StreetScooter setzt auf deutsche Werke

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StreetScooter-CEO Jörg Sommer tritt Gerüchten über eine Produktionsverlagerung entgegen. Die Standorte Aachen und Düren stünden nicht zur Disposition – vielmehr werden für Aachen neue Mitarbeiter gesucht. Möglich werden soll das durch eine Kooperation mit einem japanischen Unternehmen.

Wie Sommer gegenüber der „Aachener Zeitung“ erklärte, sollen am Standort Aachen sogar bis zu 200 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Gerüchte, wonach die Produktion in Aachen gefährdet sei, bezeichnete Sommer als „böswillig“ und sprach von „gezielten Falschinformationen, um StreetScooter zu schaden“.

Um die Werke auszulasten, arbeitet Sommer an einer strategischen Allianz mit dem japanischen Paketzusteller Yamato, der bereits 500 Elektro-Transporter bei StreetScooter bestellt hatte. Ein erster Schritt könnte sein, von den 40.000 Zustellfahrzeugen der Yamato-Flotte „bis zu 4000 durch StreetScooter zu ersetzen“, sagte Sommer. All diese Fahrzeuge würden „an den Standorten Aachen und Düren gebaut“.

Die Pläne zur internationalen Ausrichtung hatte Sommer in den vergangenen Monaten vorangetrieben, da es auf dem Heimatmarkt zunehmend schwierig wird, ausreichende Volumen abzusetzen. Die Deutsche Post, die StreetScooter 2014 gekauft hatte, sucht seit Längerem einen Käufer oder Partner für den Nutzfahrzeughersteller. Post-Chef Frank Appel hatte zuletzt in einem Interview gesagt: „Unsere Investoren wollen ein Logistikunternehmen, keinen Autokonzern.“ Für 2019 rechnet Apple bei StreetScooter zudem mit einem Verlust mit einem „signifikanten zweistelligen Millionenbetrag“.

Neben der potenziellen Ausweitung der Partnerschaft mit Yamato setzt Sommer viel auf das Projekt in China, wo er das Marktpotenzial bis 2025 auf 2,3 Millionen elektrische Lieferwagen schätzt. Der Work L, dessen neue Version kürzlich vorgestellt wurde, soll als Basisfahrzeug für die im September angekündigte Expansion nach China (gemeinsam mit Chery) dienen und so den großen chinesischen Markt für StreetScooter erschließen.

Auch in Europa will Sommer mit StreetScooter wachsen. Der „Aachener Zeitung“ sagte er, man sei mit „vielen großen Flottenbetreibern in den USA und Europa“ im Gespräch. Dabei konzentriere sich StreetScooter zunächst auf Flotten, mit denen Pakete zugestellt werden – also auch potenzielle Konkurrenten des Mutterkonzerns Deutsche Post DHL. Neue Großaufträge werden aber wohl noch nicht in naher Zukunft verkündet: Sommer rechnet offenbar mit Verhandlungszeiten von zwölf bis 18 Monaten.
aachener-zeitung.de

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