Aral Pulse sperrt Lkw-Lader für Privatkunden

An einigen Standorten betreibt Aral Pulse spezielle Ladeplätze für E-Lkw, die baulich so ausgelegt sind, dass sie mit schweren Nutzfahrzeugen gut angefahren werden können. Damit diese Ladeplätze auch für die Elektro-Lkw freigehalten und nicht von E-Autos belegt werden, können Privatkunden die Lkw-Ladepunkte ab September nicht mehr nutzen.

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Bild: Aral

Das hat Aral Pulse in einer E-Mail an seine Kunden angekündigt. „Mittlerweile laden auch immer mehr E-Lkw bei uns. Deshalb entwickeln wir unsere Standorte gezielt weiter, damit sie den Anforderungen moderner E-Mobilität gerecht werden“, heißt es in dem Schreiben.

Das hat unter anderem eine konkrete Maßnahme zur Folge: Ab dem 1. September sind die Ladepunkte für E-Lkw in der Aral-Pulse-App nicht mehr sichtbar und können auch nicht mehr freigeschaltet werden. Damit soll offenbar verhindert werden, dass die Lkw-Ladeplätze mit ihren großen, für Sattelzüge ausgelegten Stellflächen von Elektroautos genutzt werden und im Zweifel belegt sind, wenn ein Elektro-Lkw dort ankommt und laden will. Zur Eröffnung des E-Lkw-Ladekorridors auf über 600 Kilometern der Rhein-Alpen-Verbindung Anfang 2023 hatte Aral Pulse noch angegeben, dass die CCS-Ladesäulen auch von E-Autos genutzt werden können.

Was genau nun zu dem Umdenken geführt hat, wird in der Mail an die Kunden nicht näher erläutert. Aral Pulse betreibt aber an allen 25 Standorten, an denen es Lkw-Ladepunkte gibt, auch Pkw-Ladeplätze mit konventionellen Stellplätzen. „Dein Ladeerlebnis an unseren über 500 Standorten bleibt somit unverändert“, schreibt Aral Pulse. „Die betreffenden Ladesäulen an den 25 Standorten werden entsprechend durch Beschilderungen, Kabelanhänger und Informationen auf den Bedienbildschirmen gekennzeichnet. So kannst du einfach erkennen, welche Ladesäule für dich bereitsteht.“

Das trifft zwar für reine E-Auto-Ladevorgänge zu, könnte aber dennoch für einige (Privat-)Kunden negative Auswirkungen haben. Denn während die Lkw-Ladepunkte nach dem Durchfahrts-Prinzip angeordnet sind, hat Aral die meisten Pkw-Ladesäulen vor Kopf der Stellplätze installiert. Das heißt, dass etwa Gespanne aus E-Auto und Anhänger oft nicht laden können, ohne den Anhänger abzukuppeln. Bisher konnten solche Privatkunden-Gespanne ohne Probleme auf die Lkw-Plätze ausweichen. Auch bei größeren Transporter-Modellen ist das Rangieren an den Vor-Kopf-Ladeplätzen aufwändiger als das Laden an den Durchfahrts-Lkw-Plätzen.

Aral Pulse betreibt über 3.600 Ladepunkte an über 500 Standorten in Deutschland. Damit gehört die eMobility-Sparte des Mineralöl-Unternehmens zu den größten Schnellladeanbietern Deutschlands. Im DC-Tarif mit mehr als 50 kW Leistung kostet die Kilowattstunde seitdem 0,69 €/kWh im Ad-hoc-Laden. Die genaue Übersicht der aktuellen Preise finden Sie hier.

