Mazda bildet CO2-Pool mit Changan Mazda
Changan und Mazda sind in China bereits Partner und haben 2012 ein Joint Venture namens Changan Mazda gegründet. Mit der Limousine EZ-6, die in Europa unter dem Namen Mazda6e verkauft wird, sowie dem Crossover-SUV EZ-60, das als Mazda CX6-e ebenfalls nach Europa kommen soll, haben die Partner bereits zwei Elektroautos gemeinsam entwickelt.
Nun kooperiert Mazda mit dem Gemeinschaftsunternehmen Changan Mazda auch auf dem europäischen Markt, um die CO2-Flottenziele der EU mit einem Pooling-Verfahren zu erreichen. Grundsätzlich müssen alle Autohersteller seit diesem Jahr über alle in der EU verkauften Pkw hinweg einen Grenzwert von durchschnittlich 93,6 g CO2/km erreichen. Ansonsten werden Strafzahlungen fällig.
Nähere Details zum Deal zwischen Mazda und Changan Mazda sind bislang nicht bekannt. Faktisch bedeutet die Partnerschaft für dieses Jahr vor allem, dass Mazda die höheren CO2-Emissionen seiner Verbrenner-Modelle mit den Null-Emissionen des Mazda6e verrechnen kann, der formal nicht von Mazda selbst stammt, sondern eben von Changan Mazda. Perspektivisch könnte der Pool, sollte er in den nächsten Jahren fortgeführt werden, auch für weitere gemeinsame Modelle gelten wie den Mazda CX6-e, der 2026 in Europa auf den Markt kommen soll. Zudem ist Changan selbst vor kurzem mit Elektroautos seiner Marke Deepal in der EU gestartet. Diese würden sich natürlich auch für das Pooling anbieten.
Die EU-Kommission hat die CO2-Regelungen als Teil des eigenen Strategiedialogs zur Zukunft der Autoindustrie die Regelungen für 2025-27 etwas aufgeweicht: Die CO2-Zielwerte je Hersteller müssen nicht Jahr für Jahr, sondern nur im Schnitt über die Gesamtperiode erreicht werden. Ein schlechteres Abschneiden in 2025 hätte also nicht unmittelbar Strafen zur Folge, sondern könnte noch durch bessere Werte in 2026 und 2027 ausgeglichen werden.
Nichtsdestotrotz stellen die Hersteller ihre Weichen, die Ziele möglichst schon in 2025 zu erreichen – und können dabei auch Pools bilden. Dadurch werden mehrere Hersteller zusammengefasst und wie ein Hersteller behandelt. Faktisch tun sich bei diesem Verfahren daher OEMs, die oberhalb des CO2-Grenzwerts landen würden, mit Herstellern zusammen, die darunter landen würden.
Einige Pools haben sich bereits früh in diesem Jahr geformt – Mercedes-Benz schließt sich mit Smart, Volvo Cars sowie Polestar zusammen und Stellantis, Ford, Mazda und Subaru verrechnen ihre CO2-Werte mit jenen von Tesla. Vor wenigen Tagen hatten sich zudem BYD und Nissan verbündet.





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