Polestar steigert Absatz in Q3 auf über 14.000 E-Autos

Der schwedisch-chinesische Elektroautohersteller Polestar konnte im abgelaufenen Quartal 14.192 Fahrzeuge verkaufen. Das sind 13 Prozent mehr als die 12.548 Einheiten im Vorjahreszeitraum, aber zugleich deutlich weniger als zwischen April und Juni diesen Jahres.

Polestar fahrbericht
Bild: Elias Holdenried

Damit ist klar: Das Wachstum von Polestar ist alles andere als stabil, die Zahlen schwanken ziemlich stark. Denn noch im zweiten Quartal 2025 konnte Polestar ein Plus von 38 Prozent auf 18.049 E-Autos verzeichnen, während es zwischen Juli und September gegenüber den drei vorherigen Monaten wieder um knapp 4.000 Autos nach unten ging. Aber es gab immerhin noch einen Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2024.

Kumuliert über die ersten neun Monate des Jahres konnte die Geely-Tochter 44.482 Fahrzeuge absetzen, das sind 36 Prozent mehr als die 32.595 Einheiten im Vorjahreszeitraum. Polestar-CEO Michael Lohscheller sagt: „Im dritten Quartal konnten wir unser Wachstum fortsetzen und haben nun bereits so viele Fahrzeuge verkauft wie im gesamten Jahr 2024. Trotz anhaltender externer Herausforderungen und schwieriger Marktbedingungen bilden unsere Produktpalette und der starke Auftragseingang eine solide Grundlage für das Wachstum im vierten Quartal.“

Das Wachstum wird getrieben von der verbreiterten Produktpalette, von einer Neuaufstellung des Vertriebs und der weiteren Internationalisierung: So sind Modelle der Marke seit Juni auch in Frankreich erhältlich. Außerdem werden sie seit Februar nicht mehr nur online, sondern auch über das Volvo-Händlernetz vertrieben. Und mit dem SUV Polestar 3 und dem SUV-Coupé Polestar 4 verfügt das Unternehmen mittlerweile über ein breiteres Portfolio als zu Zeiten, in denen es nur die Limousine Polestar 2 gab. Seit kurzem kann zudem auch der Performance-Grand-Tourer Polestar 5 bestellt werden, der Auslieferungsstart ist aber noch unbekannt.


Auch in Deutschland freut sich Polestar über ein deutliches Wachstum: Im dritten Quartal wuchsen die Neuzulassungen um 49,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, in den ersten neun Monaten des Jahres betrug das Wachstum 31,2 Prozent, meldet Polestar mit Bezug auf die offiziellen Zulassungszahlen des Kraftfahrts-Bundesamts. Polestar setzt seit Jahresbeginn in Deutschland auf das „unechte Agenturmodell“ umgestellt, wodurch Partner aktiver in den Verkauf eingebunden werden sollen. Im Zuge kamen jüngst neue Polestar Spaces in Offenbach und Saarbrücken hinzu. Ziel ist, das Retail-Netzwerk bis Ende 2026 mehr als zu verdoppeln und zusätzliche Regionen neben den großen Metropolen Deutschlands zu erschließen. Bereits heute sind in Deutschland über 23.000 Fahrzeuge von Polestar auf den Straßen.

Einen Rückschlag musste Polestar dennoch verzeichnen: Auch wenn das Unternehmen eigentlich zum chinesischen Geely-Konzern gehört, so wird es in China als einstige Volvo-Ausgründung als europäisch wahrgenommen und hat dort einen schweren Stand – zuletzt vergingen dort ganze Monate ohne einen einzigen Verkauf. Der Online-Vertrieb war in China daher bereits vor Wochen eingestellt worden. Und nun wurde auch noch der letzte physische Laden von Polestar in China geschlossen, und zwar in Shanghai. Laut lokalen Medienberichten soll dies aber nicht das Ende von Polestar in China sein, vielmehr läuft der Online-Verkauf offenbar wieder.

Was die Absatzzahlen finanziell bedeuten, will Polestar am 12. November erläutern – dann stehen die Quartalszahlen samt Telefonkonferenz für Analysten an. Im ersten Halbjahr 2025 hatte Polestar seinen Umsatz um 56,5 Prozent auf 1,42 Milliarden US-Dollar gesteigert. Allerdings wuchs auch der Verlust um 119,4 Prozent auf 1,19 Milliarden US-Dollar, zum großen Teil bedingt durch eine Abschreibung auf den Polestar 3.

polestar.com, cnevpost.com

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