GAC ordert für seine Europa-Modelle LFP-Batterien bei Farasis
Das berichtet das Portal CN EV Post unter Berufung auf eine offizielle GAC-Mitteilung. Die Batterien von Farasis werden demnach die europäischen Modelle Aion V und Aion UT mit Strom versorgen, die laut neuen Statements von GAC die Hauptprodukte der Submarke GAC Aion auf dem europäischen Markt werden sollen. Das Mittelklasse-SUV Aion V wird bekanntlich seit Kurzem bereits bei Auftragsfertiger Magna in Österreich gefertigt. Dazu gleich mehr. Dass nun auch der Aion UT als Zielmodell für die Batterielieferung genannt wird, bestätigt gewissermaßen indirekt, dass auch der E-Kompaktwagen lokal in Europa gebaut werden soll.
Der vereinbarte Lieferzeitraum für die neuen Batterien nennen Farasis und GAC unterdessen nicht, dafür machen sie publik, dass es sich bei den zugrundeliegenden Zellen um großformatige Pouchzellen mit Lithium-Eisenphosphat-(LFP)-Chemie handelt. Die Gesamtkapazität der Bestellung übersteige 10 GWh, so die Partner. Dieses Auftragsvolumen reicht rein rechnerisch für gut 100.000 Elektrofahrzeuge mit 100-kWh-Akkus. Die genaue Größe und Batteriekapazität der Batterien ist aber nicht bekannt.
Klar ist: Für Farasis bietet der Auftrag „einen bedeutenden Durchbruch auf internationalen Märkten“, wie CN EV Post berichtet. Das Unternehmen zählt zu den kleineren Batterieherstellern in China mit einem Marktanteil von nur etwa 0,02 Prozent. Zu den bekannten Modellen, die mit der SPS-Lösung von Farasis ausgestattet sind, gehören nur der E-Pickup Radar RD6 Horizon von Geely sowie in China der GAC Aion V der zweiten Generation und der Aion UT. Die Kooperation zwischen Farasis und GAC Aion reicht dabei schon einige Jahre zurück.
Dass nun auch Europa für die Batterielieferungen in den Fokus rückt, liegt an GAC Aions Expansionsstrategie. Der Aion V ist bereits in europäischen Märkten wie Finnland, Polen und Portugal erhältlich – bisher als Import aus China, seit wenigen Wochen aber auch als lokal produziertes Modell. Wir konnten ein solches Exemplar bereits testen, die Eindrücke aus dem Fahrbericht können Sie hier nachlesen. In Kurzform: Der Aion V bietet keine aufregende Technik und verzichtet auf herausragende Features. Aber er bietet grundsolide Eckdaten und üppige Ausstattung zu einem günstigen Preis.
Nachdem es in diesem März erstmals Gerüchte um eine Auftragsfertigung des Aion V bei Magna in Graz gab (zusammen mit den Xpeng-Modellen G6 und G9), haben GAC und Magna im November tatsächlich den Start der Serienproduktion in Europa verkündet. Seitdem wird der Aion V also lokal produziert. Die beiden Xpeng-Stromer werden bei Magna schon seit September für den europäischen Markt gefertigt. Mit der Auftragsfertigung in Europa umgehen die chinesischen Hersteller die EU-Sonderzölle, die sonst bei der Einfuhr von in China gebauten Elektroautos in die Europäische Union fällig würden.
Wichtig: Magna übernimmt dabei nur die Fahrzeugfertigung, der Vertrieb erfolgt über GAC. „GAC plant, durch neue Partnerschaften sowie Service- und Vertriebsnetze in weitere europäische Märkte zu expandieren“, hieß es in einer im November publizierten Magna-Mitteilung. Um welche Märkte es sich dabei genau handeln soll und welche Kapazitäten sich GAC bei Magna gesichert hat, gab der kanadische Konzern aber nicht an.
Das Magna-Fahrzeugwerk in Graz verfügt über gemischte Produktionslinien, auf denen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, Hybride und Elektroautos gemeinsam gefertigt werden. Bekannte E-Modelle aus dem Werk sind etwa der Jaguar I-Pace und kurzzeitig der Fisker Ocean (beide eingestellt), sowie aktuell die Mercedes G-Klasse mit EQ-Technologie sowie die beiden Xpeng-Modelle. Verbrenner-seitig läuft dort noch das Duo BMW Z4 und Toyota Supra vom Band.





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