlanden und Norwegen eingesetzt werden.

Ballard positioniert seine FCwave-Module als praktikable Antriebslösung für Schiffe, Fähren und andere große Wasserfahrzeuge und unterstützt damit den breiteren Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen im Schiffsbetrieb, um den immer strengeren globalen Emissionsvorschriften gerecht zu werden. Das Unternehmen gibt an, dass das FCwave-Modul das weltweit erste DNV-typgenehmigte Brennstoffzellenmodul für Schiffsanwendungen ist, das die Einhaltung internationaler Sicherheits- und Konstruktionsstandards für die Schifffahrt gewährleistet.

Der Auftrag wird von Enova, der norwegischen Regierungsbehörde für Energie- und Klimainitiativen, gefördert, die Projekte finanziert, die den Übergang zu emissionsarmen Lösungen im maritimen Sektor vorantreiben. Um welche Summe es dabei geht, ist aber unklar.

Laut Marty Neese, Präsident und CEO von Ballard Power Systems, handelt es sich hierbei um „einen der größten Aufträge für Schiffsbrennstoffzellenmodule in der Geschichte“. Der CEO fügte hinzu: „Der Einsatz unserer Brennstoffzellenmodule auf diesen beiden Samskip-Schiffen ist ein wichtiger Meilenstein für die Verwendung von PEM-Brennstoffzellenantrieben in maritimen Anwendungen.“

„Unsere fortgesetzte Zusammenarbeit mit Ballard ist von zentraler Bedeutung für unsere Mission, den Seeverkehr zu dekarbonisieren. Dieser jüngste Auftrag ist ein Beispiel für unser gemeinsames Engagement für operative Exzellenz und Umweltverantwortung”, fügte Lars Ravens, Geschäftsführer von eCap Marine, hinzu. „Gemeinsam liefern wir eine saubere Antriebslösung, die den hohen Anforderungen des Langstreckenseeverkehrs gerecht wird.”

Wie bereits berichtet, unterzeichnete Samskip auch einen Vertrag mit ABB über die Lieferung eines „umfassenden Stromverteilungssystems” für die beiden wasserstoffbetriebenen Containerschiffe.

Samskip strebt bis 2040 Netto-Null-Emissionen an. Das Logistikunternehmen rechnet damit, mit jedem Brennstoffzellenschiff etwa 25.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen – sofern diese mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien betrieben und im Hafen mit sauberem Landstrom versorgt werden.

ballard.com

2 Kommentare

zu „Hamburger Unternehmen integriert Brennstoffzellen in zwei Containerschiffe von Samskip“
Martin Thomas
22.07.2025 um 21:10
Wie wird der Wasserstoff auf den Schiffen gespeichert?
Michael Schumm
23.07.2025 um 12:19
Da würde sich tiefkalter, flüssiger Wasserstoff anbieten der drucklos ist. Der ist einfacher zu lagern als gasförmiger.

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