Bayern fördert H2-Nutzfahrzeuge mit 35 Millionen Euro

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat ein neues bayerisches Förderprogramm zur Anschaffung von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen mit einem Umfang von 35 Millionen Euro angekündigt. Dieses soll „in Kürze“ starten.

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Förderfähig werden Fahrzeuge aller Nutzfahrzeugklassen sein, wie das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mitteilt. Kurz zuvor hatte Aiwanger das neue Förderprogramm bereits am Rande der Übergabe des Förderbescheids an BMW rund um das Wasserstoff-Projekt des Autobauers erwähnt, bevor sein Ministerium dann weitere Details veröffentlicht hat.

Die Förderquote des bayerischen H2-Lkw-Programms soll bei 80 Prozent der Investitionsmehrkosten gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Nutzfahrzeug liegen. Für jede Fahrzeugklasse von N1 (bis 3,5 Tonnen Nutzlast) bis N3 (über 12 Tonnen) werden individuelle Höchstfördersummen festgelegt, wie es heißt.

Im Sinne der Technologieoffenheit sollen sowohl Kauf als auch Leasing von Brennstoffzellen- und Wasserstoffverbrenner-Fahrzeugen gefördert werden. Die genauen Fördersätze werden wohl erst zum Start des Programms veröffentlicht.

„Mit diesem neuen Programm ergänzen wir die bestehenden Förderungen zum Aufbau einer Wasserstofftankstellen- und Elektrolyseurinfrastruktur ideal und sorgen dafür, dass Wasserstofftankstellen genügend Kundschaft bekommen, um die Strukturen aufzubauen, die wir auch für Wasserstoff-Pkw brauchen“, wird Aiwanger (Freie Wähler) in der Mitteilung seines Hauses zitiert. „Damit senden wir ein starkes Signal für die Wasserstoffmobilität in allen Verkehrsbereichen. Wasserstoff kann künftig in der Mobilität eine wichtige Rolle spielen, wenn er nicht länger ideologisch blockiert wird.“

Bei den von Aiwanger angesprochenen Förderungen für die Wasserstoff-Infrastruktur läuft es allerdings wohl nicht ganz rund. Anfang Oktober hat der Bayerische Rundfunk am Beispiel eines geplanten Projekts in Kulmbach offen gefragt, ob Aiwangers Wasserstoff-Tankstellen „noch was werden?“ Denn von den angekündigten 30 Wasserstoff-Tankstellen sind derzeit erst fünf umgesetzt.

bayern.de, br.de (Bericht zu Kulmbach)

5 Kommentare

zu „Bayern fördert H2-Nutzfahrzeuge mit 35 Millionen Euro“
TL431
17.11.2025 um 11:53
"Wasserstoffverbrenner" Für Kunden die es ineffizient UND teuer haben wollen :)"ideologisch blockiert" Was für ein Unsinn. Vom Bund wurden damals alle möglichen Techniken gefördert. Batterie wie auch Brennstoffzellen LKWs.
ioniqKnechter
17.11.2025 um 12:13
Ehy, Moin erst ma...In Zeiten, in denen Speditionen wie "Nanno Janssen aus Leer" längst beweisen, dass man "rein elektrisch", mit "42 Tonnen Gesamtgewicht", quer durch Europa fahren kann – von "Italien nach Skandinavien", von "Anatolien nach Portugal", von "Großbritannien bis Gibraltar"–, fragt man sich wirklich, warum manche Politiker noch immer so tun, als wäre das alles Science-Fiction. 845 Kilometer in den erlaubten zehn Stunden Lenkzeit, inklusive zwischenladen in den für jeden Trucker vorgeschriebenen Lenkzeitpausen "ein Drittel günstiger als Diesel" und vollkommen ohne technischen Zirkus: einfach laden – fahren – laden – fahren. Die Realität ist längst da, nur die Politik fährt weiterhin auf dem Standstreifen. Stattdessen wird seit den "Siebzigern" mit Milliarden an Steuergeld am Wasserstoff herumgeforscht. Das Ergebnis? Einige Leuchtturmprojekte, viele kamerawirksame Pressetermine und extrem wenig Substanz. Man könnte auch sagen: "Viel Geld für heiße Luft." Die Physik bleibt unverrückbar: Selbst grüner Wasserstoff bleibt teuer, weil man Strom zweimal umwandelt, dabei zweimal verliert und am Ende einen Energieträger erhält, den man weder effizient nutzen, noch kostengünstig speichern oder überall sicher transportieren kann. Während das "Stromnetz bis in den Himalaja reicht", müsste ein nationales Wasserstoffnetz erst "ganz günstig“ komplett neu aufgebaut werden. Wir sprechen also über Milliarden – nur damit ein ineffizienter Antrieb politisch gut klingt. Und das eigentlich Absurde: Wasserstoff wird dringend dort benötigt, wo "wirklich keine Batterielösung möglich" ist – Stahl, Chemie, Düngemittel. Dort ist er knapp und systemrelevant. Im LKW-Verkehr dagegen bleibt er ein teures Hobby einiger Lobbygruppen. Ob -bayerische Politiker- das irgendwann verstehen?
Holger Hanebüchen
17.11.2025 um 15:12
Bayern ist an einem Punkt angekommen, der sich 'staatlich finanzierte Realitätsverweigerung' nennen könnte. Politiker von CSU und FW zeigen offenkundig keine Bereitschaft, ihre eigene kognitive Inkonsistenz aufzulösen. Aus den Aussagen von Söder, Aiwanger und verschiedenen Beamten geht hervor, dass ihnen die Nachteile und Sackgassen der H2-Technologie durchaus bewusst sind. Was sie dennoch antreibt, weiter Steuergeld für H2 zu verbrennen, ist, spekulativ betrachtet, entweder Korruption und/oder die größte politische Dummheit nach der Scheuer-Maut. Da ein Politikwechsel in Bayern nicht in Sicht ist, bleibt nur, Anzeigen zu stellen. Den Strafverfolgungsbehörden in Ländern und Bund muss klarer werden, dass Politiker und Beamte öffentliche Gelder missbrauchen. Nehmt euch die Zeit, und zeigt sie an!
Oliver
17.11.2025 um 14:30
Währenddessen wird in Bayern das bayerische Familiengeld (6000€ pro Kind über 2 Jahre), sowie das dafür als Ersatz geplante Familienstartgeld (3000€ pro Kind einmalig) gestrichen.Jetzt weiß ich wofür das Geld stattdessen verwendet wird.
Wolfbrecht
17.11.2025 um 14:55
"... wir [...] sorgen dafür, dass Wasserstofftankstellen genügend Kundschaft bekommen, um die Strukturen aufzubauen, die wir auch für Wasserstoff-Pkw brauchen“, wird Aiwanger [...] zitiert. " Schon FALSCH–> weil wir weder jetzt noch später eine Infrastruktur für H₂-Pkw brauchen! ...„Damit senden wir ein starkes Signal für die Wasserstoffmobilität in allen Verkehrsbereichen. Wasserstoff kann künftig in der Mobilität eine wichtige Rolle spielen, wenn er nicht länger ideologisch blockiert wird.“ –> Die Rolle kann er eben NICHT spielen: Die KOSTEN blockieren ihn – verursacht durch schlechten Wirkungsgrad bzw. geringe Effizienz sowie – als wäre das nicht wirklich schon genug – zusätzlich noch hohem Wartungsaufwand!

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