Peugeot plant elektrifizierte Varianten des 308

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Peugeot wird auch den neuen 308 elektrifizieren. Wie CEO Jean-Philippe Imparato in einem Interview verriet, ist zum Start eine Plug-in-Hybrid-Version eingeplant, später könnte  auch eine rein elektrische Variante folgen. Auch bei anderen Modellen will Peugeot zunehmend elektrisch werden.

Imparato bestätigte im Gespräch mit der Automotive News Europe, dass die nächste Generation des Kompaktmodells 308 wie vermutet auf der EMP2-Plattform des PSA-Konzerns aufbauen wird. Die EMP2, auf der unter anderem auch der Opel Grandland X basiert, ermöglicht zwei PHEV-Versionen – mit Verbrenner und E-Maschine an der Vorderachse als Fronttriebler und mit einem zusätzlichen Elektromotor im Heck als Allrad-Variante.

Dennoch überraschte Imparato mit der Aussage, dass es zunächst einen Plug-in-Hybriden geben werde, später könnte der 308 einen vollelektrischen Antriebsstrang erhalten. Ein reines BEV auf EMP2-Basis wurde von PSA bisher nicht angekündigt. In Modellen wie dem 308, dem ähnlich großen SUV 3008 und der Mittelklasse-Limousine 508 werden die Franzosen vorerst aber auf den PHEV setzen. „Unsere kompakten und mittelgroßen Fahrzeuge werden mit Plug-In-Hybridantrieben ausgestattet sein, da der Übergang von der internen zur elektrischen Verbrennung reibungsloser vonstatten geht“, so Imparato.

Dennoch spürt Peugeot die anziehende Nachfrage nach vollelektrischen Autos. Alleine in Frankreich entfallen 12 Prozent der bislang 12.000 Bestellungen für den 208 auf die Elektro-Version – und das nur seit Oktober. Laut Imparato handelt es sich dabei um echte Bestellungen, keine Reservierungen. „Ich weiß nicht, wie der globale Mix aussehen wird, aber wenn wir in einem Land wie Italien zwischen 4 und 5 Prozent E-Anteil haben, wird dies unserem Emissionsdurchschnitt in Europa wirklich zugute kommen“, sagt der Peugeot-Markenchef. „Etwas ändert sich deutlich – viele Kunden fragen jetzt nach Elektroautos.“

Beim 3008 PHEV erwartet Imparato noch höhere Anteile als beim e-208. „Ich strebe 15 bis 20 Prozent der Gesamtbestellungen an, basierend auf einer ähnlichen Gesamtbetriebskosten zwischen dem Plug-in-Hybrid und einem 180-PS-Diesel mit Automatikgetriebe“, sagt Imparato in dem Interview. „Diese beiden Versionen werden auf dem Flottenmarkt konkurrieren.“

Das steigende Kundeninteresse an Elektroautos (auch wegen der inzwischen passenden Modelle) kommt für Peugeot gerade zur richtigen Zeit, denn auch bei den Franzosen spielen die neuen CO2-Vorschriften der EU eine große Rolle. Imparato bestätigte zwar seine kürzlich getätigte Aussage, dass Peugeot die Regeln ab Januar einhalten werde und keinen Euro an CO2-Straßzahlungen an die EU zahlen müsse. Dennoch sagte er auch: „Wir bereiten uns seit Monaten auf diese Situation vor und überwachen jedes emissionsreiche Auto, das auf Lager oder im Händlernetz ist.“

„Konzentrieren uns auf die Elektrifizierung der Marke“

Dennoch könnten die EU-Vorschriften nicht nur den großen Spritschluckern, sondern auch den günstigen Kleinwagen den Garaus machen – die teure Umrüstung auf moderne Abgastechnik lohnt sich bei den preissensiblen Modellen nicht. Peugeot bietet hier mit dem 108 gemeinsam mit Citroën und Toyota entsprechende Modelle an. „ Die Emissionsvorschriften haben das Segment hart getroffen, da die Kosten für die Einhaltung unverhältnismäßig hoch sind“, sagt Imparato. Toyotas Europa-Chef Johan Van Zyl hatte kürzlich angedeutet, dass die nächste Generation des Aygo als Elektroauto kommen könnte. Ähnlich hatte sich Citroën-Markenchefin Linda Jackson bereits 2018 über die Zukunft des C1 geäußert. Jetzt äußert sich auch der Peugeot-Markenchef in eine ähnliche Richtung. „Ich kann das Segment derzeit nicht verlassen – wir wollen die beste High-End-Volumenmarke sein –, aber langfristig wird dieses Segment zu 100 Prozent elektrisch sein oder verschwinden. Das ist mein Gefühl.“

Nicht nur bei den Kleinwagen stehen für Imparato die Zeichen voll auf Elektro. „In unserer globalen Vision konzentrieren wir uns in Europa auf die Elektrifizierung der Marke“, so der Peugeot-Chef. „Wir müssen jedoch unseren Umsatz außerhalb Europas steigern, um unseren regionalen Mix besser auszugleichen.“ Dabei setzt Peugeot auch auf vermehrt auf leichte Nutzfahrzeuge, in China soll bald ein gemeinsam mit Dongfeng entwickelter Ein-Tonnen-Pickup das Angebot ergänzen.

Einem potenziellen neuen Modell in Europa erteilte der PSA-Manager in dem Interview jedoch eine Absage – und zwar einer Serienversion der Studie e-Legend, das im Stile des 504 Coupé aus den 1970er Jahren gezeigt wurde. Das Feedback sei zwar großartig gewesen, aber die Entwicklung zur Serienreife würde laut Imparato rund 250 Millionen Euro kosten. „Wir haben beschlossen, dass wir uns zuerst mit der Umstellung auf Elektrifizierung befassen müssen. Danach werden wir sehen, ob es sich lohnt, das Geld auszugeben.“
autonews.com

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