Glencore beliefert SK Innovation mit 30.000t Kobalt

Der südkoreanische Batteriezellen-Hersteller SK Innovation hat mit Rohstoffkonzern Glencore einen Sechsjahresvertrag über den Kauf von bis zu 30.000 Tonnen Kobalt unterzeichnet. Der Deal soll die Herstellung von Batterien für drei Millionen Elektrofahrzeuge ermöglichen.

Das vertraglich fixierte Liefervolumen bezieht sich auf den Zeitraum von 2020 bis 2025, über den Kaufpreis ist nichts bekannt. SK Innovation kommentiert lediglich, dass mit der Unterzeichnung des Vertrags die Lieferung jenes knappen Metalls gesichert sei, das für die Batterieproduktion von zentraler Bedeutung sei. Die Südkoreaner gehen davon aus, dass der Markt für E-Auto-Batterien und damit die Nachfrage nach Kobalt in den kommenden Jahren stark wachsen wird. Konkret schätzen sie, dass 2020 rund 32.000 Tonnen und 2025 bereits rund 92.000 Tonnen Kobalt für diesen Zweck nachgefragt werden.

Das für SK Innovation bestimmte Kobalt wird aus dem Industriebergbau von Glencore in der Demokratischen Republik Kongo gewonnen. Beide Partner haben vor diesem Hintergrund vereinbart, dass die Fördermaßnahmen zur Sicherstellung ethischer Standards jedes Jahr von unabhängiger Seite nach dem „Cobalt Refinery Supply Chain Due Diligence Standard“ geprüft werden soll. Die in diesem Zuge kontrollierten Normen sind von der „Responsible Mining Initiative“ definiert worden.

Ebenfalls aus seinen kongolesischen Abbaustätten wird Glencore übrigens den belgischen Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore mit Kobalt beliefern. Eine entsprechende Vereinbarung wurde im Mai abgeschlossen. Davon abgesehen verlief das Jahr für Glencore allerdings alles andere als optimal. Der Aktienkurs des Schweizer Konzerns hat in den vergangenen Monaten um 19 Prozent nachgegeben. Mitunter ein Grund dafür sind die fallenden Kobaltpreise, die Glencore dazu veranlasst haben, die Produktion des Batteriemetalls zu reduzieren. Während eine Tonne des Rohstoffs im Mai 2018 noch 95.000 Dollar Wert war, gibt es für dieselbe Menge aktuell nur noch 35.000 Dollar. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass sich die Nachfrage erholen wird, sobald mehr Elektrofahrzeuge in den Handel kommen.

SK Innovation versucht sich unterdessen weiter, auf dem umkämpften Batteriemarkt zu behaupten. Im erbitterten Rechtsstreit zwischen dem Unternehmen und seinem Rivalen LG Chem in den USA gibt es in diesem Kontext interessante Hintergrundinfos. Von Reuters geprüfte US-Gerichtsakten zeigen, dass die beiden südkoreanischen Batteriehersteller versuchen, sich gegenseitig davon abzuhalten, Batterien zu importieren und zu verkaufen, die für Elektro-SUV von VW, GM, Ford, Jaguar, Audi und Kia bestimmt sind. In einer der Klagen behauptet LG Chem, dass SK Innovation den Auftrag zur Lieferung von Batterien für die Elektrofahrzeug-Architektur MEB von Volkswagen nur gewann, weil von LG Chem abgeworbene Mitarbeiter ihre Geschäftsgeheimnisse preisgegeben haben sollen.
reuters.com, glencore.com

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