Bye Aerospace partnert bei Ladelösungen für seine E-Flugzeuge mit Electro.Aero
Bye Aerospace entwickelt bereits seit Jahren ein Elektroflugzeug, das für die Pilotenausbildung genutzt werden soll. Bereits 2018 absolvierte ein Prototyp namens Sun Flyer 2 seinen Jungfernflug. Mittlerweile nennt sich das Modell jedoch eFlyer 2 (als zweisitzige Version) bzw. eFlyer 4 (als Viersitzer). Laut CEO Rod Zastrow hat das Unternehmen mittlerweile Aufträge im Wert von mehr als 700 Millionen US-Dollar für 1.024 Flugzeuge der eFlyer-Serie vorliegen, von denen etwa 50 Prozent durch nicht rückzahlbare Anzahlungen und der Rest durch Absichtserklärungen gesichert sind.
Jedoch konnte Bye Aerospace bislang noch kein einziges E-Flugzeug an einigen Kunden aushändigen. Das liegt daran, dass der Zertifizierungsprozess für neue Flugzeuge mehrere Jahre dauert und es einen langen Atem braucht. Dieses Verfahren gilt auch als eine der größten Hürden für die Entwickler der gehypten Flugtaxis. Jedoch muss man betonen, dass Bye Aerospace gerade kein vertikal startendes und landendes Fluggerät (VTOL) entwickelt, sondern es sich vielmehr um konventionelle Flugzeuge mit Elektroantrieb handelt, die eine Start- und Landebahn benötigen.
Den Erstflug eines weitgehend serienkonformen Prototypen plant Bye Aerospace in neun bis zwölf Monaten, gefolgt von der FAA-Part-23-Zertifizierung in weiteren 24 Monaten. Die eFlyer 2 wird von einem 100-kW-Elektromotor vom Typ Safran ENGINeUs 100 B-1 angetrieben. Die Avionik stammt von Garmin und umfasst das Touchscreen-Display G500 TXi.
Um den Marktstart der eFlyer gut vorzubereiten, ist Bye Aerospace nun eine Partnerschaft mit Electro.Aero aus Australien eingegangen um gemeinsam tragbare Schnellladelösungen für die eFlyer-Flotte zu entwickeln. Die tragbaren 40-kW-, 80-kW- und 240-kW-Ladegeräte von Electro.Aero sollen das Aufladen der E-Flugzeuge in weniger als 30 Minuten zwischen den Flügen ermöglichen, einschließlich des gleichzeitigen Aufladens von zwei Flugzeugen mit dem 240-kW- Ladegerät. Dieses schnelle Ladetempo soll den Nutzern der E-Flugzeuge eine bessere Auslastung der Maschinen ermöglichen. hohe Durchsatzleistung bedeutet für Flugschulen, Leasingunternehmen und private Eigentümer erhebliche betriebliche und finanzielle Effizienzgewinne. Bereits 2019 hatte Electro.Aero ein portables Ladegerät für Flugzeuge vorgestellt, damals noch mit 30 kW Leistung.
Rod Zastrow, CEO von Bye Aerospace, sagt: „Die Pilotenausbildungsbranche braucht – und wir haben die Absicht, sie zu beliefern – Flugzeuge, die weniger kostspielig zu fliegen sind, und betrieblich wirksame Ladesysteme. Wir freuen uns sehr, dass wir nun zwei Flugzeuge gleichzeitig in weniger als 30 Minuten schnell aufladen können. Das bedeutet, dass unsere Kunden endlich in der Lage sind, das anspruchsvolle Tempo des Flugunterrichts mit Zuverlässigkeit, Effizienz und drastisch niedrigeren Betriebskosten zu bewältigen.“
Joshua Portlock, CEO von Electro.Aero, ergänzt: „Wir von Electro.Aero freuen uns sehr über die Partnerschaft mit dem Branchenprimus im Bereich der rein elektrischen Starrflügelflugzeuge. Wir stellen uns vor, dass unsere tragbaren Schnellladegeräte dazu beitragen, die vielen vollelektrischen eFlyer-Flüge zu ermöglichen, die erforderlich sind, um die Zahl der Pilotenschulungen für Fluggesellschaften, die Geschäftsluftfahrt und andere Zwecke zu erhöhen.“
Neben dem zwei- bzw. viersitzigen eFlyer 2 bzw. eFlyer 4 für die Pilotenausbildung entwickelt Bye Aerospace auch ein neunsitziges Passagierflugzeug namens eFlyer 800. Dies hatte beispielsweise der deutsche Anbieter von Geschäftsflügen Air2E bereits 2021 vorbestellt. Jedoch hat Bye Aerospace die Entwicklung dieses größeren E-Flugzeugs vorerst eingestellt, wie das Fachmagazin „AIN“ berichtet.
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