VW bestätigt vorläufiges US-Aus für den ID. Buzz

Volkswagen hat bestätigt, dass es in den USA für den ID. Buzz keinen Modelljahrgang 2026 geben wird. Komplett abgesagt sind die US-Pläne für den MEB-Van aber nicht: Für 2027 soll ein überarbeitetes Modell folgen.

Vw id buzz usa
Bild: Volkswagen

Schon im Juli hatte Volkswagen die Lieferung des ID. Buzz in die USA vorerst ausgesetzt. Damals gab es noch zwei alternative Erklärungen: Zum einen gab es in den USA einen Rückruf für das Modell, bei dem die dritte Sitzreihe angepasst werden musste. Insider führten aber schon damals den Liefer-Stopp auch auf die Zollthematik zurück: Der ID. Buzz (auch die Langversion mit Fokus auf Nordamerika) wird ausschließlich bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover gebaut und ist damit von den US-Zöllen auf Autoimporte betroffen.

In den USA machten zuletzt in Reddit-Foren Gerüchte die Runde, Volkswagen habe den ID. Buzz für den US-Markt komplett eingestellt. So sollen Händler gegenüber Kunden angegeben haben, dass die verfügbaren Lagerfahrzeuge die „letzten verfügbaren“ ID. Buzz in den USA sein sollen.

Das trifft aber wohl nur teilweise zu, denn das Portal Carscoops hat beim Unternehmen nachgefragt. „Nach einer sorgfältigen Bewertung der aktuellen Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge haben wir die strategische Entscheidung getroffen, die Produktion des MY26 ID. Buzz für den US-Markt nicht fortzusetzen“, so ein VW-Sprecher. Angeblich handelt es sich aber nur um eine Pause und nicht um eine komplette Einstellung des Modells in den USA: „Dieser Ansatz ermöglicht es uns, unsere Ressourcen effektiver auf den aktuellen Bestand und die Unterstützung Ihrer Einzelhandelsleistung während des restlichen Modelljahres 25 zu konzentrieren und so eine starke Grundlage für die Vorbereitung auf den Übergang zum Modelljahr 27 im nächsten Jahr zu schaffen“, so der Sprecher.

Aber: Auf die erneute Nachfrage von Carscoops nach näheren Informationen zum Modelljahr 2027 lehnte VW eine Stellungnahme ab. Welche Änderungen geplant sind, kann also nur spekuliert werden. Fakt ist allerdings, dass Volkswagen im Laufe des Jahres 2026 in Europa die kommende E-Kleinwagen-Familie rund um den ID. Polo mit der Einheitszelle einführt. Schon auf der IAA hatte der Konzern zudem die Einführung der Einheitszelle für den MEB+ bestätigt – also nicht nur die Kleinwagen mit Frontantrieb, sondern auch die größeren Modelle mit Heck- oder Allradantrieb werden auf die Einheitszelle und ein Cell-to-Pack-Konzept umgestellt. Diese Änderungen dürften also früher oder später auch im ID. Buzz angeboten werden.

Dass der MEB-Van die Änderungen des MEB+ übernimmt, gilt als unstrittig. Offen ist aber, ob der ID. Buzz dann auch wieder in den USA angeboten wird. Eine zollfreie US-Fertigung ist derzeit nicht in Sicht, diese Problematik bliebe also weiter bestehen. VW lässt sich also Optionen für die Zukunft offen, pausiert aber das derzeit aufgrund der Zölle in den USA vermutlich unrentable Modell. Hinzu kommt auch die unklare Richtung des US-Markts für Elektroautos: Nach dem Ende der US-Steuergutschrift ist der Markt stark eingebrochen und wird wohl etwas Zeit benötigen, um sich zu erholen.

Einen ähnlichen Schritt hatte bereits Nissan vollzogen. Das E-Crossover Ariya wird in Japan gebaut und ist ebenfalls von den Zöllen betroffen. Daher hat auch Nissan den Modelljahrgang 2026 für Nordamerika ausgesetzt, in den weiteren Weltmärkten bleibt der Ariya aber verfügbar. Auch hier gibt es die Option, dass das Modell 2027 wieder in die USA kommt – aber eben keine Sicherheit.

carscoops.com

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