Quelle: Info per E-Mail

21 Kommentare

zu „Aral Pulse sperrt Lkw-Lader für Privatkunden“
Frank Arnab
21.08.2025 um 12:41
Längst überfällige Entscheidung.
funtron
21.08.2025 um 19:27
Ich sage mal so ich fahre mit dem Ioniq 5 und Wohnwagen durch Deutschland. Und Durchfahrt Ladestationen sind für mich dann wichtig . Ich möchte als Kunde mit gespann natürlich nicht immer Abhängen . Also werde ich eingeschränkt auf Langstrecke
erFahrer
21.08.2025 um 13:20
Sehr gute Maßnahme. Helfe da gerne mit dazu, indem ich auch noch die PKW-Plätze dieses umweltzerstörenden Öl-Konzerns frei halte, damit andere immer ganz viel Platz dort haben. Dann sind dann hoffentlich alle zufrieden ;-) PS. Nächster Schritt ist dann wohl eine andere Preisstellung LKW /PKW.
voigt torsten
21.08.2025 um 18:43
Umweltzerstörenden öl konzern. stellt sich mir die frage aus was besteht das fahrzeug was wir laden. oder die anderen güter die aus Öl hergestellt werden. nutzt mann die nicht öfter als das auto. einsparen und die umwelt retten was wir jetzt nicht mehr schaffen heist nicht meckern sondern verzichten. Dann ma fiel spaß auf den weg in den urlaub oder zum einkaufen. da sind die läden aber leer und nüscht auf dem teller zum partie krillen auf offenen feuer aber das ist ja auch bald verboten
erFahrer
22.08.2025 um 08:30
Lieber Herr Vogt, sehr richtig und wie geschrieben, wer diesen umweltzerstörenden Ölkonzern auch noch aktiv selbst unterstützen möchte, für den mache ich den Platz ja frei.
Markus Ohnehof
22.08.2025 um 06:27
Ach Torsten, der Unterschied liegt doch auf der Hand. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verbrennen Rohstoffe. Die sind dann weg. Produkte des täglichen Bedarfs die auf Erdölbasis hergestellt werden werden nicht verbrannt, sie werden verwendet. So wie BEV, die verbrennen keine Rohstoffe. Diese sind auch wenn das BEV kaputt ist noch da und werden wiederverwendet.Zudem spült das Verbrennen von Benzin und Diesel Mördern, Despoten und Diktatoren, die durch ihre Kriege für starke Migrationsströme sorgen, noch mehr Geld in die Kasse für Waffen und Folter. Findest du das gut?
Thoralf Schilde
21.08.2025 um 14:54
Eine Entscheidung die einerseits verständlich ist - aber andererseits andere Kundschaft verdrängt. Sinnvoll wäre eine separate Karte oder Option in der Aral-App für die Logistik-Ladepunkte. Vermutlich war es aber zunächst einfacher, einfach alle anderen auszusperren.
Madbro
21.08.2025 um 15:20
Die Unternehmer bekommen sicherlich bessere Preise und machen auch keine Abogängelei mit.
Anonymus
21.08.2025 um 16:47
Solange 2 LKW Plätze frei sind würde ich die nicht in der App zeigen, aber die puls Karte Supporten. Mit Hänger ist furchtbaren angenehmer oder wenn alles voll ist, und kein lkw vor Ort, kann man auch mit den pkw laden
Lorenz Pfeiffer
21.08.2025 um 19:01
Als Elektro-Gespann-Fahrer ist man hier leider der Leidtragende. Hier muss noch ein wenig weiter gedacht werden, als die offensichtlichste Lösung zu wählen und so Kunden zu verlieren, die genau wegen solcher Durchfahrtslösungen diesen Anbieter wählen.
ioniqKnechter
21.08.2025 um 19:45
Ehy, min erst ma... Na ich finde diese Lösung problematisch. Am Sonntag oder in der Ferienzeit am Samstag gilt ein LKW Fahrverbot. ..... Warum sollten dann keine BEV PKW an einer e LKW Ladesäule Laden dürfen? Ein Hinweis an jeder e LKW Ladesäule, das wenn ein e LKW Laden möchte, ist die Ladesäule SOFORT frei zu machen, würde Klarheit schaffen...... Gerade an Sonn u Feiertagen, ist mit erhöhtem BEV aufkommen zu rechnen, teilweise sogar mit Anhänger oder Wohnwagen, aber mit weniger e LKW aufkommen. .... Frage für ein Freund, wie unterscheidet die Ladesäule, ob die Ladekarte, von einem BEV PKW oder e LKW Fahrer kommt? Ist das wirklich durchdacht Aral Pulse?.... Oder nur ein Schnellschuss?
Arno Seitzinger
21.08.2025 um 21:18
Ist zu erwarten. Ein LKW lädt in einem Rutsch 10* die Energiemenge eines PKW
Thorsten Schulze
21.08.2025 um 21:45
