StreetScooter fährt weiter Minus ein / Neues Personal

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StreetScooter hat zwei international erfahrene Topmanager aus der Autoindustrie verpflichtet, die ab sofort das Management des Aachener E-Nutzfahrzeugherstellers verstärken. Derweil erwartet die Deutsche Post für ihre Elektrotransporter-Sparte auch in diesem Jahr ein deutliches Minus.

Die neuen Manager an Bord sind Peter Bardenfleth-Hansen und Ulrich Stuhec. Bardenfleth-Hansen war Teil des ersten europäischen Tesla-Teams und wird nun als neuer Chief Growth Officer für das weitere Wachstum und den Aufbau der internationalen Vertriebsorganisation von StreetScooter sowie die Energie- und Logistik-Services verantwortlich sein. Der ehemalige Ford-Manager Stuhec übernimmt die Rolle des Chief Technology Officer (CTO) und wird die Produktentwicklung sowie die neue Plattform- und Technologieentwicklung inklusive autonomes Fahren vorantreiben. Auch wird er für die China-Expansion von StreetScooter zuständig sein. Ulrich Stuhec löst den bisherigen CTO Fabian Schmitt ab.

Erst vor Kurzem hat zudem Markus Doerr die neu geschaffene Position des Chief Operating Officer (COO) bei StreetScooter angetreten. Als neues Mitglied der Geschäftsführung verantwortet er die Bereiche Produktion, Einkauf und Qualität. Fakt ist: Es herrscht derzeit viel Bewegung in der StreetScooter-Chefetage. Wir erinnern uns: Achim Kampker, langjähriger Geschäftsführer und Gesicht des Transporter-Herstellers, kehrte dem Unternehmen erst im April den Rücken und konzentriert sich seitdem wieder auf die Lehre an der RWTH Aachen. Er wurde von Jörg Sommer an der Unternehmensspitze beerbt.

Neues Personal hin oder her. Auch dieses Jahr wird die Elektrotransporter-Sparte der Deutschen Post ein deutliches Minus einfahren. „Ein signifikanter zweistelliger Millionenbetrag wird es auch dieses Jahr werden“, sagte Deutsche-Post-Vorstandschef Frank Appel der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Der Konzern spreche mit potenziellen Partnern und Kaufinteressenten.

Es ist kein Geheimnis, dass die Post mit der teuren Tochter nicht so recht glücklich ist. Für sie ist die Fahrzeugproduktion ein enormes Zuschussgeschäft. 2018 soll laut einem früheren Bericht des „Manager Magazins“ ein geschätzter Verlust von 70 Millionen Euro angefallen sein. Im Mai hieß es, der geistige Vater des Projekts, der Aachener eMobility-Pionier Prof. Günther Schuh, hege Ambitionen, die Post-Tochter für 300 Millionen Euro zu übernehmen. Bestätigt worden ist das Kaufangebot aber weder von Schuh noch von der Post.

Anfang des Jahres ist derweil bekannt geworden, dass offenbar vor einer Weile auch Volkswagen die Post-Tochter StreetScooter übernehmen wollte. Entsprechende Gespräche sollen bereits Anfang 2017 geführt worden, letztlich aber an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert sein. Angeblich soll VW für die Hälfte der Anteile 300 bis 400 Millionen Euro geboten haben, was der Postchef dankend ablehnte.

Während auf unternehmensstrategischer Seite also weiter Ungewissheit herrscht, schreitet die Weiterentwicklung des Geschäfts voran: So formulierten StreetScooter und der chinesische Autohersteller Chery vor einem Monat die Absicht, ein Joint Venture zu gründen, um die E-Lieferwagen der Post-Tochter auch in China zu produzieren. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten die beiden Unternehmen im Rahmen der China-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Und am Mittwoch wird in Berlin die nächste Fahrzeug-Generation von StreetScooter enthüllt.
dpdhl.com (Personal), handelsblatt.com, n-tv.de (beide Bilanz)

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