US-Zellfabrik von SK Innovation wohl größer als gedacht

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Die im November angekündigte erste US-Batteriezellfabrik des südkoreanischen Herstellers SK Innovation könnte deutlich umfangreicher ausfallen als ursprünglich geplant. SK Innovation erwägt, bis zu 5 Milliarden Dollar zusätzlich in die Fabrik im US-Bundesstaat Georgia zu investieren.

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Das berichtet „Automotive News“ unter Berufung auf CEO Jun Kim. Anfangs war eine Investition von rund einer Milliarde Dollar geplant, um ab 2022 jährlich Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von 9,8 GWh zu produzieren. Investiert SK Innovation tatsächlich wie nun angedeutet zusätzliche 5 Mrd Dollar in die Fabrik, würde dies einen deutlich höheren Output bedeuten.

Der Bau der US-Fabrik in Commerce – rund eine Stunde nordöstlich von Atlanta – soll dieses Jahres beginnen. Rund 2.000 Arbeitsplätze werden voraussichtlich geschaffen. SK Innovation betreibt bisher ausschließlich Batterieproduktionsanlagen in seinem Heimatland, plant aber bereits den Bau von Fertigungskapazitäten u.a. in Ungarn und China. Der südkoreanische Batteriespezialist liefert seine Zellen zurzeit an mehrere große Automobilhersteller, darunter Daimler, Hyundai und demnächst Volkswagen, aber bisher an keine US-Kunden. Zum Vergleich: Konkurrent LG Chem ist bereits mit einer Fabrik im US-Bundesstaat Michigan vertreten und liefert Batterien u.a. an General Motors.

Insofern ist der Bau der US-Produktionsstätte durchaus als strategischer Schritt zu betrachten. Potenzielle US-Kunden hin oder her, SK Innovation kann sicher sein, von dem neuen US-Standort aus bestehende bzw. lukrative ausländische Kunden Werke zu erreichen: Hyundai, Daimler und Honda sind mit ihren Werken etwa in Alabama ansässig. Auch Mazda und Toyota bauen dort aktuell einen gemeinsamen Fertigungsstandort und Kia ist in Georgia vertreten. Außerdem liegt auch Volkswagens Werk in Chattanooga nicht weit entfernt.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Batteriezellen-Hersteller plant, seine weltweiten Produktionskapazitäten in den nächsten vier Jahren mehr als zu verzehnfachen. Der Ausblick kam nur wenige Tage nach der Ankündigung von Daimler, bis 2030 Batteriezellen im Gesamtvolumen von über 20 Mrd Euro zu beschaffen.

Update 10.01.2019: SK Innovation plant laut „Bloomberg“ aufgrund der hohen Nachfrage aus der Autoindustrie bis zum Jahr 2025 stolze 10 Milliarden Dollar für Investitionen in Batteriezellen aufzuwenden, um seine Produktionskapazitäten bis dahin auf etwa 100 GWh jährlich zu erhöhen. Die Koreaner verfügen derzeit über Kapazitäten für 4,7 GWh pro Jahr, die in einem Zwischenziel bis 2022 auf 60 GWh ansteigen sollen.
autonews.com, bloomberg.com (Update)

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