VW und Xpeng erweitern Kooperation erneut – bis in den Verbrennerbereich

Seit mehr als einem Jahr entwickeln Volkswagen und sein chinesischer Partner Xpeng eine gemeinsame E/E-Architektur, die etwa in die E-Auto-Plattformen CMP und MEB der Wolfsburger integriert werden soll. Jetzt haben beide Unternehmen beschlossen, die Kooperation auszuweiten – auf Plug-in-Hybride und Verbrennermodelle.

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Bild: Volkswagen

Aber: Es soll sich um Plug-in-Hybride und Verbrennerautos handeln, die nur in China verkauft werden. Das geht aus einer Mitteilung von Xpeng zu dem Thema hervor. „Diese erweiterte technische Zusammenarbeit im Bereich E/E-Architektur ist ein weiterer Meilenstein in der langfristigen strategischen Partnerschaft zwischen Xpeng und dem Volkswagen-Konzern und fördert die kontinuierliche Schaffung strategischer Werte für beide Seiten“, so das chinesische Unternehmen.

Die Partnerschaft der beiden Autobauer wurde im Juli 2023 vereinbart und seitdem weiter ausgebaut – zum Beispiel im Februar 2024 mit einem Rahmenvertrag zu der Zusammenarbeit und dem im April 2024 geschlossenen Deal zu der erwähnten E/E-Architektur namens China Electronic Architecture oder CEA. Diese sollte den damaligen Angaben zufolge in die China-spezifische Elektroauto-Plattform CMP von VW integriert werden, die eher für das Einstiegssegment gedacht ist. Wenige Monate später, konkret im Juli 2024, wurde die Zusammenarbeit zum ersten Mal ausgeweitet, indem die gemeinsame E/E-Architektur nicht nur in die China-Plattform CMP, sondern auch in alle Modelle der Marke VW auf Basis der globalen Plattform MEB für den chinesischen Markt integriert werden soll – wohlgemerkt nur die MEB-Modelle für China, nicht die europäischen MEB-Baureihen.

In der aktuellen Mitteilung nennt Xpeng – wenig überraschend – noch keine Details zu den Verbrennermodellen von Volkswagen, die die neue E/E-Architektur erhalten sollen. „Unter Einhaltung einer strengen plattformorientierten Designphilosophie haben die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsteams entworfen und validiert, dass die für Elektrofahrzeugplattformen entwickelte E/E-Architektur auch an ICE- und PHEV-Plattformen angepasst werden kann“, heißt es dort etwas verklausuliert. „Die erweiterte technische Zusammenarbeit wird den Umfang der mit dieser branchenführenden E/E-Architektur ausgestatteten Fahrzeuge auf dem chinesischen Markt erheblich vergrößern und es dem Volkswagen Konzern ermöglichen, erhebliche plattformbedingte Skaleneffekte und eine verbesserte Produktwettbewerbsfähigkeit zu erzielen.“

Die Zusammenarbeit solle auch dazu beitragen, dass der VW-Konzern seine Software-Defined-Vehicle-Strategie beschleunigen und die globale Wettbewerbsfähigkeit stärken könne. So sollen die Wolfburger schneller neue Software-Iterationen und Over-the-Air-Update ausrollen können und damit auch die Entwicklungszeiten „erheblich“ verkürzen können. Einerseits sind das häufig genutzte PR-Floskeln, andererseits zeigt es, dass VW mit seiner bisherigen, deutlich komplexeren E/E-Architektur ins Hintertreffen geraten ist. Welche Rolle E/E-Architekturen beim Elektroauto der Zukunft spielen, hat Carsten Hoff von dSpace im Interview mit electrive erklärt.

„Diese erweiterte technische Zusammenarbeit unterstreicht nicht nur das gegenseitige Vertrauen in unsere langfristige strategische Partnerschaft, sondern auch unser Engagement und unsere Vision für kontinuierliche Innovationen im Bereich der intelligenten Elektrofahrzeugtechnologien“, sagt He Xiaopeng, Vorsitzender und CEO von Xpeng.

Volkswagens China-Chef Ralf Brandstätter ergänzt: „Wir beschränken technologische Exzellenz nicht auf einen einzigen Antriebstyp. Unsere Marken sind bestrebt, den Kunden in jedem Segment die fortschrittlichsten Lösungen zu bieten. Durch die Ausweitung der China Electronic Architecture auf unsere robuste Verbrennungsmotorenflotte stärken wir unsere technologische Führungsposition im Bereich der konventionellen Antriebe. Gleichzeitig senken wir systematisch unsere Kostenbasis, sodass wir unseren Kunden auf dem hart umkämpften chinesischen Automobilmarkt weiterhin äußerst attraktive Angebote unterbreiten können.“

xiaopeng.com (PDF)

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