Freudenberg liefert Brennstoffzellen für Kreuzfahrtschiffe

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Freudenberg Sealing Technologies wird Technologiepartner beim Projekt Pa-X-ell2, dessen Ziel die Entwicklung einer neuen Generation von Brennstoffzellen für den Einsatz auf Hochsee-Passagierschiffen ist.

In dem Zukunftsprojekt wollen die Meyer Werft in Papenburg und der Technologiespezialist Freudenberg Sealing Technologies (FST) künftige Generationen von Kreuzfahrtschiffen mit Brennstoffzellenantrieb ausrüsten. Dabei geht es vor allem um Brennstoffzellen mit integrierter Kraftstoffreformierung an Bord. Die Brennstoffzelle wird mit Wasserstoff betrieben, der aus Methanol reformiert wird. Methanol als Energieträger biete zudem gute Eigenschaften in Bezug auf das Speichervolumen.

Für 2021 sind erste Praxistests an Bord des Kreuzfahrtschiffes AIDAnova geplant, die im vergangenen Jahr das erste Kreuzfahrtschiff der Welt in Dienst gestellt wurde, das vollständig mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben wird. Die Nutzung von LNG zählt derzeit zu den umweltfreundlichsten Lösungen im Schiffsbetrieb. Dadurch wird der Ausstoß von Feinstaub und Schwefeloxiden nahezu vollständig vermieden, Stickoxide und CO2-Emissionen werden reduziert. Wie stark sich der Schadstoffausstoß eines solchen Schiffes mit LNG-Antrieb verbessert, ist unklar – Umweltexperten und die Industrie vertreten hier sehr unterschiedliche Auffassungen.

Eine stärkere Verbesserung als mit LNG verspricht sich Freudenberg durch den Einsatz von Brennstoffzellen. Das ursprünglich auf Dichtungen spezialisierte Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben seit den 1990er Jahren an Brennstoffzellen, da Dichtungen bei dem extrem flüchtigen Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Anfang 2018 hat FST zudem einen Brennstoffzellenhersteller übernommen und ist bei dem amerikanischen Batteriehersteller XALT Energy eingestiegen. Die Brennstoffzellen-Technologie von FST wird gemeinsam mit Flixbus auch für den Einsatz in Bussen getestet.

Die Brennstoffzelle für das Schiff-Projekt unterscheidet sich aber von jenen für die Straße, sie ist laut der FST-Mitteilung unter anderem auf eine deutlich höhere Haltbarkeit ausgelegt. Erste Tests an Land hätten gezeigt, dass eine Lebensdauer von mehr als 35.000-Betriebsstunden erreichbar sei.

Zum Projektkonsortium gehören neben der Meyer Werft die Lürssen Werft, die Klassifikationsgesellschaft DNV GL, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, AIDA Cruises vertreten durch die Carnival Maritime GmbH, besecke und EPEA GmbH. Das Projekt wird öffentlich im Rahmen des „Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert.
fst.de

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