EU verkündet schon bald CO2-Regeln für Firmenflotten
Am 16. Dezember – einem Dienstag – will die EU-Kommission offenbar vorstellen, wie die neue CO2-Regulierung für Firmenflotten aussehen soll. Das berichtet zumindest die Automobilwoche unter Berufung auf Branchenkreise. Die Kommission selbst wollte das Datum nicht bestätigen, sondern teilte allgemein mit, dass man derzeit an dem Vorschlag arbeite: „Weitere Informationen folgen in Kürze“, so eine Sprecherin.
Geht es nach Kritikern, könnte dieser Vorschlag den Fahrzeugmarkt mindestens so stark beeinflussen wie das Ziel der EU, ab 2035 nur noch Neuwagen mit einem CO2-Ausstoß von null Gramm pro Kilometer zuzulassen – da das de facto nur mit E-Antrieben geht, ist umgangssprachlich vom „Verbrenner-Verbot“ die Rede, auch wenn Verbrenner nicht direkt ausgeschlossen werden.
Da die EU – verständlicherweise – während der Arbeiten an dem Entwurf vorab noch keine Zahlen nennt oder kommentiert, heizt das die Gerüchteküche natürlich an. So heißt es aus Branchenkreisen, dass die Kommission wohl an einer festen E-Auto-Quote festhalten will, wenn auch nicht wie im Sommer berichtet eine 100-Prozent-Quote bis 2030 – also das Vorziehen des Gesamtziels für Firmenflotten um fünf Jahre. Dennoch sind die Zahlen, die derzeit kursieren, ambitioniert: Für 2027 soll die EU angeblich eine E-Quote von mindestens 50 Prozent planen, für 2030 werden derzeit in den Gerüchten 90 Prozent genannt. Bestätigt ist das wie erwähnt nicht.
Da nicht nur in der deutschen Politik über ein Aufweichen des EU-Ziels für 2035 diskutiert wird – weg von einer starren Regelung hin zu einem flexibleren Mechanismus – scheint sich auch die EU in dieser Sache zu bewegen. Wie die Automobilwoche unter Berufung auf einen Brancheninsider schreibt, „sollen die E-Quote in Flotten und das Verbrenner-Aus miteinander verknüpft werden“. Was genau das bedeuten könnte, wird aber nicht näher erläutert.
Klar ist aber: Das Timing ist pikant. Denn ein EU-Vorschlag, der Ende 2025 vorgestellt und dann im kommenden Jahr diskutiert und in dieser oder einer abgewandelten Form umgesetzt wird, schafft erst im Laufe des Jahres 2026 verbindliche Tatsachen. Wenn dann (angeblich) ab 2027 eine E-Auto-Quote für Firmenflotten von mindestens 50 Prozent gelten würde, könnte das für den Markt eine enorme Herausforderung werden. Zumal sich die Industrie gerade wieder auf einen etwas langsameren Hochlauf der Elektromobilität einstellt.
Denn man muss auch beachten, dass die EU „Flotten“ nicht nur mit dem klassischen Unternehmensfuhrpark definiert, sondern alle Zulassungen auf Unternehmen. Damit fallen auch tatktische Neuzulassungen von Herstellern und Handel sowie die gesamte Mietwagenbranche darunter. Und diese gewerblichen Zulassungen machen in Deutschland zwei Drittel des Marktes aus.
In der Vergangenheit hatte sich schon mit Sixt-Vorstand Nico Gabriel gegen eine zu strenge Regulierung ausgesprochen und kündigt für den Fall einer solchen Regulierung schon die Auswirkungen für die eigenen Kunden an. „Wir müssten die Preise massiv anheben, weil die Kosten durch die Decke gehen“, wird Gabriel zitiert. „Elektroautos sind teurer, haben schlechtere Restwerte und sind aufwendiger im Unterhalt. Das müssten wir an die Kunden weitergeben.“





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