Ladeinfrastruktur: Erste Auswirkungen der Coronakrise

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Wegen der Covid-19-Pandemie ruhen nicht nur die Bänder in den meisten E-Auto-Werken, es zeichnen sich auch erste Auswirkungen auf die Ladeinfrastruktur ab. Das betrifft sowohl den Aufbau von Ladepunkten als auch Wartung und Vertrieb der Säulen.

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So schieben etwa Ubitricity und Pod Point derzeit nicht unbedingt benötigte Ladepunkt-Installationen in Großbritannien auf. Der zuständige Ubitricity-Manager kündigte an, die Installation neuer Laternen-Ladepunkte in London auszusetzen, da die Arbeit nicht als „essenziell“ eingestuft wurde. Die vorhandenen Ladepunkte sollen aber weiter gewartet werden.

Ähnliches gilt für Pod Point, in einigen „kritischen“ Fällen kündigte das Unternehmen in einem Statement jedoch Ausnahmen an. So werden weiterhin bestellte Homecharger bei Personen installiert, wenn diese als „Schlüsselarbeiter“ in der Coronakrise eingestuft wurden oder wenn der Haushalt nur noch über Batterie-elektrische Autos und keine Verbrenner mehr verfügt. Bestellungen sind zwar weiterhin für alle Kunden möglich, die Installation erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt.

Selbiges gilt für gewerbliche Installationen, auch hier werden Unternehmen, die ausschließlich auf Elektroautos angewiesen sind, sowie am Arbeitsplatz installierte Ladepunkte für „Schlüsselarbeiter“ weiterhin bedient. Wartungsarbeiten bei den Homecharge-Kunden und dem öffentlichen Pod-Point-Netzwerk sollen fortgesetzt werden. Bei Ladepunkten am Arbeitsplatz werden vorerst aber nur bei den „Schlüsselarbeitern“ Wartungsarbeiten durchgeführt.

Als Reaktion auf die Pandemie hat der Ladesäulen-Hersteller EVBox in allen Büros und Fabriken strengere Hygiene- und Sicherheitsvorschriften festgelegt. In einem offenen Brief schreibt CEO Kristof Vereenooghe, dass die aktuelle Situation „einen erheblichen Einfluss auf die Fähigkeit unserer Mitarbeiter und Partner hat, ihre üblichen Unterstützungs- und Außendienstleistungen zu erbringen“. Sind Vor-Ort-Arbeiten unvermeidbar, müsse sichergestellt werden, dass kein direkter Kontakt zwischen Mitarbeiter und Kunde bestehe und dass nur hygienische Materialien und Werkzeuge verwendet würden. Für alle anderen Fälle werde der Remote-Support ausgebaut.

Auch das ist derzeit erschwert, da über 600 Mitarbeiter derzeit aus dem Home Office arbeiten. Nur in wenigen Ausnahmefällen seien Mitarbeiter weiterhin vor Ort, etwa in den Labors. Zu Auswirkungen auf die Produktion der Ladesäulen macht Vereenooghe in dem Brief keine Angaben.

Auch das Schweizer Schnellladenetz GOFAST gibt an, dass das Team „nicht mehr so oft auf der Straße unterwegs“ sei. Die Schnellladestationen seien aber nicht betroffen und könnten weiterhin benutzt werden, so GOFAST.

Update 28.03.2020: Zu Wort meldet sich nun auch Schnellladenetz-Betreiber Ionity: Alle Ladestationen sollen weiterhin wie gewohnt ohne nennenswerten Service-Unterbrechungen funktionieren. Ionity hat zudem einige Hinweise für Kunden zusammengestellt. Unter anderem wird zur Verwendung von Handschuhen während der Nutzung des Touchscreens, des Ladekabels und des Steckers geraten.

current-news.co.uk (Ubitricity und Pod Point), pod-point.com, evbox.com, gofast.swiss, ionity.eu

1 Kommentar

zu „Ladeinfrastruktur: Erste Auswirkungen der Coronakrise“
Carsten Erbguth
27.03.2020 um 15:19
Zudem sehe ich, daß weniger geladen wird. Bei mir ist es aktuell ein Umsatzeinbruch auf weniger als 1/10.

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