NexStar Energy erhält Nutzungsgenehmigung für Zellfabrik
Zwar teilt NextStar Energy (NSE) mit, dass man mit dem offiziellen Abschluss der Bauarbeiten der Inbetriebnahme der Zellfertigung in diesem Jahr „einen Schritt näher“ komme. „Dieser Erfolg ist das direkte Ergebnis einer gemeinsamen Vision, einer effektiven Partnerschaft und der unglaublich harten Arbeit aller Beteiligten“, sagt Danies Lee, CEO von NextStar Energy. „Während wir vom Bau zum Betrieb übergehen, bin ich zutiefst dankbar für die Zusammenarbeit zwischen unseren Partnerunternehmen LG Energy Solution und Stellantis, unserem Baupartner Alberici-Barton Malow, der Stadt Windsor, der Provinz- und Bundesregierung und allen, die unser Projekt unterstützt haben, um es sicher und termingerecht abzuschließen.“
Nur: Hier geht es tatsächlich um die Zellfertigung in Ontario. Denn in Betrieb genommen hatte NextStar die Fabrik bereits vor knapp einem Jahr. Damals wurde die Produktion von Batteriemodulen mit zugelieferten Zellen gestartet. Schon damals war der Beginn der eigenen Zellproduktion vor Ort für 2025 angepeilt, was mit der nun erteilten Genehmigung tatsächlich noch klappen dürfte.
Ausgelegt wird die Fabrik auf eine jährliche Produktionskapazität von 49,5 GWh. Dabei produziert NSE die Elektroden vor Ort selbst, daraus die Zellen und diese werden dann in der bereits laufenden Modulmontage weiterverarbeitet, bevor es in die Fahrzeugwerke geht. Aktuell arbeiten 950 Menschen in dem NSE-Werk, es sollen aber bis zu 2.500 Beschäftigte werden – zu dieser Anzahl an Arbeitsplätzen hat sich das Unternehmen in den Verträgen verpflichtet.
Auch wenn Windsors Bürgermeister Drew Dilkens von der „Fertigstellung der Bauarbeiten und der Erteilung der Baugenehmigung“ als wichtigen Meilenstein spricht, ist die Anlage noch nicht komplett fertig. Heute befinden sich auf dem Gelände elf Gebäude: zwei Hauptproduktionsanlagen – Cell und Module – und neun Nebengebäude, darunter ein Recyclingzentrum und ein Sicherheitsprüflabor. Von den kleineren Bereichen sind noch nicht alle betriebsbereit, hier werden noch „kleinere Bautätigkeiten“ fortgesetzt. Aber: Die Anlage an sich ist „vollständig für die sichere Belegung zugelassen und produktionsbereit“.
Dass es noch zum Start der Zellproduktion in Windsor kommt, war trotz der 2022 erfolgten Ankündigung nicht immer klar. Wir erinnern uns: Ganz glatt lief der Bau der kanadischen Fabrik nicht ab. NextStar Energy unterbrach die Arbeiten an der Produktionsstätte Mitte Mai 2023. Hintergrund war, dass die kanadische Bundesregierung und die Provinzregierung von Ontario die doppelt so große VW-Batteriefabrik in St. Thomas mit bis zu 13,7 Milliarden CAD förderten. Stellantis und sein Batteriepartner LGES hatten die Windsor-Fabrik jedoch im März 2022 angekündigt, also bevor der Inflation Reduction Act in den USA mit seinen Förderungen in Kraft trat. Das wollte das Duo nicht auf sich sitzen lassen – und verlangte Nachbesserungen bei der öffentlichen Förderung. Beide Seiten einigten sich in der Folge, sodass Stellantis und LG Energy Solution die zwischenzeitlich unterbrochenen Bauarbeiten Anfang Juli 2023 wieder aufnahmen.
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