VW baut flexiblen Schnelllader auch in China

Volkswagen bringt seine flexible Schnellladesäule über ein Joint Venture auch nach China. Auch ein Termin für den geplanten Produktionsstart steht bereits. Noch steht aber die Genehmigung der Behörden für das Joint Venture aus.

Wie der Konzern mitteilt, beabsichtigen Volkswagen Group Components und das Startup Shanghai DU-POWER New Energy Technical, die Ladelösung gemeinsam in China zu produzieren. Eine entsprechende Vereinbarung sei von Vertretern beider Unternehmen unterzeichnet worden. Es ist geplant, im zweiten Halbjahr 2020 mit der Serienproduktion der flexiblen Schnellladesäule zu starten.

An dem Gemeinschaftsunternehmen sollen der Mitteilung zufolge beide Partner jeweils 50 Prozent der Anteile halten. Noch stehen aber die „erforderlichen behördlichen Genehmigungsverfahren, einschließlich der Fusionskontrolle“ aus. Als Standort für das neue Unternehmen ist die Suzhou Wuzhong Economic & Technological Development Zone nahe Shanghai vorgesehen.

In Deutschland sollen die Schnelllader im Komponentenwerk in Hannover gebaut werden. Das Prinzip seiner mobilen Schnellladestationen mit Batteriespeicher hat Volkswagen erstmals Anfang 2019 publik gemacht: Demnach wird es durch die Kopplung der Ladestation mit einer Batterie möglich, „ultraschnelle Ladesäulen ohne Tiefbau oder Netzanschluss nahezu überall und zu deutlich attraktiveren Konditionen zu installieren“.

Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkwagen Group Components, bezeichnet das geplante Joint Venture als „wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die Elektromobilität“. „Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel für den Erfolg von E-Fahrzeugen“, so Schmall. „Das innovative Konzept unserer flexiblen Schnellladesäule bietet nicht zuletzt aufgrund des schnellen Wachstums der Elektromobilität großes Potenzial in China.“

In der Mitteilung zu dem China-Joint-Venture fällt auf, dass Volkswagen die Bezeichnung angepasst hat: Inzwischen ist von einer „flexiblen“ Schnellladestation die Rede, nicht mehr von einer „mobilen“. Mit einem Batteriespeicher von bis zu 360 kWh ist die Ladesäule relativ schwer, zudem ist sie mit dem integrierten Speicher deutlich größer als eine vergleichbare Ladesäule mit 150 kW. Dafür kann sie eine gewisse Zeit komplett ohne Netzanschluss betrieben werden oder idealerweise mit einem verfügbaren Niederspannungsanschluss verbunden – so wird die Batterie über einen CEE-Anschluss (16 bis 63 Ampere) gespeist und dient als Puffer. So wird der Ladevorgang von bis zu 150 kW vom Stromnetz entkoppelt und damit das Netz in Spitzenzeiten entlastet.

In Deutschland sollen die Ladestationen gemeinsam mit dem Energiekonzern E.ON unter dem Namen E.ON Drive Booster vermarktet werden. Besonderes Interesse erwarten die beiden Partner in Deutschland von Stadtwerken und Kommunen sowie von Tankstellen und Raststätten. Außerdem sei das Angebot auf die Elektrifizierung von Einzelhandels-Parkplätzen und auf Logistikunternehmen wie Paketdienste zugeschnitten. Solch konkrete Szenarien für China nennt VW in der Mitteilung aber noch nicht.
volkswagen-newsroom.com

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