Brandenburg: Autonomer Kleinbus geht in den Testbetrieb

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Im brandenburgischen Wusterhausen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat der Probebetrieb mit einem fahrerlosen Elektro-Kleinbus auf öffentlichen Straßen begonnen. Bis Juni 2020 soll das Streckennetz des Versuchsträgers schrittweise ausgebaut werden.

Der Kleinbus soll in Abstimmung auf die Regionalbahn RB73 und verschiedenen Buslinien verkehren. Der EasyMile EZ10 von Ligier bietet sechs Sitzplätze. Während des Probebetriebs sind noch speziell geschulte Busfahrer an Bord, die das System überwachen. Welchen Stellenwert die Sicherheit hat, zeigt sich auch an der vorläufigen Höchstgeschwindigkeit. Zunächst sind höchstens 15 km/h zugelassen, später sollen es bis zu 25 km/h sein.

Nicht nur die Geschwindigkeit, auch das Streckennetz soll sukzessive ausgebaut werden. Am Anfang sind je nach Linie zwischen sieben und zwölf Haltestellen geplant. Später soll auch ein nahegelegener Campingplatz und ein weiteres Wohngebiet angefahren werden, was die Zahl der Haltestellen auf 19 erhöht. Damit wird auch der Einsatzzweck klar: Der autonome Kleinbus verkürzt die Wege bis zur nächsten Haltestelle deutlich, denn in Wusterhausen halten die regulären Busse nur sieben Mal. Für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen erhoffen sich die Betreiber davon einen Zugewinn bei der Mobilität.

„Wir wollen die Mobilität in den ländlichen Räumen verbessern. Die Anpassung an die Fahrpläne der anderen Verkehrsträger im öffentlichen Personennahverkehr und die neuen Haltestellen des Busses zeigen, dass autonom fahrende Busse zu einem Baustein im ÖPNV-System werden können“, sagte Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse bei der ersten Fahrt. „Sie haben das Potential, das Netz aus Bussen, Rufbussen und Bahnen sehr gut zu ergänzen. Wir begrüßen, dass der Bund sich für dieses Projekt engagiert.“

Begleitet wird der Probebetrieb von mehreren Universitäten und Ministerien. Die Technische Universität Berlin koordiniert das Vorhaben. Die TU Dresden wird mit einer mehrstufigen Befragung die Nutzeraktzeptanz untersuchen. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 1,6 Millionen Euro, weitere 400.000 Euro werden von den weiteren Projektpartnern, der Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft mbH und der Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg mbH getragen. Das brandenburgische Infrastrukturministerium und das zuständige Landesamt haben das Projekt beratend unterstützt und die Ausnahmegenehmigungen für den Shuttle und den Probebetrieb auf öffentlichen Straßen erteilt.
newstix.de, dekra.de

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