Ich bin gezielt die Drive-Through Ladesäulen von Aral Lulse mit Elektroauto+Wohnwagen angefahren wenn auf Urlaubsfahrt auch wenn es etwas teurer als zB Tesla Supercharger wenn keine Trailer-Friendly Charger in der Nähe war, wenn man dadurch nicht abkoppeln musste. Die Umstellung ist eine Enttäuschung. Nur FastNet hat mE bislang Drive Through Ladesäulen für ePKW gebaut als Alternative. Der AralPulse Standortvorteil ist nun dahin.
Andreas Nef
21.08.2025 um 22:13
Jede Tankstelle funktioniert nachdem Durchfahrprinzip. Warum macht Aral das nicht für PKW Ladestationen? Ich komme aus dem Staunen (und grosser Enttäuschung) nicht mehr raus…
Tom
22.08.2025 um 08:31
Bei Tankstellen gibt es auch LKW-Zapfsäulen und PKW-Zapfsäulen. LKW-Fahrer arbeiten, wenn sie tanken. Und sie haben oft Termindruck. Und sie laden die 10-Fach Menge des PKWs. Meines Erachtens genug Gründe für separate LKW-Lader. Wichtig wäre bei den PKW-Lader eine ausreichende Durchfahrtshöhe für WoMos und Transporter. Für PKW mit Anhänger sollte es einen separaten Lader geben. Ich denke die Ladestationsbetreiber sind auch noch am Lernen.
Steffen Winkler
22.08.2025 um 07:31
Ich meide pulse. Die Pkw Ladeplätze sind mit Bordsteinen so eingeengt und die Kabel so kurz, dass es mit meinem Nasenlader schwer ist, da passend zu parken.
Jens
22.08.2025 um 08:28
Ich gehe doch einmal davon aus, das gewerbliche LKW nicht spontan zum Laden kommen, sondern das dies schon vorher geplant wird. Warum hat man nicht einfach eine Reservierungsfunktion eingeführt? Einfach z.B. 60min vorher den Lader reservieren bzw. dies deutlich am Lader kennzeichnen. Aber das wäre ja eine digitale Lösung gewesen, die vermutlich auch zu wenig Echo in der Presse geführt hätte.
J. Mech
25.08.2025 um 11:48
Warum genau sollten gewerbliche Trucks nicht "spontan" zum Tanken/Laden kommen? Ich habe an einer LKW-Dieselzapfsäule noch nie ein Reservationsschild gesehen. Weshalb sollte es beim E-Truck nun anders sein? Der Fahrer hat 4,5h Lenkzeit. Da hat er wahrscheinlich beim Losfahren schon eine gewisse Ahnung, wo er seine nächste Lenk-/Ladepause wahrscheinlich verbringen könnte, aber letztlich entscheidet der Verkehr unterwegs, ob er tatsächlich so weit kommt. Und dann wird es dann halt doch spontan, allenfalls halt eine Ladesäule eher oder halt auch mal irgendwo ohne zu laden, wenn der Akku auch noch für die nächste Lenkschicht reicht.
Leif
22.08.2025 um 08:45
Ich kann die Entscheidung einfach null nachvollziehen. Wenn ich mit Wohnwagen oder Anhänger unterwegs bin soll ich dann also erst den Wohnwagen abkoppeln, zurück zum Ladepunkt fahren und dann warten weil der Ladeplatz dann wieder belegt ist??Das ist typisch deutsche Logik. Einfach einen einen induktiven Sensor einbauen, der misst wie groß das Fahrzeug ist und die Ladesäule erst ab Transporter bzw. Anhänger Gespann freischaltet. Aber wahrscheinlich denke ich da als Techniker zu logisch für unsere deutsche Ingenieurskunst.Da die 0,25% Versteuerung jetzt soweit ich weis durch ist, wird es zukünftig sowieso deutlich enger an den Ladesäulen. An den LKW Stellplätzen habe ich noch nie einen LKW laden sehen, da die meisten E-Trucks auf dem Firmengelände geladen werden.
Horst
24.08.2025 um 05:27
Es gibt keine Verlängerungskabel mehr, zur Überbrückung des Problems ?
Henning Dierks
24.08.2025 um 07:56
Im Zweifel müssen doch Anhänger am PKW oder Trailer am LKW abgehängt werden. Der LKW Fahrer ist beruflich unterwegs, da kann man ihn priorisieren. Wenn der Wowa Anhänger bei Bedarf räumt, ist das doch auch ok, sollte eher selten vorkommen. Man kann nicht jeden Pubs regeln. Das Laden erfordert eben manchmal gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz. Das sollte doch wohl gehen. Wäre schön, wenn nicht jede Situation zum großen Problem aufgebauscht wird. Nehmt Rücksicht aufeinander und freut euch über die vielen neuen Ladestationen. Je mehr Wettbewerb, desto eher passen auch die Preise im Sinne der Konsumenten. Wir brauchen faire Preise für Kartenzahlung ohne Roaming mit 1000 Karten und Tarifen.

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