Hyundai will E-Exporte aus Südkorea massiv erhöhen
Der Hyundai-Konzern will seine Exporte von elektrifizierten Fahrzeugen (BEV, PHEV, HEV und FCEV) aus Südkorea bis 2030 von 690.000 Einheiten auf 1,76 Millionen Einheiten ausweiten. Dies ist Teil eines 125,2 Billionen Won (ca. 74,6 Milliarden Euro) schweren Investitionsplans des Konzerns für Südkorea in den Jahren 2026 bis 2030. Es ist die bislang größte Investitionszusage des Unternehmens im Inland und eine Steigerung um 36,1 Billionen Won (21,2 Milliarden Euro) gegenüber den letzten fünf Jahren. Von 2021 bis 2025 hat Hyundai im jährlichen Schnitt 17,8 Billionen Won investiert, in der nächsten Fünf-Jahres-Periode sollen es 25,04 Billionen Won pro Jahr sein – oder umgerechnet 14,7 Milliarden Euro pro Jahr.
50,5 Billionen Won (29,7 Milliarden Euro) sollen alleine in die Bereiche KI (u.a. in Kooperation mit Nvidia), Software Defined Vehicles (SDVs), Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge, Robotik und Wasserstoff fließen. 38,5 Billionen Won (22,6 Milliarden Euro) sind für die Entwicklung „neuer Produkte und Kerntechnologien für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der Mobilitätsbranche“ vorgesehen. Und 36,2 Billionen Won (also 21,3 Milliarden Euro) sollen in die Optimierung der Produktionsanlagen fließen.
Mit diesen Ausgaben will die Hyundai Motor Group „eine Schlüsselrolle bei der Förderung einer ausgewogenen regionalen Entwicklung spielen“. Da diese Entwicklung zunehmend in Richtung Elektrofahrzeuge und einer umweltfreundlichen Mobilität geht, fließt ein Großteil der Gelder in die Entwicklung in diesem Bereich und eben in den Aus- und Umbau der Werke für die Produktion von elektrifizierten Fahrzeugen. Auch ein Werk zum Bau von PEM-Elektrolyseuren zur Wasserstoff-Produktion soll „in der südwestlichen Region“ entstehen – der Grundstein wurde Ende Oktober gelegt. Eine reine Elektroauto-Fabrik am bestehenden Hyundai-Standort Ulsan soll im kommenden Jahr in den Betrieb gehen. Und Kia hat in dieser Woche den Ost-Teil des sogenannten EVO-Werks in Hwaseong fertiggestellt und gleichzeitig den Grundstein für den West-Teil gelegt – dort sollen leichte Elektro-Nutzfahrzeuge gebaut werden.
Das heißt: Die Produktion von Elektrofahrzeugen wird 2030 in den südkoreanischen Hyundai-Werken eine deutlich größere Rolle einnehmen als bisher geplant. Laut der aktuellen Mitteiliung sollen die Exporte über alle Antriebsarten hinweg von 2,18 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2024 auf 2,47 Millionen Einheiten eher moderat steigen. Der Knackpunkt ist die Verteilung der Antriebe: Der Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge soll im gleichen Zeitraum von 690.000 Einheiten auf die eingangs erwähnten 1,76 Millionen steigen. Zum Vergleich: Als Hyundai schon Anfang 2024 höhere Investitionen in seinem Heimatmarkt angekündigt hatte, war für 2030 noch von 920.000 E-Fahrzeugen für den Export die Rede.
„Wir werden die Exportmärkte diversifizieren, die Exporte aus inländischen Fabriken steigern und die Autoexporte durch neue Elektrofahrzeugfabriken bis 2030 mehr als verdoppeln“, sagt Euisun Chung, Chairman der Hyundai Motor Group. „Wir sind uns der Besorgnis über sinkende Exporte und eine schrumpfende Inlandsproduktion aufgrund der US-Zölle von 15 Prozent sehr wohl bewusst.“ Welche Märkte Hyundai zusätzlich erschließen will, gab der Konzern nicht an.
Erst kürzlich hat die südkoreanische Regierung ein wichtiges Handelsabkommen mit den USA geschlossen, das die Einfuhrzölle für südkoreanische Autos in die USA von 25 auf 15 Prozent senkt. Die Hyundai Motor Group betreibt zwar mehrere US-Werke (auch für Elektroautos), importiert aber auch einige Modelle aus Südkorea in die Vereinigten Staaten.





0 Kommentare