Kempower installiert erste Megawatt-Ladestationen in Dänemark und Schweden

Der finnische Hersteller Kempower hat erstmals Megawatt-Ladestationen mit dem MCS-Standard in Dänemark und Schweden installiert. Sie kommen in den Depots der Logistiker Danske Fragtmænd in Odense sowie Alfredsson Transport in Norrköping zum Einsatz.

Bild: Kempower

Das noch recht junge Megawatt-Ladesystem MCS wurde vor allem für Lkw entwickelt und soll dafür sorgen, Lkw innerhalb der vorgeschriebenen 45-minütigen Pausen vollständig aufzuladen. Schließlich haben Lkw einen besonders hohen Energiebedarf und verbrauchen oft um die 100 kWh pro 100 Kilometer – entsprechend sind die Batterien oft nach wenigen Stunden relativ leer, selbst wenn die Batteriesysteme um ein vielfaches größer sind als die von Pkw.

Daher hat Kempower für den Schwerlastbereich vergangenes Jahr sein erstes eigenes MCS-Ladesystem vorgestellt, das mit einer Stromstärke von bis zu 1.500 Ampere funktioniert und eine Leistung von 1,2 Megawatt (MW) schafft. Das System nennt sich „Kempower Mega Satellit“ und verfügt für die bestmögliche Kompatibilität neben einem flüssigkeitsgekühlten MCS-Stecker auch über einen CCS-Stecker – schließlich sind bislang noch die wenigsten E-Lkw überhaupt mit MCS kompatibel.

Bei der Einweihung der ersten MCS-Ladestation in Schweden beim Logistiker Alfredsson Transport in Norrköping kam auch gleich die Kombination von MCS und CCS zum Einsatz, denn es wurden ein Scania-Lkw mit MCS und einer mit CCS angesteckt. Insgesamt ergab sich eine Ladeleistung von 864 kW. Davon entfielen 728 kW auf den Lkw mit MCS und der Rest auf den Lkw mit CCS.

Joakim Gimholt, Chief Engineer Charging & Power Distribution bei Scania-Mutter Traton, sagt dazu: „Dies ist ein historischer Moment – unser MCS Scania-Lkw wird mit Kempower mit 1000 A im öffentlichen Lkw-Depot von Erik Alfredsson in Norrköping aufgeladen. Damit erreicht der elektrische Transport eine völlig neue Dimension. Jetzt können elektrische Langstreckentransporte mit voll aufgeladenen Lkws innerhalb der vorgeschriebenen 45-minütigen Pausen Realität werden.“

Laut Angaben von Kempower ist das System mit seiner Höchstleistung von 1,2 MW zukunftssicher, denn es berücksichtigt bereits höhere Ladeleistungen künftiger E-Lkw. Und im Falle von Alfredsson Transport zeigt es zudem, wie es gut in ein Setting inklusive Photovoltaikanlage und Batteriespeicher eingebunden werden kann. Denn um die Netzanbindung auszugleichen und die Abhängigkeit von Spitzenlasten zu verringern, wird das Depot durch ein 1,2-MW-Batterie-Energiespeichersystem (BESS) von Polarium und einen 400-kWp-Solar-PV-Park ergänzt. Das System wird dabei durch das Energiemanagementsystem (EMS) von Kempower optimiert.

Auch in Dänemark hat Kempower vor kurzem seine erste Megawatt-Ladestation installiert, und zwar in Zusammenarbeit mit GodEnergi für das Lkw-Depot von Danske Fragtmænd in Odense. Die Megawatt-Ladetechnologie bringt eine beispiellose Ladegeschwindigkeit mit sich, die Ausfallzeiten drastisch reduziert und den Umstieg auch für Langstreckenflotten für Unternehmen realistisch macht, heißt es dazu von Kempower. Im dänischen Markt sieht das Unternehmen viel Potenzial. Schon jetzt sind über 40 Lkw-Depots in Dänemark mit Ladegeräten von Kempower ausgestattet.

Erik Kanerva, Vertriebsleiter Nordeuropa bei Kempower, sagt: „Dänemark ist ein starkes Vorbild für Europa und die Welt. Durch Investitionen in die Ladeinfrastruktur für Lkw reduziert das Land nicht nur Emissionen, sondern ebnet auch den Weg für eine skalierbare, zukunftssichere Logistik. Wir sind stolz darauf, zu dieser Transformation beitragen zu können.“

Dabei bezieht sich Kanerva auch auf ein neues Förderprogramm für die grüne Wende im Schwerverkehr, das kurzfristig ins Leben gerufen wurde. Die dänische Regierung stellt 352,5 Millionen Dänische Kronen (ca. 47 Millionen Euro) zur Verfügung, um Logistikunternehmen bei Investitionen in Elektro-Lkw und Ladeinfrastruktur zu unterstützen. Anträge für das Förderprogramm müssen bereits bis zum 30. September 2025 gestellt werden. Die Mittel werden nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vergeben. Jedes Unternehmen kann bis zu 4 Millionen Dänische Kronen an Fördermitteln erhalten.

kempower.com (Schweden), kempower.com (Dänemark)

1 Kommentar

zu „Kempower installiert erste Megawatt-Ladestationen in Dänemark und Schweden“
ioniqKnechter
10.09.2025 um 19:30
Ehy Moin erst ma... Finde es interessant u gut, dass beide Steckersysteme (CCS u MCS) zum Laden vorhanden sind. So können BEV PKW auch an den Ladesäulen Laden, in Zeiten, in dem ein LKW Fahrverbot besteht. .... Gerade am Wochende u Feiertagen müssen die LKW stehen bleiben u genau dann herrscht reger PKW Verkehr..... So werden die Ladesäulen optimal ausgenutzt u Staus vor den Ladesäulen vermindert...... Aber Aral Pulse hat das noch nicht verstanden, weil sie LKW Ladesäulen in den allgemeinen Lade Apps ausgeblendet hat.... Ein großer Denkfehler wie ich meine.... Als BEV PKW Fahrer ist es zudem kein Problem, eine LKW Ladesäule frei zu machen, wenn ein e LKW Laden möchte. Mit einem PKW ohne Anhänger ist rangieren, zu einer anderen Ladesäule, das geringste Problem.... Bleibt nur noch die Frage, wie es technisch lösbar ist, den Unterschied zwischen LKW u PKW, der gerade läd, in den Apps richtig anzuzeigen.... Vielleicht mit Sensor Technik im Boden vor der Ladesäule oder mit Kameras, die sowieso an vielen Ladestationen, zur Überwachung wegen Kabelklau vorhanden sind. .... Es gibt also viele Lösungen..... Aral, überdenkt eure Entscheidung!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert